Schattenland

Nebenwirkungen

Oh man, ich werd hier nicht schlau aus dem Ganzen. Erst sagt sie gar nichts, dann weicht sie aus. Aber hat immer einen Scherz auf lager. Dachte sich Evourt, während er sich auf seine Arme konzentrierte. Am weiteren Vormittag kam Pater Jörg zu ihn. "Sehr gut, du kannst deine Arme schon wieder bewegen." eröffnete er das Gespräch. "Ja, endlich ich kann es kaum erwarten aus dem Bett zu kommen. Wie lang wird es noch dauern, Pater Jörg?" fragte Evourt wieder voller Neugierde.

"Du hast ziemlich viele Fragen und bist sehr ehrgeizig und Zielstrebig. Das gefällt mir. Also wenn deine Wunden weiter so verheilen, brauchst du keine weiteren Medikamente. Das heißt im klaren, etwa in ein paar Tagen solltest du wieder mit Hilfe das Bett verlassen können. Und wenn alles so weiter läuft wie bisher, kannst du am Ende der Woche ohne fremde Hilfe das Bett verlassen. Ich habe von Schwester Annelin gehört, wie schnell du genessen tust. Doch bitte hör auf sie und mach langsam. Deine Muskeln müssen sich wieder an die Belastung gewöhnen und Schwester Annelin weiß viel darüber, wie und was dir dabei am besten helfen wird. Es tut uns auch Leid, dass wir ein so starkes Medikament bei dir anwenden mussten. Deine Wunden wollten in den ersten zwei Tagen gar nicht anfangen zu verheilen und wir hatten Angst du wirst sterben." erklärte Pater Jörg ausführlicher, als es Evourt lieb war. Ein flaues Magengefühl machte sich breit.

"Und wie geht es jetzt weiter?" Evourt lies nicht locker. "Nun, das Medikament wirkt so, dass es den Körper so sehr beruhigt, dass er genug Ressourcen hat die Heilung anzustoßen. Diese wird dann noch Unterstützt und die Abwehr- und Selbstheilkräfte gestärkt. Die Nebenwirkung, welche häufig auftritt bei dieser Kräuterbehandlung ist dir ja bekannt. Sie lässt die Muskeln für die Bewegung erschlaffen und versorgt die Körperregionen nur mit den nötigsten Grundstoffen, wie Sauerstoff. Wenn die Nebenwirkung abklingt, erleben wir häufig das von Kopf beginnend abwärts zu den Zehen nach und nach die Muskeln wieder ihren Dienst aufnehmen und auch dem Patienten gehorschen. Wir vermuten das es damit zusammenhängt, das das Gehirn diesen Prozess steuert und es dauert, bis die Zehen diese Befehle erreichen. Aber das ist wie gesagt nur eine Vermutung." klärte Pater Jörg ihn weiter auf.

Evourt verstand nicht viel von Medizin und Heilkunst, so verstand er auch nicht alles was ihm Pater Jörg erzählte. Doch es gefiel ihm solch ausführliche Antworten zu bekommen. "Ich sehe, wie ich dich langweile mit meinen Ausführungen über Heilkunst." sagte Pater Jörg. "Oh nein, tut ihr nicht Pater Jörg. Ich verstehe nur nicht so viel davon. Da fällt es mir schwer zu folgen." entgegnete Evourt.

Wieder ging die Tür zum Zimmer auf und Annelin trat ein. "Ich glaube für heute Vormittag habt ihr genug meinen Patienten belästigt mit langweiligen erörterungen über Medizin." richtete sie das Wort an Pater Jörg. "Ja ich sehe, du bist in guten Händen junger Mann. Erhol dich weiterhin gut, ich denke bis du wieder Gesund bist, werden sich noch viele deiner Fragen beantworten. Morgen werde ich wieder nach dir schauen. Sei gesegnet." verabschiedete sich Pater Jörg und schob sich an Annelin vorbei aus der Tür.