Nachrichten an Annabelle

38 - Resumé

Dienstag, 1:06 Uhr

Peter: Ich sitze gerade noch über Euren Akten, um das Meeting vorzubereiten. Ich bin schon so gespannt, wie schon seit Jahren nicht mehr. Nicht nur, dass mir diese Möglichkeit wie eine einmalige, unglaubliche Chance erscheint, nein, ich will es unbedingt auf die Beine stellen und in Deine Nähe ziehen. Ich weiß nicht, ob Dir folgendes schon in den Sinn gekommen ist. Es wäre für mich ein riesen Schritt, eine Beförderung die ihres Gleichen sucht.

37 Minuten später

Peter: Nun, da ich in meinem Bett liege und vor Aufregung nicht schlafen kann, schreibe ich Dir wie es eigentlich so gekommen ist, wie es gekommen ist. Wir hatten diese komische Diskussion über Emmi und mich. Ja, wir haben uns tatsächlich an diesem Freitagabend getroffen aber aus anderen Gründen - wie Du mittlerweile bestimmt erahnst. Sie wusste als Einzige wo Du wohnst und ob das Geschäftsessen wirklich mit einem meiner Kollegen abgehalten werden sollte. Ich hatte ja schon die ganze Zeit ein komisches Gefühl im Hinblick darauf und musste einfach sichergehen. Anschließend habe ich alles nötige in die Wege geleitet. Emmi war natürlich Feuer und Flamme und wollte unbedingt mitkommen. Damit Du davon nun wirklich nichts mitbekamst haben wir uns Beide ins Hotel eingebucht. Mit meinem Chef konnte ich alles Nötige klären. Ich habe ihm erklärt, dass ich diese verantwortungsbewusste Aufgabe übernehmen sollte, wenn ich denn auch die Filiale später leiten wollte. Also waren die Rahmenbedingungen schon einmal klar. Und dann saß ich da an diesem Tisch und habe auf Dich gewartet. Ich glaube, so viel Wasser wie in diesen zehn Minuten, habe ich, mein Leben lang, noch nicht getrunken. Wir beide wissen, dass dies zu einigen, unnötigen Toilettengängen geführt hat. Du sahst in Deinem Kleid und dem Blazer einfach fantastisch aus. Du warst so konzentriert, professionell und aufgeregt - erst Recht als Dir aufgefallen ist, wer an Deinem Tisch saß. Übrigens eine spitzen Taktik, nicht zu verraten, dass wir uns kennen. Entspannt das Arbeitsverhältnis deutlich.

13 Minuten später

Peter: Und die Zeit danach mit Dir war einfach unglaublich. Die ganze Zeit denke ich an unsere Küsse. An Deine weichen Lippen, Deine zarte Haut, Dein...Alles. Entschuldige, ich bin eben abgedriftet. Ich hoffe so sehr, dass die Filialeröffnung zu Stande kommt. Nicht nur wegen irgendwelcher Aufstiegschancen die sich dadurch ergeben, sondern, weil sich dadurch eine ganz neue Türen und Perspektiven für ein "uns" eröffnen würden. Ich sollte jetzt schlafen gehen, ich habe Morgen ein wichtiges Gespräch. Drück mir die Daumen. Ich denke an Dich. Gute Nacht.