Schattenland

Ein hoher Preis

Prim erwachte langsam. Sie war an den Händen gefesselt, welche ausgebreitet auf Kopfhöhe hingen. Ihr Oberkörper war entkleidet und ein durchgängiger Verband bedeckte ihre Haut. An mehreren Stellen war Blut zu sehen. Prim stöhnte vor Schmerz, sie versuchte etwas zu sagen aber ihr Mund war so ausgetrocknet, dass nur ein ächzender Laut raus kam.

Der Raum in dem Sie gefangen war, kam einem Kerker gleich. Vor ihr war eine Bank aus Stein, welche Vorrichtungen hatte um Gefangene darauf zu fixieren. Darüber hingen an mehreren Ketten verschiedene Werkzeuge zur Folter. Von der herkömmlichen Axt bis zur Knochensäge fehlte nichts. Insgesamt war es sehr düster in dem Raum, allein ein kleines vergittertes Kellerfenster spendete etwas Licht. Doch davor wucherte ein Busch, was das einfallende Licht nochmals dämpfte.

Prim schaute sich noch etwas genauer im Raum um, dabei bemerkte sie, dass sie gar nicht allein hier war. An der Wand war ein großer zusammengekauerte Berg aus Fell und Muskeln. Sie versuchte auf sich aufmerksam zu machen, indem sie mit den Ketten raschelte. Es kam keinerlei Reaktion von der anderen Person, doch vernahm Prim, dass er noch lebte. Das Licht von Blendlaternen blendete Prim, sie war das Licht nicht mehr so intensiv gewöhnt. Während Sie sich an das Licht gewöhnte, vernahm sie wie die Zellentür aufgeschlossen wurde und mehrere Personen eintraten. Nun regte sich sich auch die andere Person. Ein lautes knurren Klang durch den Raum. "Halt die Fresse, du Abschaum!!" blaffte es und Augenblicklich verstummte das knurren. Endlich konnte Prim wieder sehen und erkannte nun durch das Licht viel mehr Details. Es gab noch mehr Zellen wie diese, gegenüber war noch eine und auch links und rechts von ihr gab es noch einige Zellen. Alle waren gefüllt mit einen bis drei Gefangenen. Vier Wachen waren zu ihr in die Zelle gekommen. "Na Wach du Ausgeburt der Hölle?" fragte eine der Wachen helmisch. Prim funkelte ihn nur böse an. "Nur keine Scheu junge Dame, wir bekommen dich schon noch zum reden." setzte er nach und drückte auf eine der Wunden. Prim stöhnte auf und zog das Knie hoch.

Schwer getroffen ging die Wache zu Boden. "Na warte... dir bringen wir noch benehmen bei..." keuchte die Wache. Eine Zweite kam angerannt und half seinen Kollegen auf die Beine und verpasste Prim mit der Keule einen Seitenhieb. Sie quietsche gequält und sackte vor Schmerzen zusammen. Die Handfesseln verhinderten allerdings, dass sie Knien oder sitzen konnte. So hing sie dort und die Fesseln schnitten allmählich in die Handgelenke.

Die zwei Wachen ging richtung Ausgang am Foltertisch vorbei. Zum Abschluss trat die eine Wache dem Mitgefangenen noch voller Absicht gegen den Kopf und sprach abfällig "Wertloser Abschaum.." er lies es geschehen und machte keine Anstalten sich zu wehren. Danach verschlossen sie die Zelle wieder und verließen den Kerker.

Als Prim wieder zu sich kam, sah sie, dass der Mitgefangene vor ihr saß und sie anstarrte. Sie wollte wieder etwas sagen, brachte aber wieder nichts hervor. "Warte, ich bringe dir etwas Wasser, dann kannst du wieder reden. Es war übrigens nicht klug von dir die Wachen anzugreifen. Wir sind eh Tod gesprochen. Also wieso sollten wir uns wehren?" sagte der Mitgefangene und ging in eine Ecke der Zelle und holte einen Eimer, in dessen eine Kelle und Wasser war.