Kapitel 15

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"Für .. für mich?" stammelte ich, "du hast das wirklich wegen mir geschrieben?"

Kaum merkbar, da er seinen Kopf gesenkt hatte und auf seine Hände starrte, die noch auf der Gitarre ruhten, nickte Ed. Das Einzige, an das ich nun denken konnte, war in seine Augen zu sehen. Zu sehen, ob er es wahrhaftig jedes einzelne Wort ernst meinte. Denn wenn er meint, was er singt, hat er mir sozusagen gerade irgendwie gestanden, dass die Sache zwischen uns, was auch immer das war, sich zu mehr entwickelt hat, als wir vorgesehen hatten.

Sacht, um Ed nicht aus seiner Starre herauszureißen, hob ich sein Kinn mit Daumen und Zeigefinger an. Tiefblau leuchteten seine Augen in meine matschbraunen zurück. Sie brannten von tiefer Traurigkeit, welche sich über die Jahre viel zu tief verwurzelt hatte. Doch strahlten sie klar, er musste das Lied ernst meinen.

"Gefällt er dir?" erkundigte er sich verhalten, während sein Kopf immer noch in meiner Hand ruhte. So schüchtern hatte ich ihn zuvor noch nie erlebt.

Anstatt ihm zu antworten stellte ich ihm eine Gegenfrage. "Meinst du wirklich jedes Wort vollkommen ernst? Sind wir mehr als Freunde?"

Wieder nickte er nur. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Verlegen lächelte Ed zurück, konnte aber seinen Blick nicht von meinem Grinsen nicht abwenden. Ich hatte genug Bücher gelesen, um zu wissen, was das bedeutet. Immer noch sanft und vorsichtig näherte ich mich ihm und legte meine Lippen auf seine. Es war kein bedeutungsvoller Kuss, nur ein kleines Zeichen dem, dessen ich Ed gegenüber empfand. Zusätzlich schien sich Ed kein bisschen zu berühren, sondern verkrampfte nur umso mehr, weswegen ich schon von ihm ablassen wollte.

Aber alsbald ich die Anstalten machte mich von ihm zu entfernen, legte Ed seine Hand in meinen Nacken, während er mit seinem anderen Arm zuerst die Gitarre, die noch auf seinem Schoß ruhte, zu beseitigen und schließlich um meine Hüfte schloss und mich näher an sich heranzog.

Dies war zwar nicht das erste Mal, dass wir uns küssten, aber diesmal fühlte es sich richtig real an. Wir entspannten uns je länger der Kuss andauerte; inzwischen saß ich bereits auf seinem Schoß, meine Beine um seine Hüften geschlungen. Dieser Kuss enthielt all die zurückgehaltenen Gefühle, jeden Schmerz, der einer von uns je mal verspürt hatten und all die Glückseligkeit, die gerade in mir hochquoll.

Mit jedem Atemzug schmiegte ich mich näher an seine Brust, welche sich im gleichen Takt zu meiner hob und senkte. Ich verspürte seine Zunge an meiner Oberlippe, wodurch ich nur allzu erfreute meine Lippen öffnete. Eds Hand malte kleine Kreise auf meinen Rücken, was eine wohltuende Gänsehaut auslöste.

Nach einer schieren Ewigkeit lösten wir uns voneinander.

"Wow" Mehr brachte ich nicht heraus; unser Rumgeknutsche hatte mich vollkommen außer Atem gebracht. Ed lächelte bis über beide Ohren, wobei er so unglaublich niedlich und unschuldig wie ein kleines Kind, welches eine dreifache Portion Eis bekommen hatte. Aber vor mir saß ein 23-Jähriger Mann mit grenzenlosen Talent und unverkennbaren Haaren, der trotzdem aber seinen Nachtisch gekommen hatte.

"Na komm, „ mühselig schob er mich von sich selbst runter und versuchte aufzustehen, "lass uns gehen." Mit einem Ruck sprang er schließlich auf und machte auf den Ballen kehrt, um ein sauberes Shirt zu suchen. Ich, immer noch am Boden sitzend blickte ihn verwirrt an.

"Scars wird heute veröffentlicht", murmelte er Beiläufig, als er endlich etwas zum Anziehen gefunden hatte und sich über den Kopf zog.

Mein Mund formte ein Oh, als mir das Lied, welches wir aufgenommen hatten, wieder einfiel. Also versuchte ich ebenfalls saubere Klamotten zu finden, wobei ich mir mental eine Notiz machte irgendwo mal unsere ganzen Sachen waschen zu lassen. Unter dem Haufen von Kleidung wurde ich dann auch mal fündig, sodass ich Ed's übergroßes Shirt gegen eines meiner Größe tauschen konnte.

Give me love (Ed Sheeran FF)Where stories live. Discover now