Kraft des Geistes

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Annelin kam wieder ins Zimmer, doch diesmal war sie nicht allein. Zwei Männer und eine Frau begleiteten sie. Sie trat zur Seite und blieb an der Tür stehen. Der erste Mann trat an Evourt's Krankenbett. "Darf ich vorstellen, ich bin Abt Lukas und dies sind Pater Jörg und Mutter Helga" er zeigte auf die anderen beiden Personen, diese nickte kurz Evourt zu. "Du hast bestimmt viele Fragen, du sollst auch antworten bekommen, wenn die Zeit reif dafür ist." fuhr der Abt fort. "Dies ist das Klosterlarzarett, dass hat dir Schwester Annelin ja schon erzählt. Es gehört hier zur Städtischen Kirche" erklärte er weiter. Evourt nickte nur und lauschte. "Du hattest einen großen Beschützer. Der Tod wollte dich nicht und das Leben auch nicht. So bist du sehr lange zwischen den Welten gewandert. Schwester Annelin hat manchmal Tag und Nacht über dich gewacht und versucht dir die Schmerzen zu nehmen." erzählte er. "Abt Lukas, ich danke euch für meine Rettung, doch sagt mir bitte, wie lang liege ich hier nun schon?" fragte Evourt voller neugier und erpischt auf eine Antwort.

"Nun, mein Sohn, es sind sechs Tage seitdem vergangen und wir hatten befürchtungen, dass du es nicht überleben könntest." gestand der Abt Evourt letztendlich. Evourt hat es die Sprache verschlagen. Sein Mund stand nur offen und die Augen schauten ins Leere. "Ich denke für heute ist genug. Wir wollten uns erstmal vorstellen. Es ist erst einmal wichtig, dass du wieder Gesund wirst. Schwester Annelin hat mir berichtet, dass du dich noch nicht richtig bewegen kannst. Ruhe dich aus. Wir kommen aufjedenfall nochmal zu besuch. Dann können wir weitere Fragen von dir klären." bestimmte der Abt. Danach verließen die drei den Raum wieder. Annelin blieb zurück und wartete bis die Tür geschlossen wurde.

"Nun kennst du unsere zwei Ordensführer und den jenigen, welcher dich gefunden hat. Pater Jörg." sprach Annelin mich an. "Gefunden hat?" fragte Evourt ganz verwundert. "Dies wird dir Pater Jörg selbst erzählen, wenn du ihn danach Fragst." erwiederte Annelin. "Wie ist es mit der Schüssel, darf ich sie wegnehmen?" erkundigte sie sich. Bereitwillig lies Evourt die Schüssel wegnehmen. Dann ging Annelin aus den Raum und kümmerte sich um die Reinigung. Als sie wieder kam hatte sie einen Teller dabei. Diesmal war etwas Käse, ein kleines Stück Wurst und Brot darauf. Zudem hatte sie einen Henkelkrug mit Wasser mitgebracht. "Heute gibt es zu Abend mal etwas bissfestes." sagte sie freudig. "Danke Annelin, ich kann meine Arme aber noch nicht bewegen. Könntet ihr mir wieder helfen?" fragte Evourt. "Selbstverständlich, junger Mann, ich werde dir helfen. Und ab morgen machen wir Muskeltraining, damit du vielleicht schneller mehr bewegen kannst." erklärte sie ihm. Evourt nickte nur einverstanden und genoss es wieder Essen zu haben.

Zur Nacht hin lag Evourt ruhig da und ließ sich von Annelin etwas über die Geschichte des Ordens und der Kirche erzählen. "Ja, das darf ich dir ruhig sagen." meinte sie am Anfang. Grade erzählte sie von Abt Lukas "...allein durch seine Willenskraft, ist es ihm möglich unglaublich viel zuhören..." erzählte sie. Evourt hörte ihr zwar sehr gern zu. Dennoch konnte er nicht dagegen steuern, dass seine Gedanken abschweiften. Er mochte Annelin mittlerweile und fand ihre fürsorgliche Art und sanfte Stimme ganz süß.

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