4: Responsibility

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[Luke.]

"Ehrlich gesagt habe ich dem hier nur zugestimmt, weil ich dich liebe."

Meine beste Freundin schenkt mir ein breites Grinsen und folgt ihrem Bruder aus der Tür. Ich seufze, tue das gleiche und schließe die Tür hinter mir. Ich war nicht derjenige der auf Partys geht. Ich hasste es auf Partys zu gehen.

Calum war bereits viel weiter vor uns auf dem Bürgersteig während er nicht einmal aufhörte zu texten. Er hatte unglaublich enge schwarze skinny Jeans, und ein weißes Hemd wo er die Ärmel bis zum Ellbogen hochgerollt hat an. Calum sieht immer gut aus, immer. Da gibt es bloß diese bestimmte Anziehung zu ihm. Du musst blind sein, um nicht zu merken wie attraktiv er ist.

Man könnte sagen das ich ein bisschen in ihn verknallt bin. Ich mag es aber nicht das so zu nennen. Es war eher... Bewunderung , wirklich. Kein schwärmen. Definitiv kein schwärmen. Wie Klischee wäre das denn bitte? Hey Leute, ich bin in den Bruder von meiner besten Freundin verknallt! Nicht nur wäre das total Klischee, das ist außerdem verdammt komisch, da er offensichtlich nicht schwul war.

Taylor weis das ich schwul bin. Sie war die erste der ich es erzählt habe, so viel vertraue ich ihr. Ich könnte ihr aber nie irgendwas von meiner 'Vernarrheit' mit Calum erzählen. Wenn es dazu kommt, geht es nicht ums vertrauen. Es ging nur darum meinen Atem nicht zu verschwenden. Es war nur eine Phase, ein kleiner Highschoolgirl mäßiger Crush der mit der Zeit vergeht, richtig? Es war ja nicht irgendwas was ich schon seit Jahren fühle. Ich habe die Gefühle ja erst seit ein paar Monaten vielleicht. Also musste ich mir um nichts Sorgen machen. Ich würde den richtigen schon noch finden, aber ich weiterhin erstmal Calum anstarren und mir darüber Gedanken machen wie gut er in diesem Shirt aussieht.

Als wir um die Ecke gehen und in der Straße sind wo Calums Freund wohnt, halte ich mein Lachen zurück. Es war so offensichtlich in welchem Haus er wohnt. Es ist so eine ruhige und schöne Nachbarschaft, und es war nicht gerade schwer das Haus zu sehen mit den blinkenden Lichtern und lauter Musik. Selbst drei Häuser weiter konnte ich erkennen das es nicht nur irgendeine Party war. Es ist die Party wo man sein muss.

Naja, man müsste sein, wenn man irgendwer anders als ich wäre. Alles was ich gerade tun wollte war einfach in die andere Richtung zu laufen. "Warum können wir ihn nicht einfach hängen lassen?" flüstere ich zu Taylor, beobachte Calum dabei wie er die Tür zu dem Haus öffnet und die ganze Horde von Leuten begrüßt die ihn eingekreist hatten. Wir sind noch zwei Häuser weiter weg, also mussten wir uns keine Sorgen machen mit ihm gesehen zu werden.

"Weil, so wie ich Calum kenne, wird er sich bis zum abwinken betrinken und dann irgendeine dumme Scheiße machen," flüstert sie zurück, auch wenn wir absolut keinen Grund dazu haben. "Und wenn ich nicht da bin um ihn zu stoppen sieht es für uns beide nicht gut aus."

Ich seufze und stopfe meine Hände in meine Hosentaschen. "Okay, gut. Bleibst du bei mir?" schaue ich hoffnungsvoll zu ihr hoch.

Sie lacht und schmeißt einen Arm um meine Schulter. Natürlich, Lukey."

"Nenn' mich nicht so," stöhne ich und rümpfe meine Nase.

"Weist du, wenn du so ein Gesicht machst, will ich dich noch öfter Lukey nennen," lacht sie wieder. "Verdammt, jetzt weis ich warum Leute denken wir wären zusammen."

"Leute denken wir sind zusammen?" fragte ich überrascht. Wow, das war komisch.

"Ja!" gluckste sie. "Es ist komisch. Nichts für ungut, aber ich würde dich nicht daten. Du bist mir zu idiotisch. Aber eines Tages wirst du einen Typen finden, der genauso bekloppt ist wie du, da glaube ich fest dran."

"Hoffe ich ja wohl," grummelte ich. Der Typ wird definitiv nicht Calum sein, also wieso war ich so fasziniert von ihm?

Wir beide gingen in das Haus ohne bemerkt zu werden. Keiner sieht uns an, außer die paar Leute die uns komische Blicke schenken und versuchen sich zu erinnern wer wir sein könnten und wieso wir hier sind. Weder ich, noch Taylor waren gerade die größten sozialen Schmetterlinge, also verstehe ich ihre Blicke.

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