Kapitel 22

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Das Team war in Unruhe. Der Mörder war immer noch nicht gefasst, und die ungeklärten Beziehungsprobleme brodelten unter der Oberfläche wie ein Vulkan. Esposito und Ryan durchblätterten alle Informationen, die sie über das Opfer hatten immer wieder und suchten nach Informationen, Jane und Kate fuhren zu der Wohnung, um sich dort noch einmal umzusehen. Weitere Opfer waren noch nicht aufgetaucht. Immerhin.

Jedenfalls fuhren Jane und Kate zusammen zum Tatort. Jane rutschte die ganze Zeit unruhig auf ihrem Sitz hin und her und starrte aus dem Fenster. Sie hasste diese Vereinbarung, sie hasste Hoyt, sie hasste es, dass sie hier festsaß. Und der Tag hatte schön angefangen. Sie war mit Kaffee geweckt worden und alles schien so ... normal zu sein, so, als wäre es schon immer so gewesen, als müsste es so sein. Aber dann hatte Maura angefangen, von Castles Büchern zu schwärmen. Alleine bei der Erinnerung ballte sich ihre Hand unwillkürlich zur Faust. Schließlich sprach Kate sie an.

„Alles in Ordnung, Detective Rizzoli?" Sie war schon ein wenig genervt von der angespannten Stille.

Jane riss ihren Blick vom Fenster los und lächelte gezwungen. „Klar."

Kate zog nur die Augenbrauen hoch. Sie war nicht umsonst jüngste Detective im NYPD, sie konnte erkennen dass Jane Rizzoli irgendetwas verbarg. Kate tippte auf den Fall, denn so etwas ging einem durchaus nahe wenn man selber involviert war oder persönliche Erfahrungen in der Richtung gemacht hatte. Aber wenn sie genauer überlegte, könnte der Grund auch wo anders liegen. Aber Janes Probleme gingen sie eigentlich nicht wirklich etwas an, sie hatte selber genug. Vor allem mit Janes Freundin Maura, beziehungsweise mit dem Flirten zwischen Maura und Castle. Unbewusst knirschte sie mit den Zähnen. Das wiederum brachte ihr einen kurzen Seitenblick von Jane ein. Um eine Frage oder einen Kommentar zu verhindern schaltete Kate kurzerhand das Radio ein.

„... und da die Red Sox das letzte Spiel gewonnen haben spielen sie gegen einer ihrer mächtigsten Gegner: die Yankees! Das wird ein spannendes Spiel werden, und wir haben noch Karten zu verlosen, sie müssen nur anrufen unter der Nummer ..."

Jane lachte leise. „Boston gegen New York, heh?"

Kate schmunzelte. "Die Ironie ... sag bloß, du bist ein Fan von den Red Sox?"

Jane nickte. „Red Sox! Das beste Team von allen!" Endlich ein Thema, was weder mit Castle, Hoyt oder Maura zu tun hatte.

Kate schüttelte sich. „Ernsthaft? Yankees sind um Längen besser. Und sie haben die Sox schon so oft geschlagen, das Spiel heute wird ein Kinderspiel."

Jane schaute sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Das werden wir sehen. Ich wette 50 Dollar auf einen Sieg der Sox."

Kate grinste. Das gefiel ihr. „100 auf einen Sieg der Yankees."

„Deal!"

Als sie wenige Minuten später am Tatort ankamen, waren sie enttäuscht, wieder in den Arbeitsalltag eintauchen zu müssen.

Sie fuhren einige Zeit später wieder zurück. Sie hatten eine Nummer von einem Block neben dem Telefon finden können, sonst nichts. Aber vielleicht war das ja der Durchbruch? Einen Versuch war es wert. Mittlerweile war es Mittag. Kate wurde langsam hungrig. Und immer wenn sie hungrig wurde, bekam sie schlechte Laune.

„Halten wir bei dem Hotdog-Verkäufer dort drüben? Oder halt, warte mal ... was um alles in der Welt machen di beiden da?" Entgeistert schaute sie auf eine Rothaarige und eine Blondine, die im Wasser für die Hotdogs herumfischten. „Lass uns lieber wo anders halten. Hab nichts gesagt ..." Irgendwie kam ihr die Rothaarige bekannt vor. Vielleicht sollte die mal das Gesundheits-Ordnungsamt an die verschiedenen Hotdog-Stände schicken. Wie dem auch sei, der Appetit auf Hotdogs war ihr gründlich vergangen.

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