Kapitel 3

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Die Tage vergingen wie im Flug. Alles, aber auch wirklich alles wurde für mich uninteressant. Wie ein Schleier um mich herum. Jeden Tag schaute ich mir die Tickets an und morgen war es endlich so weit. Wir konnten meinen Dad doch noch überreden, dass er uns bringt. Sonst wäre ich einfach abgehauen und hätte mich in einen Zug gesetzt. Glück gehabt, würd ich mal sagen. Die anderen Directioner stalkten sie fröhlich weiter, regten sich über dies und jenes auf und tweeteten täglich Bilder von der Tour. Mein Hauptaugenmerk ..wie immer. Zayn.

Ich bin neu in einer Directioner gruppe. Ich weiß auch nicht wirklich wie ich da gelandet bin, aber ich bin die ganze Zeit beschäftigt. Ich hatte nie jemandem, mitdem ich über ihn reden konnte. Nie jemanden, der auch in sie verliebt war. Schon komisch, oder? Millionen von Mädchen, manchmal auch Jungen..verliebt in Menschen die sie nicht kennen. Die Frage ist nur, fühlen sie wirklich wie ich..oder ist es bei ihnen einfach nur eine Starliebe..und mehr nicht? Bei mir..ja bei mir ist es mehr. Keine von meinen Freunden versteht das, sie verspotten mich. Besonders in der letzten Woche, als ich ihnen erzählt hab, dass ich tickets hab. Aber ihre Meinungen sind mir dies bezüglich ziemlich egal. Ich wollte da hin und morgen..ja morgen werd ich da sein. Der Abend kam schneller als erwartet. Eine Internetminute scheint kürzer zu sein, als die normale Minute. Bis tief in die Nacht, diskutierten wir über das anstehende Konzert. Ich weiß gar nicht, was ich machen würde, wenn ich die Tickets nicht hätte. Sterben? Oh gott, so weit bin ich also schon? Ich würde für die sterben? Oh man. Ich muss sie mir aus dem Kopf schlagen.

                                                                                 *

Helles Licht brannte in meinen Augen, sodass ich meine Hände schützend vor sie hielt. Aber es blendete immer noch. Ich drehte mich herum und fiel zu Boden. Erschrocken schaute ich mich um. Ich bin ernsthaft auf dem Stuhl eingeschlafen? Heftig. Mein Nacken schmerzte .. ich dehnte ihn und stütze ihn mit meinen Handen..kramte in meiner Tasche nach dem Handy und stand benommen auf. SO SPÄT SCHON? Hastig sprintete ich ins Bad und sprang unter die Dusche. Diesmal drehte ich das Wasser eiskalt und schrie los, als es auf meine Haut traf.

2 Minuten Dusche und ich stand mit dem Föhn in der Hand vor dem Beschlagenen Spiegel. War klar..immer wenns wichtig ist..schau ich aus wie ein Stück Dreck. Ich kramte Mom’s Make Up raus. Ich benutze eigentlich nie welches..aber heute. Heute soll ich gut aussehen. Mit einem Schwämmchen trug ich die Foundation auf..holte mein Mascara heraus und tuschte meine Wimpern. Alles gut..Meine Haare trockneten fast von alleine. Mit der Bürste und einem Lockenstab brachte ich sie in Position. Naja..so schlecht seh ich jetzt auch nicht aus. Noch etwas Lippgloss. Fertig. Ich griff schnell nach meiner Tasche..stopft mein One Direction Shirt rein und etwas Make Up. Schlüpfte in meine Schuhe und ging entspannt die Treppe herunter. Mein Vater wartete bereits „Komm..los beeil dich ein bisschen!“

„Ja.ja“ . Gerade, als ich die Tür öffnete um hinaus zu gehen..wollte Sie klingeln.

Ann, sie ist die beste Freundin auf der ganzen Welt. Ich kenne keinen, der für eine Freundin..für ein ‚banales’ Konzert über 100€ ausgeben würde. Aber sie? Sie hat es getan..und zwar für mich. Ich drückte sie an mich… etwas länger als normalerweise. Grinsend gingen wir Hand in Hand zum Auto „ Naa Chiggi? Schon aufgeregt?“ „ Aufgeregt ist untertrieben“ Ich hielt meine Hand vor Sie „ mhhhmmm naja zittert ein bisschen“ Sie gab mir einen Klaps auf den Hintern „ Stell dich nicht so an. Los ..das wird richtig gut heute!“

Während der 2 Stündigen Fahrt saßen wir still auf unseren Plätzen. Ich konnte nicht reden, naja ok ich wollte einfach nicht reden. Es war ziemlich still, aber es war nicht die sorte stille, die einen erdrückt. Es war einfach angenehm..das Radia lief und wir saßen alle still da. Papa konzentrierte sich auf die Straße. Ann war in ihr Handy vertieft und ich saß einfach ruhig da und starrte aus dem Fenster. Manchmal, so dumm es auch klingt, tagträume ich..zu der Musik die im Radio läuft. Ich schaue heraus..gucke mir die Landschaft an und stelle mir vor, ich würde zu Zayn fahren ..oder er würde an der Stelle von meinem Dad sitzen. Lustig, weil er kein Führerschein hat. In mancher Hinsicht sind wir uns sogar ziemlich ähnlich. Er hat kein Führerschein..ich auch nicht. Er kann nicht schwimmen..ich auch nicht. Ich musste kichern. Alle Wendeten ihren Blick kurz zu mir..schauten dann aber wieder weg.

Dad lies uns auf einem Parkplatz vor der Arena herraus. „Tschüss Prinzessin. Viel Spaß“ Er drückte mir einen leichten Kuss auf die Stirn und drückte meine Hand. Ann bedankte sich wie immer „ Danke fürs Bringen“ und knallte die Autotür zu.

Wir stellten uns an. „ Ziemlich lange Schlange hier“ seufzend nickte ich ihr einfach nur zu.

„Glaubst du..er wird..mich ..naja ..bemerken?“ „ Denke mal, Ich mein..erste Reihe.. so ein hübsches Mädel“ Ich schubste sie zur Seite „Heeeey..poke poke poke“ Sie piekste mir mit ihren langen Nägeln in die Hüfte „Auuuu“

Gefühlte Stunden Später waren wir in der Halle, setzten uns auf unsere Plätze. Zentral und direkt vor der Bühne..man sah ALLES. Glücklich begutachtete ich den Raum, während Ann wie eine verrückte Bilder machte. Wir waren fast die ersten, mit den Hottickets und das beste daran war, dass es nach dem Konzert eine Autogrammrunde gab, für die mit einem Hotticket. Ich freute mich schon so darauf, sie zu sehen. Dieses Gefühl, einfach unbeschreiblich.

Und dann. Ja dann…kamen sie herraus.. praktisch aus dem Boden geschossen. Da stand er..dirket vor mir und lächelte.

Remember Me [ Z.M. ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt