Kapitel 1

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Mit einem Stück Schokolade im Mund lag ich auf meinem Bett. Laptop auf dem Schoß…bestimmt schon seit Stunden sitze ich so da. Es wundert mich, dass ich mich keineswegs alleine fühle obwohl mich die Tatsache, dass ich stundenlang so sitzen bleiben kann..mich mehr verwundern müsste. Andere Verabreden sich oder hocken jeden Tag mit ihrer besten Freundin zusammen. Tja, wenn ich mal eine hätte. Enttäuscht schob ich das nächste Stück Schokolade in meinen Mund. Schaue zu meiner Katze herüber, die seelenruhig auf dem Stuhl schläft. Katze muss man sein. Schlafen , Fressen und dann wieder schlafen. Stattdessen lauf ich wie eine Mumie durchs Leben. Zusammengehalten von der Routine des Alltags. Aufstehen, fertig machen, Schule, Laptop, Schlafen. Das ist mein Leben und achja ich verbringe die schöne Jugend damit eine Boyband anzuhimmeln. Ich mein, ich hab mich früher immer über fangirls lustig gemacht, aber jetzt..jetzt verstehe ich sie. Ich liebe Sie. Das Problem dabei ist…das ich ihn zu sehr Liebe. Ja , ich habe mich in einen unerreichbaren Star verliebt, hab mein Zimmer mit Postern zugekleistert und hör mir die Musik den ganzen lieben Tag lang an. Ganz schön jämmerlich, wenn man mal darüber nachdenkt, was ich alles machen könnte. Ich könnte Hobbies haben, mich mit Freunden treffen, Spaß haben. Aber nein.. ich hocke hier. Mit einem Haufen Schocki , scrolle gelangweilt durch meien Twitter Timeline und stelle mir vor , wie es wäre, ihn zu küssen, wie sich seine Hände anfühlen. Unbeabsichtigt und fast schon automatisch streiche ich mit meinen zitternden , kalten Händen über meine Arme. Diese Kälte schien nicht mehr wegzugehen, zog sich in mein Inneres und wollte für immer da bleiben. Sie war da, seit ..seit ich Directioner bin. Ich schaute mich um, wobei mein Blick bei Ihm hängen blieb. Seine Haare, ich will sie unbedingt einmal anfassen, sie zwischen meinen Fingern haben, Seine Lippen, so leicht, so schön geformt, wie ein Magnet zieht mich dieser Junge an. Obwohl er nicht einmal weiß , dass ich existiere und so gut wie jeder Mädchen auf der Welt daten könnte. Hallo. Guck dich doch mal an. Die Stimme in meinem Kopf listet für mich noch einmal alle Makel auf. Jap..ich hasse mich selber. Mithilfe von wenigen Klicks, war ich auf seiner Twitter Seite, es war mein 35. Tweet heute an ihn. Wie kann er das übersehen? Ich versteh es einfach nicht! Die Kälte wurde stärker , dominanter, also legte ich meinen Laptop zur Seite und lag ruhig da, starrte an die Decke. Ich will ihn sehen! Ich muss ihn sehen! Langsam stand ich auf, zog mir eine Jacke und Schuhe an und ging raus. Ich rannte einfach los, immer gerade aus. Bäume, Autos, alles flog an mir vorbei. Das Blut pumpte in meinen Adern und meine Beine trugen mich wie von selbst. Ich spürte sie nicht mehr. Am Ende des Wege stoppte ich und setzte mich zitternd auf den Boden. Meine Lunge drohte zu kollabieren. Ich platze fast. Biss die Zähne aufeinander und hämmerte mit meinen geballten Fäusten auf den Asphalt. Heiße Trännen flossen in kleinen Rinnsaalen über meine eiskalte Wange. Es brannte. Es fühlte sich an, als würde jemand mit einem Messer den Weg der Tränen nachfahren. Ein Blatt landete neben mir. Bevor ich es berühren konnte, flog es schon weiter. So wie meine ‚Freunde’ dacht ich mir. Ach upps vergessen. Ich hab ja keine. Ein hysterisches Kichern entfuhr meinen Lippen. Sie sind alle weg. Bin ich das Leid Testobjekt? Wenn ja, warum lebe ich dann? Diese Gedanken, verschreckten mich, sodass ich wieder aufstand und wie unter Strom weiter rannte. Immer gerade aus.

Diese kranke Hoffnung, vor meinem eigentlichen Leben wegrennen zu können..so banal. So dumm. Ich komme mir sowieso immer so dumm vor. Alles was ich mache, alles was ich bisher tat, so gut wie alles war ein Fehler. Ich war ein Fehler. Ein klingeln brachte meinen Körper zum stehen. Mein Handy. Ich blickte auf den Bildschirm. Ich bin so dumm! Wirklich. Ich habe Freunde, Schuldgefühle breiteten sich bei mir aus. „Hi, haste Zeit? xx“ „Ja, klar. Bin gleich bei dir xx“ Ich ging den gesamten Weg zurück, wischte den Schweiß von meiner Stirn und versuchte in gute Stimmung zu kommen. Ich drückte auf die Klingel und schüttelte meine Arme. Sie öffnete die Tür und umarmte mich leicht. Nähe. Nähe zu Menschen. Sie tat so verdammt gut. Sie vertrieb für einen kurzen Moment die kälte. Die Schuldgefühle trafen mich mit voller Wucht, wie ein Schlag in den Magen, von den Klitschko Brüdern höchstpersönlich. Man warum dachte ich die ganze Zeit, dass ich keine Freunde habe? Ich habe sie und ich liebe sie ..wie eine Schwester! „Ich hab eine Überraschung für dich“ Sie machte mich neugierig und wenn ich ihren Blick richtig deutete, war sie kurz davor zu platzen. „ Okay. „ Ich versuchte erfreut zu klingen. Aber jeder Ton, der meinen Mund verließ, kling wie ein kleines schluchzendes Kind.

Sie schaute mich verwundert an, aber ihre Miene änderte sich, sobald sie den Raum verließ und mich bat auf dem Sofa platz zu nehmen. Meine Beine baumelten durch die gegend und ihre Katze kam angetapst und legte sich neben mich. Mit meinen kalten Händen strich ich über das warme, weiche Fell. So stelle ich mir sein Haar vor : warm und weich.

Die Tür ging auf und sie hielt 2 Papiere in die Luft „Tadaaaaaaaaaaa“ „Was ist das?“ „Ratee mal“ Grinsend hüpfte sie durch das Zimmer. „ Ähm ..Zettel?“ „ Oh man. Komm schon. Es wird dir gefallen. Du wirst diese ‚Zettel’ lieben“ „lieben? Heiratsurkunde mit der Unterschrift von ihm?“ „Nope. Viel besser. Du hörst ihn singen“ „WAS?“ Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie beinahe zu tode „Omg danke danke danke danke!!“ fröhlich sprang ich hin und her und es war wieder meine Stimme, die aus meinem Mund kam. Meine eigene und nicht das weinerliche Kleinkind. „Nächste Woche. Wir beide. Hot tickets“ „Hot tickets? Weißt du wie teuer die sind?“ irritiert schaue ich sie an . „Tja für dich tue ich alles. Ich weiß doch, wie sehr du sie liebst“ Ohne zu antworten umarmte ich sie erneut und lies zu, dass tränen herunterkullerten. Aber dieses mal, waren es freudentränen.

Remember Me [ Z.M. ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt