"...so hat sich der Orden bis heute entwickelt und hat großen Einfluss hier in der Stadt und in der Politik des Landes." schließte Annelin ihre Exkursion zur Ordensgeschichte ab. Sie blickte auf Evourt und fing an zu lächeln. Ihre Geschichte schien ihm ja ziemlich gefallen zu haben, dachte sie. Evourt war eingeschlafen und auch Annelin war müde geworden. So verließ sie das Zimmer leise und lief in Richtung ihrer Kammer.
Auf den Weg dorthin, schlugen die Glocken zur Nachtmesse. So Spät ist es schon, ich habe viel zu viel Zeit bei Evourt verbracht. Warf sie sich selbst vor. In der Kammer angekommen dauerte es nicht mehr lang und auch Annelin schlief ein.
Nur ein paar Stunden später, noch vor Sonnenaufgang, ging ein Ordensbruder herum und weckte alle zum gemeinsamen Morgengebet. Annelin war sichtlich erschöpft. Nach dem Gebet ging sie wieder zu Evourt, dieser schlief noch tief und fest. So nutzte sie die Zeit den Raum herzurichten und aufzuräumen. Sie wechselte die Kerze neben der Tür, holte diesmal einen Eimer mit Wasser und einer frischen Kelle. Kaum kam sie mit dem Teller aus der Küche, wurde sie von Evourt freundlich begrüßt. "Guten Morgen, Schwester Annelin." kam es ihr entgegen, als sie durch die Tür trat. "Guten Morgen, Evourt" antwortete sie.
Vor dem Frühstück dehnte und streckte Annelin Evourt, damit seine Muskeln nicht starr wurden oder er Thrombose bekam. "Wow, du bist ziemlich beweglich und Muskelös." lobte Annelin ihn. "Danke" brachte er nur hervor. Evourt schaute Annelin lange schweigend an. "Ist etwas?" fragte sie nach. "Nun ja, macht es dir den überhaupt nichts aus, sich um mich zu kümmern? Ich bin ja etwas anders als andere Menschen." sagte er schließlich. Ein breites Lächeln füllte Annelin's Gesicht aus. "Nein, es macht mir wirklich überhaupt gar nichts aus. Zugegeben, jemand wie dich habe ich zuvor noch nie behandelt. Doch bist du nicht der erste Formwandler, welcher hier vor unserer Kirche verwundet lag." antwortete Annelin sichtlich amüsiert. Formwandler? Was meint sie damit, dachte Evourt sich. Dann gab es Frühstück. Diesmal ein Glas frische Milch, dazu ein paar Beeren und wieder ein Stück Brot.
Als Annelin anfangen wollte Evourt zu füttern, winkte er ab. "Nein, ich mag erst versuchen meine Arme zu bewegen." Und so wartete sie ab ob den heute sich etwas rührte. Tatsächlich, Evourt grinste. Seine Arme konnte er heben. "Unglaublich, welche Fortschritte er macht." murmelte Annelin. "Wollen wir es mal versuchen, ob ich allein essen und trinken kann. Gib mir bitte das Brot." sprach Evourt. Als er das Brot in der Hand hielt, fiel der Arm aufs Bett und versagte wieder den Dienst. "Wir sollten es langsamer angehen. Du machst schon beachtliche Fortschritte, doch dein Körper muss sich weiter erholen und stärken." ermahnte ihn Annelin. So hob sie das Brot auf und fütterte ihn doch.
"Du hast vorhin etwas von Formwandler gesagt. Was meintest du damit?" fragte Evourt nach dem Frühstück. "Das sollte dir jemand vom Klersus erklären. Pater Jörg oder Abt Lukas. Ich darf es nicht." antwortete sie. "Wie gehts es dir sonst?" wollte Annelin noch wissen. "Meine Schmerzen sind erträglich. Doch mag ich endlich wieder laufen und allein zurechtkommen." sagte er. "Geduld ist eine Tugend." entgegnete Annelin ihm und verlies das Zimmer wieder.
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Schattenland
FantasyBegleite Evourt und seine Freunde auf das Abenteuer ihres Lebens. Eben noch dort, schon mitten im Gewirr von Machtkämpfen, Kriegen und Intrigen. Nur Gemeinsam können sie in der Welt überleben. Doch bis es soweit ist und sie zusammen finden, ist es...