"Nicht Klug?! Wenigstens zieh ich den Schwanz nicht ein und gebe mich selbst auf." blaffte Prim zurück. Nachdem sie etwas Wasser bekam und ihr mund nicht mehr so trocken war. Das Reden fiel ihr aber trotzdem schwer. "Und wer bist du überhaupt?" fragte Prim hochnäßig. "Jetzt pass mal auf. Ich bin hier seit zwei Monaten eingesperrt und weiß etwa wie es hier abläuft. Meinst du den nicht, ich hätte mich am Anfang nicht auch zur Wehr gesetzt? Und wenn du so schnippisch bist, brauch ich nicht mehr nett zu dir zu sein. Kannste sehn, wie du an Essen und Trinken kommst." entgegnete er leicht gereizt. "Jaja, hast ja schon Recht. Aber versteh mich doch auch. Ich bin sowas wie hier nicht gewöhnt." lenkte Prim ein. Ein lächeln machte sich breit auf dem Gesicht des Mitgefangenen. "Ich heiße übrigens Beorn und du?" stellte er sich vor. "Man nennt mich einfach Prim." sagte sie ganz knapp. "Seid Leise." schallte es aus einer anderen Zelle. Daraufhin schwiegen Beorn und Prim sich wieder an.
Prim hielt es nicht aus nur zu schweigen und alles hinnehmen zu müssen. "Beorn? Beorn, komm mal bitte her." flüsterte sie. Schwerlich bewegte sich der Fellklumpen. "Ich habe einen Plan. Ich will fliehen, doch allein schaff ich es nicht." sagte sie ihm ins Ohr. Ein knurren kam aus Beorn's Kehle. "Bist du verrückt? Die Wachen werden uns alle umbringen, bevor wir auch nur aus diesem Kerker sind." antwortete Beorn aufgebracht. "Du hast doch selbst gesagt, dass wir schon Tod sind. Also, wieso versuchen wir es nicht?" offerierte Prim ihm als Angebot.
Beorn dachte lange Zeit nach. Er saß sich in Prim's nähe und versuchte die Fessel an seinem Bein etwas zu lockern. Prim sah, dass das gesamte Fell um die Fessel herum, Blut verkrustet war. Langsam wurde ihr bewusst in welcher Lage sie überhaupt war. Beorn war älter, größer und stärker wie sie. Doch schienen die Wachen seinen Willen gebrochen zu haben. Schließlich erhob sich Beorn und ging mit seinen Mund ganz nah an Prim's Ohr. "Weißt du, wieso hier kaum jemand in seiner Menschlichenform ist? Im Essen ist eine Substanz, welche uns zwingt verwandelt zu bleiben beziehungsweise uns zu verwandeln. Zudem mischen sie noch Beruhigungsmittel unter um uns schwach zu halten und unterdrücken zu können. Doch wenn wir nicht essen würden, würden wir qualvoll verhungern." erklärte ihr Beorn. In Prim kam verzweiflung hoch. Wieder versuchte sie sich von den Fesseln zu befreien. Doch nur Schmerz durchfuhr ihren Körper und sie merkte wie die Fesseln weiter in die Haut schnitten, sodass Blut langsam an den Armen herab floss. "Beruhige dich Prim." flüsterte Beorn ihr zu. "Du schwächst dich nur noch mehr und du wirst die Kraft noch für das Verhör brauchen." versuchter er, sie zu beruhigen.
Die Worte von Beorn wirkten. Prim hörte auf sich zu gegen die Fesseln zu wehren und stand da. "Du willst mir also sagen, dass alle Gefangenen hier Gestaltwandler sind und dazu einige noch Magiebegabt?" bohrte Prim nun nach. "Ja, so ist es. Der Fürst jagt uns erbarmungslos, sperrt jeden, der so ist wie wir, hier ein und Foltert uns solang, bis wir gestehen Verbrechen begannen zu haben, welche es nie gab. Dann Verurteilt er uns in aller Öffentlichkeit zum Tode. Meist ergötzt er sich noch an den öffentlichen Hinrichtungen." knallte Beorn ihr die Antwort unverblümt entgegen. Prim musste erstmal schlucken. Sie hatte nie befürchtet, dass es so schlimm sein könnte. Den Erzählungen in den Gassen, schenkte sie kaum Gehör. Auch wenn sie selbst einige Hinrichtungen im Namen des Fürsten mit angesehen hatte.
"Wir müssen uns doch wehren!" schrie Prim jetzt laut durch den Kerker. Es blieb aber leise und niemand Antwortete ihr. Nichtmal Beorn.
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Schattenland
FantasyBegleite Evourt und seine Freunde auf das Abenteuer ihres Lebens. Eben noch dort, schon mitten im Gewirr von Machtkämpfen, Kriegen und Intrigen. Nur Gemeinsam können sie in der Welt überleben. Doch bis es soweit ist und sie zusammen finden, ist es...