10
Ruven
Gestern Abend , nachdem ich und Darius,uns die Mühe gemacht haben, dem Neuen, etwas herum zuführen und ihm alles zu zeigen, sind wir dann auch schlafen gegangen. Es war schon etwas später weshalb ich jetzt, kurz nachdem Darius und geweckt hat, schlecht gelaunt bin. Mir die Schläfen massierend beobachte ich den Knirps und ein paar andere Schüler. „Yo Ruven! Was geht?" Mein bester Freund Milo lässt sich unsanft neben mir auf die Mauer fallen. „Du brichst dir noch den Arsch." Seufzend stoppte Milos Bruder vor uns. „Das sowieso. Ich hab Kopfschmerzen und bin müde, Junge. Wenn ich die alte Mathetante schon sehe bekomme' ich Herpes und dann das! Doppelstunde!" Grinsend klopfte mir mein bester Freund auf den Rücken. Das laute jubeln und pfeifen lies mich aufschauen. Es hatte sich eine Traube aus Schülern um den Knirps, also Benjamin, und einem der möchte gern Rebellen ,hier auf dieser Schule ,Marcel , gebildet. „Uh, ne Prügelei!" Mein bester Freund sprang von der Mauer und lief auf die Menschenmenge zu. Ich unterdessen sah mir das geschehen von weitem an. Was ging es mich schon an? Der Knirps muss den Bengel schon irgendwie provoziert haben. Aber gut im Ausweichen war er schon mal. „Willst du ihm nicht helfen?" Darius hatte sich zu mir gesellt und sah sich das Spektakel aufmerksam an. „Die Frage könnte ich dir genauso stellen,Darius." „Touchê." Mit einem genervten Blick sah ich auf Darius herab. „Was willst du?" „Er hat es verdient, das denkst du doch auch oder? Er ist schwul! Er hat es einfach verdient."Es gefiel mir nicht wie er sprach und was er sagte. Sei es jetzt auch auf Benjamin bezogen, so fühlte es sich an als würde er über mich reden. Meine Hände ballte ich zu Fäusten. „Du kennst ihn doch gar nicht." „Du aber auch nicht. Setzt du dich jetzt für ihn ein,oder was?" Sein Blick ruhte auf meinen Fäusten ehe er mir ins Gesicht sah. „Nein." Meine Antwort kam ohne ein zögern, sofort eben, auch wenn ich mit meiner Antwort selbst nicht zufrieden war.„Gut. Ich hoffe nur er packt mich nicht an! Man kann ja nie wissen was in deren Köpfen vor sich geht!" Und wie ich das weiß. Wer würde dich je anfassen wollen? Ganz bestimmt nicht Benjamin. Langsam richtete ich mich auf der Mauer auf um zusehen wie sich eben dieser schlug. Überraschender Weise saß unser Möchtegern Rebell auf dem Boden und sah zu dem Knirps, Benjamin, auf. Ich nenne ihn Knirps weil er eben ziemlich klein ist, im Gegensatz zu mir. Der Blick in seinem Gesicht war undefinierbar. Er zeigte keine Emotion. Jedoch als der auf dem Boden sitzende Junge zurückwich und somit Abstand zwischen sich und dem Knirps zu bringen ,wurde dieser ganz blass. Er sah auf seine Hände hinab,drehte sich und rannte davon. Was war das denn?„Und? Wurde er verprügelt?" Erwartungsvoll sah mich Darius an.„Kann es sein das du etwas damit zu tun hattest?" Robins Bruder John, den ich total vergessen hatte, sah meinen Zimmergenossen skeptisch an und stopfte die Hände in die Jackentasche. „Und wennschon,was geht es dich an?" Schnaubend zog sich Darius wieder zurück um ja nicht zu spät zum Unterricht zukommen. „Der Neue,dieser Benjamin, hat echt was drauf!" Robin kam auf uns zu und grinste fröhlich. „Der Schwachkopf Marcel hat sich nach den ersten 15 Minuten bereits auf den Boden gesetzt gehabt!" Laut lachend berichtete er die Einzelheiten des kleines Kampfes. „Wir müssen los, der Unterricht beginnt gleich." Robins Bruder sah uns abwartend an. „Wir lassen ausfallen! Unserem Robin hier geht es ganz schlecht." Ich zog das a fast viermal so lang wie normal und sprang von der kleinen Mauer. „Komm schon." Ungeduldig sah ich Robin dabei zu wie er seine Jacke und seine Kippen aufsammelte und seinem kleinen Bruder auf die Schulter klopfte. „Sollte dich dieser Idiot noch einmal dumm anmachen ,sag mir Bescheid." Robins Bruder verdrehte nur die Augen und nickte. „Gut. Dem reiß ich die Eier ab wenn er dich anfasst!" „Ja ja, jetzt kommt Robin Hood." „Ich trage keine Strumpfhosen!" „Hat er auch nicht gesagt."Schüchtern sah Robins Bruder seitlich zu mir und grinste leicht. Als ich ihm zuzwinkerte zuckte er kurz zusammen und drehte sich dann weg.Robin sah mich mit einem Blick an ,der mir sagen sollte sein kleinen'Baby Bro' in Frieden zulassen. „Ja ja ,komm jetzt. Ich bin sicher das sich John gut durchschlagen kann." Nach ein paar Minuten diskutieren ob er John auch wirklich allein lassen kann , gingen wir dann endlich vom Schulgelände und machten uns auf den Weg in die nächste Stadt. „Ich hasse Schweden!" Grinsend beobachte ich Robin dabei wie er versuchte den Plan vor ihm zu entziffern. „Sag das nicht zu laut, die verstehen hier auch Deutsch. Nachher wirst du noch eingebuchtet weil du das gesamte Schwedische Volk beleidigst."Geschockt riss er die Augen auf und sah mich an. „Meinst du wirklich?" Sein flüstern gab mir den Rest. Lachend sackte ich auf die alte Holzbank der Bushaltestelle. „Du bist so Stock dumm Robin!" Wenig begeistert davon, das ich über ihn lachte, schlug er mir auf den Hinterkopf. „Lach du nur! Irgendwann werde ich über dich lachen!" Schmollend ließ er sich neben mir nieder. „Aww."„Ruven!" „Ist ja schon gut!" Abwehrend hob ich meine Hände und lächelte sanft. „Warum wechselt deine Persönlichkeit sobald wir allein sind?" „Weil ich keine Lust habe das mich jeder nervt?" „Ich denke nicht." „Aha." Robin sah mich schweigend an während ich mir eine Zigarette anzündete und kurz an ihr zog,ehe ich den Rauch in die kalte Luft blies. „Du weißt schon das Kim dich betrügen würde mit, lass mich kurz überlegen, der halben Schule?" „Ja, und es ist mir scheiß egal Robin." „Warum baggerst du sie dann an? Wenn du willst kannst du dir auch n Mädchen angeln von außerhalb die für dich alles tun würde , trotzdem du hier bist weil du so ein böser Junge bist!" Grinsend sprang er auf und stellte sich vor mich. „Oder wartet da etwa ein ganz besonderes Mädchen zu Hause in deinem geliebten Deutschland?" „Ich drück meine Zigarette gleich in deinem Gesicht aus Robin." Anstatt jedoch zurückzuweichen grinste er mich noch dumm an. „Ach komm. Du weißt wie ich das meine. Du bist hier weil du einer Gruppe von Rechten angehörst." „Nicht mehr", spuckte ich ihm regelrecht entgegen.„Ja ja, das weiß ich ja. Und doch: jede will was von dir!" Sein grinsen verschwand für einen Moment und er lehnte sich nach vorn.„Was?" Unbeeindruckt von seinem Staren nahm ich einem weiteren Zug von meiner Zigarette. „Sei ehrlich. Bist du verliebt?"„Nein." „Das kam viel zu schnell!" „Ach ja? Und das heißt?"„Du bist verliebt! Finger weg von John!" Mir fiel die Kippe aus der Hand und landete auf meinem Oberschenkel und brannte mir dort ein unschönes Loch in meine schwarze Jeans. Die hatte eh schon Risse.„Bitte was? Du denkst doch nicht ernsthaft ich würde deinen 15-jährigen Bruder anfassen!" Entsetzt sah ich Robin an. Der war schlauer als er aussah. Grinsend richtete er sich auf. „Na dann.Frage anders gestellt. Wartet da jemand auf dich zu Hause? Ein besonderer Junge , zum Beispiel?" Seufzend lehnte ich mich nach hinten an die Glasscheibe. „Nein, ich bin nicht vergeben und auch nicht verliebt. Zufrieden?" „Jetzt schon." Er setzte sich jetzt wieder neben mich und wir warteten auf den Bus der uns in die Stadt brachte. „Aber du hältst die Klappe, verstanden?" Mein bester Freund sah mich an und seufzte dann. „Ruven, warum sollte ich es jedem erzählen? Ich sehe doch selbst wie es auf dieser Schule abgeht. Ich weiß von John wie und womit er Tagtäglich zu kämpfen hat." Nickend boxte ich ihm freundschaftlich gegen den Oberarm.„Das mit John bekommt ihr auch noch hin." „Hoffentlich. Gestern hat ihn dieser Marcel erwischt. Das war ein Drama sag ich dir."Seufzend stützte er seinen Kopf auf seine Handfläche. „Erwischt?"„Hm, er hat wohl zulange in seine Richtung gesehen. Mein Gott. Mein Bruder steht nicht auf Idioten,denke ich." Grinsend hob ich beide Augenbrauen und sah Robin an. „Vom Körper her ist er ja kein'Idiot' , verstehst du?" Einen Moment war es leise und dann riss Robin die Augen auf. „Du meinst?" Nickend verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Wahrscheinlich schon. Dumm nur das er sich eine Hete ausgesucht hat." „Och nö. Das wird ein Theater. Wenn Marcel das auch noch mitbekommt, na dann Halleluja." Er wischte sich einmal über das Gesicht und sah mich dann verzweifelt an. „Hilf mir?" „Wow, du bittest mich um Hilfe? So schlimm?" „Du hast ja keine Ahnung! John kam schon mal mit gebrochenen Rippen vom Sport zurück! Das Arschloch kann noch schlimmer,glaub mir. John hält nur schön die Klappe. Er will seinem Schwarm, ist er ja augenscheinlich,keinen Ärger machen." Verstehend nickte ich. „Ich helfe die Marcel in die Schranken zuweisen aber du weißt; ich darf mir nichts mehr leisten." Lächelnd nickte Robin mir zu und sah aus dem Fenster. Wir saßen übrigens in einem Café. „Das ist doch der Neue?" Ich sah auch hinaus und, tatsächlich, das war wirklich der Knirps. Total hilflos sah er sich um und setzte sich nach wenigen Minuten auf eine Bank und legte den Kopf in die Hände. Seufzend, das mache ich heute wirklich oft, erhob ich mich und nahm mir meine Jacke.„Dann spielen wir mal Babysitter Robin." Grinsend sah mein bester Freund mich an, legte einen Schein auf den Tisch und folgte mir hinaus. „Benjamin!" Er hob den Kopf und sah sich um. „Hier."Robin neben mir sprang ein paar mal um so Benjamins Aufmerksamkeit auf sich zuziehen. Es funktionierte, nicht nur bei Benjamin. „Was machst du denn hier Knirps?" „Knirps?" Benjamin sah mich von unten an. „Du bist gute 15 Zentimeter kleiner." „Gar nicht wahr!" „Wie groß bist du? Ich bin 1.85m." Grinsend schob ich meine Hände in die Taschen meiner Jeans. „1.70m" Sein murmeln war süß,irgendwie. „Siehst du. Ich bin übrigens Robin." Robin hielt ihm seine Hand hin und zog ihn auf die Beine. „Benjamin."Nachdem die beiden sich einander vorgestellt hatten sah ich den Knirps an. „Was machst du nun hier?" „Nachdem ich auf dem Schulhof da, na ja das wisst ihr bestimmt, da bin ich gelaufen.Irgendwie bin ich dann hier gelandet und habe halt keine Ahnung wo ich bin." Seine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser , sodass ich ihn kaum noch verstand. „Alter! Das war ja mal der Hammer wie du es ihm gezeigt hast!" „Fand ich jetzt nicht so" Benjamin wich meinem und Robins fragendem Blick aus und krallte sich in seinen Pullover. Mit meinem Ellenbogen stupste ich Robin neben mir an und zeigte unauffällig auf Benjamins Hand die sich eben in den Stoff seines Pullovers krallte. „Okay, dann wollen wir mal wieder zurück.Komm, wir nehmen dich mit Benni!" „Benni?" Benjamin und ich sahen Robin verwirrt an. „Stereo, wie praktisch. Ja, ab heute bist du Teil der Truppe! Und ich nenne dich eben Benni, ist doch okay oder? Okay." Er ließ den Knirps ja nicht einmal antworten.Kopfschüttelnd folgte ich dem Idioten. Als ich merkte das Benjamin uns nicht folgte ,drehte ich mich noch einmal um. „Na komm schon!"Er sah mich einen Moment lang an eher er zu uns rannte und sich lächelnd neben Robin und mir einreihte.
_____________________________________________
Yea! Fertig mit dem neuen Kapitel..Leute, Krankenhäuser sind scheiße... Nachdem ich mir immer wieder Verlängerungen einkassiert habe , man mich auf Tabletten'eingestellt' hat, mich zu irgendwelchen Untersuchungen gescheucht hat , alleine!, von denen ich ja mal gar keinen Plan hatte was der Name bedeutet und man mir Spritzen in den Bauch 'gerammt' hat, ich sehe aus wie ein Nadelkissen.., hat man mich dann endlich entlassen.Jetzt bin ich wieder Krank geschrieben weil ich mir IM Krankenhaus,WÄHREND der stationären Behandlung eine Erkältung eingefangen habe!*Applaus* Tja..Life is hard. Jetzt bin ich ja seit dem 10.09 draußen und ich bin so todmüde, abnormal. Ich habe gefühlte Tage durchgeschlafen und meh Dx Will nicht mehr =.=
Ich hoffe jedoch das dieses Kapitel gelungen ist, einigermaßen, und entschuldigt diese dauernden Wortwiederholungen aber ich bin wie gesagt Todmüde und mein Hirn hat sich schon vor Stunden zum Feierabend gemeldet ^^'
DU LIEST GERADE
Unterdrücktes Licht ( ♂ x ♂ )
Romance( Abgeschlossen // Teilüberarbeitet - Da ich die Überarbeitung nicht fortsetze wird es nach den ersten beiden Kapiteln eventuell zu Unstimmigkeiten kommen. ) Buch 1: Unterdrücktes Licht Benjamin ist einer dieser ruhigen, zurückhaltenden und recht un...