Der Glockenschlag der Kirche lies Evourt erwachen. Es war lauter als er es von seinem Bett kannte. Als der stechende Schmerz sich meldete, wurde ihm klar, dass es kein Traum war, was er hatte. Wieder kamen in ihm die Fragen auf. Wo bin ich? Wie bin ich hierher gekommen? Was ist passiert? Und wer war die Frau, die ihn versorgt hatte?
Noch einige Zeit grübelte er nach. Dann schlugen die Glocken zur vollen Stunde. Es war später Vormittag und durch ein Fenster schien die Sonne ins Zimmer. Als er sich aufrichten wollte, versagte sein Körper ihn immernoch den Dienst. Doch konnte er zumindest schon den Kopf bewegen und er sah wieder klar. Das Zimmer war sehr karg, außer dem Bett gab es nur ein Kerzenhalter neben der Tür und einen kleinen Schemel, worauf eine Schüssel mit Kelle stand. Sonst konnte er nichts entdecken. Nach einiger Zeit wurden seine Augenlieder wieder schwer und er döste ein.
Evourt wurde von einem quietchen geweckt. Die Tür öffnete sich und eine Frau kam herein. War sie die Frau von letzter Nacht? fragte er sich. "Na, endlich wieder wach? Wie fühlst du dich heute?" erkundigte sie sich. Die Stimme passte zur ihr, schoss es Evourt durch den Kopf. "Ja, mir gehts besser. Doch kann ich mich noch nicht richtig bewegen und ich habe hunger. Aber was mich interessiert, bist du die Frau von letzter Nacht?" plapperte er. "Oh, dass du Hunger hast kann ich mir sehr gut vorstellen, du hast sehr lange nichts gegessen und nur wenig getrunken. Ich werde dir etwas zu essen aus der Küche holen. Dann können wir uns in ruhe unterhalten. Auch möchten noch mehr Leute mit dir reden, wenn du dich dazu Fit genug fühlst." gab sie zur antwort und verschwand aus dem Zimmer.
Wieder wisch sie seinen Fragen aus. War er wirklich sicher hier? Und wo war dieses hier überhaupt? rasste es wieder durch seinen Kopf. Evourt blieb nicht viel Zeit darüber zu grübeln. Die Tür ging wieder auf und die Frau kam zurück mit einem Teller. Es duftete herrlich nach Kräutern und Pilzen. Sie stellte die Schüssel vom Schemel und saß sich ans Bett. "Ich habe dir frische Suppe aus der Küche mitgebracht. Wusste nicht, ob du schon kauen kannst oder noch zu schwach bist dafür. Kannst du selbst essen oder soll ich helfen?" stichelte sie. "Haha, grade fühle ich mich verarscht. Kauen könnte ich zwar aber ich kann außer meinen Kopf noch nichts bewegen." erwiderte Evourt ihr in leicht sarkastischen Tonfall. "Nagut, dachte ich mir schon. Dann Achtung ich fange an dich zu füttern und keine Angst in einer Woche solltest du dich wieder normal bewegen können." sagte sie und fing an ihm Löffel für Löffel die Suppe zu zuführen. Als der Teller leer war, stellte sie ihn auf den Boden. Ihr Blick wurde ernst und jagte Evourt leicht Angst ein. "Nun lass uns reden." fing sie an. Von der Freundlichkeit zuvor war nichts mehr zu spüren. Das verunsicherte Evourt nur noch mehr. Was war den nur auf einmal los? Es schien ihm, als hätte sich die Frau plötzlich in ein Dämon verwandelt. "Ehm... wer bist du?" stotterte er mehr als zu sprechen. Am ganzen Körper zitterte er und am liebsten würde er flüchten, doch er konnte nicht.
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Schattenland
FantasyBegleite Evourt und seine Freunde auf das Abenteuer ihres Lebens. Eben noch dort, schon mitten im Gewirr von Machtkämpfen, Kriegen und Intrigen. Nur Gemeinsam können sie in der Welt überleben. Doch bis es soweit ist und sie zusammen finden, ist es...