07
Benjamin
„Benjamin!Würdest du bitte ruhig sein oder muss ich dich vor die Tür stellen?!" Die Stimme meiner Lehrerin hallte durch den Raum und ließ jeden zu mir sehen. War ja mal wieder klar. Ich werde mit Papierkugeln beworfen,beschwere mich darüber und werde dann angeschrien? Super. „Ja „ „Was ja?!" „Ja,ich werde ruhig sein." Was mach ich hier eigentlich? Gott ,verdammt noch einmal.„Na Jungchen, dumm gelaufen was?" Der Radiergummi flog in hohem Bogen quer durch den Klassenraum und landete direkt in meinem Gesicht. Der Übeltäter? So ein unterbelichteter,introvertierter Idiot aus meiner Klasse der schon 2 mal sitzen geblieben ist. Kein Wunder bei der Erfolgsrate im Sechsen sammeln. Hochleistungsschüler,doch. Das ist auch zufällig einer der Fußballspieler, Stürmer. Er hat weder etwas von Manieren noch davon sich dem Unterricht zuzuwenden. Die meisten Lehrer haben den Bengel auch mittlerweile aufgegeben. Mit einem Blick auf die Uhr versuchte ich mich zu beruhigen doch schon kurz nach dem Radiergummi kam eine große Papierkugel geflogen. Sogar mit Text, kreativ. Ich entfaltete neugierig das Papier und las die Schrift. 'Schwuchtel' Und dass war zu viel. Geräuschvoll stand ich auf,nahm meine Tasche und knallte ihm den Zettel auf den Tisch. „Hlupâk*!"Auf dem Absatz drehte ich mich um und ging aus dem Raum. Erst kurz vor dem Tor begriff ich was ich gerade getan hatte. In letzter Zeit konnte ich mich manchmal selbst nicht mehr erkennen. Was war nur los mit mir? Ich kramte mein Handy aus der Hosentasche,steckt mir den Kopfhörer ran und öffnete meine Musik-Bibliothek. Schnell scrollte ich durch die Tracks bis ich meinen Wunschtitel fand. Mit einem sanften tippen auf mein Display startete ich den Song. Die ersten Töne erklangen und ich begann mich langsam zu entspannen. Meine Beine trugen mich in Richtung Wald da ich weiß das mich dort niemand finden wird. Wer kommt um die Uhrzeit denn schon in den Wald? Niemand würde mich also stören.
Ich möchte mal sagen ; ich sitze jetzt schon 3 Stunden hier. Mein Handy stirbt langsam an Akku schwäche. Gerade als ich aufstehen wollte sprang mich etwas von der Seite an. Es leckte mir über's Gesicht und setzte sich dann auf meinen Bauch. „Rex! Verdammter Hund!" Der schwarze Hund wurde von mir gezogen und in mein Blickfeld trat nun Rico. „Rico?" „Du?" Ja,genau. Namenloser auf der Erde liegender Junge. Warum hatte ich es anders erwartet? Ach ja, ich bin naiv."Ja,ich." Nachdem ich mich wieder aufgesetzt hatte sah ich mir den Hund an. „Der ist ein bisschen ruppig.. und aufgedreht."„Er ist ja auch noch jung!" Rico verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Hund an welcher um mich her lief und sich meinen Rucksack näher ansah. „Hey, da ist nichts drin,kleiner." Ich schob seinen Kopf behutsam aus meinem Rucksack und kraulte ihm hinterm Ohr. „Ich wusste gar nicht das du einen Hund hast."„Hatte ich auch bis heute nicht." „Also hast du ihn erst seit heute? Und dann lässt du ihn von der Leine?" „Hab ich nicht!"Empört sieht er mich an. „Ach ja? Also ist er dir entwischt?"Schmunzelnd stand ich auf und sah ihn an. „Nein,ja, ach verdammt." Er stand nun mit gesenktem Kopf vor mir und fummelte an der Leine von Rex rum. „Ach komm schon. Mach' dir nichts draus." Sanft klopfte ich ihm auf die Schulter und leinte dann seinen Hund wiederan. „Was machst du eigentlich hier im Wald?" „Ich weiß ehrlich gesagt nicht warum ich dir das sagen sollte?" Mit meinem Rucksack in der Hand sah ich ihn skeptisch an. „Tut mir Leid." Überrascht starrte ich Rico an. Er hat sich gerade entschuldigt? Was ist mit der Welt eigentlich los? Das ist doch nicht mehr normal? Sind die alle krank? Kopfschüttelnd ging ich. „Hey! Jetzt warte doch mal!"„Warum sollte ich?" Ohne mich umzudrehen wusste ich dennoch das er mich bereits fast erreicht hatte,denn sein Hund lief bereits neben mir. „Benjamin!" Seine Stimme lies mich zusammen zucken.„Verdammt was? Was willst du von mir?" „Ich wollte mich entschuldigen! Ich wusste doch nicht das , ich wusste nichts von dem was bei dir abging!" „Ja und? Jetzt ist es natürlich was ganz anderes! Jetzt muss ich also bemitleidet werden? Weißt du was? Spares dir und lass mich in Ruhe. Ihr sollt mich einfach in Ruhe lassen!"Rico sah mich überrascht an und nickte dann leicht. Sauer setzte ich meinen Weg fort und kam nach gefühlten Stunden endlich zu Hause an.Mein Vater war nicht da, was ehrlich gesagt kein Wunder ist.Unüberhörbar rannte ich die Treppe hoch in mein Zimmer und schmiss die Tür zu ehe meine Tasche in die Ecke flog. Kurz blieb ich ruhig und lauschte. Es war nichts zu hören. Warum auch? Sie war weg und Vater war arbeiten. Erleichtert seufzte ich und legte mein Handy auf den Schreibtisch. Ich schnappte mir meinen Laptop und fuhr ihn hoch ehe ich mich mit dem Teil auf dem Schoss auf's Bett fallen ließ.Gerade in Facebook eingeloggt bekam ich die erste Nachricht.
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Unterdrücktes Licht ( ♂ x ♂ )
Romansa( Abgeschlossen // Teilüberarbeitet - Da ich die Überarbeitung nicht fortsetze wird es nach den ersten beiden Kapiteln eventuell zu Unstimmigkeiten kommen. ) Buch 1: Unterdrücktes Licht Benjamin ist einer dieser ruhigen, zurückhaltenden und recht un...