Tage ohne Dich

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Sie lag die ganze Nacht wach, ohne nur ein einziges Auge zu zu bekommen. Ihr Kopf schmerzte und obwohl ihre Augen schwer und müde waren, wollte sie nicht schlafen. Zu große Angst hatte sie in diesem Zimmer. Es war ein nicht all zu großes Zimmer, Beige Zimmer Wände, ein grünes Zwei-Sofa, ein Kleiderschrank und einen Schreibtisch der seinen eigenen Stuhl dabei hatte. Nichts was auch nur hier rum stand, konnte ihr dabei helfen einzuschlafen. Dies war schon die dritte Nacht die sie hier alleine verbrachte. In der ersten Nacht blieb Kaneki mit ihr im Zimmer, er schlief dann auf dem, für ihm zu kleinem Sofa. Wie er seine Beine an sich angewinkelt hatte, um so nicht über das Sofa hinaus zu ragen, Shiro sah alles an, wie er sich drehte, wie seine Atmung war und alles andere an ihm und dann schlief sie ohne es zu wissen, ein.


Der nächste Morgen wurde für sie jedoch zur Qual als sie sah, wie die Decke, mit der sich Kaneki Abends zu gedeckt hatte, ordentlich zusamen gefalltet auf dem Sofa lag. Schnell sprang sie vom Bett auf, verlor das gleichgewicht und stolperte rüber zum Sofa hin. Ihr Kopf lag auf dem Sitz, mit dem Gesicht vorraus. Sofort sprang ihr ein vertrauter Duft in die Nase und schon gleich darauf kamen Tränen aus ihren Augen. Ihr wurde bewusst, das er nun weg war und sie hier alleine lies. Ihre Angst wurde immer größer, ihr schluchzen immer lauter, doch die Tränen verschwanden und sie drehte ihren Kopf zur Seite, dort wo sie jemand mit einem verwunderten Blick ansah.

"Warum weinst du denn? Jetzt sag bloß nicht, das es wegen Kaneki ist? Komm steh auf, ich will dir etwas zeigen, winzling."

Shiro sah in Haselnussbraune Augen, wischte sich die restlichen Tränen von ihrem Gesicht und streckte Nishki vorsichtig ihre Hand entgegen. Es war keine Angst vor ihm, doch sie kannte es einfach nicht, jemanden zu Vertrauen, den sie erst vor ein paar Tagen kennengelernt hat. Es war nur ein einziges mal so gewehsen, wem sie Vertrauen konnte, ohne ihn wirklich gut zu kennen. Doch dieser jemand ist jetzt weg und sie wusste nicht, wann er jeh mals zu ihr zurück kommen würde. Mit noch wackeligen Beinen stand sie auf, während Nishki ihre Hand schon entgegen nahm, zog er sie mit einem mal zu sich und umarmte sie. Shiro's Augen weiteten sich, ihr Herz schlug schneller und sie wusste nicht, was das jetzt von ihm zu bedeuten hatte. Doch wollte sie sich auch nicht von ihm los reißen, in diesem Moment brauchte sie einfach jemanden, der ihr stand gab, eine Stütze für sie war und ihr half.

Seit diesen einen Tag wusste Shiro genau, sie konnte Nishki vertrauen und immer zu ihm gehen wenn sie Hilfe oder einen Rat brauchte. Doch gab es ja auch die Tage, an denen sie nur an Kaneki dachte und alleine in ihren Zimmer weinte, leise. Nishki schaffte es aber, ihre Traurigkeit zu vertreiben und sie zum lachen zu bringen. Er erzählte ihr einfach Geschichten von ihm wie er von Kaneki verprügelt wurde. Zwar war ihm das mega peinlich und eigentlich sollte das auch kein anderer wissen, doch Shiro munterte es auf und sie konnte lachen, so doll lachen, das sie weinen musste. Nicht vor trauer, Nein, sondern vor den Schmerzen die sie vom lachen im Bauch hatte.

"Du Nishki... Glaubst du, ich könnte irgendwie mehr hier helfen? Ich stehe hier nur rum und wasche die Tassen ab. Kann ich vielleicht nicht....nun die Kunden Bedienen?"

Er sah sie von der Seite aus an. Reichte ihr eine neue Tasse zum abwaschen und schaute dann wieder von ihr weg, zur Theke hin. Im Laden war es noch ruhig, kein Mensch oder Ghoul war hier. Dennoch räumte Nishki schon so langsam auf. Das Café würde bald schließen und am nächsten Tag wieder öffnen. Die ganze Zeit über hat Nishiki die Gäste bedient, da Toka für die Schule lernen musste und Koma mit Kaya unterwegs war. Daher war Nishiki der einzige, der noch übrig war, für ihn war es kein Problem, er nahm es als Zeitvertreib hin und da ja auch noch Shiro dabei war, fühlte er sich nicht so alleine.

"Warum das? Du machst doch deine Aufgabe ganz gut. Aber wenn du es unbedingt mal ausprobieren willst... kannst du ja den nächsten Gast über nehmen, falls noch einer kommt."

Den letzten Satz sagte er so leise, das Shiro ihn nicht mehr hören konnte, doch das wäre ihr dann eh egal, sie war froh darüber, das er ihr eine Chance gab und sie sich auch Beweisen konnte. Ihr war das ganze Geschirr abspülen zu langeweilig geworden, sie wollte etwas neues lernen und erleben. Schnell spülte sie die letzte Tasse ab, schaute mit einem lächeln zu Nishiki rüber und drückte ihn noch ganz schnell bevor sie sich einen Lappen und lief freudig auf einen der Tische zu und wischte diesen sauber. Für sie war es wie ein neues Gefühl, obwohl es ja nur eine neue Aufgabe war und sie mit den Gästen in Kontakt kam, freute sie sich so sehr darüber, das ihr lächeln die ganze Zeit im Gesicht blieb. So lange, bis die Tür mit einem Klingeln auf ging und sich die Atmosphäre schlagartig änderte als Shiro zu dem Gast hin schaute. Alles war still geworden, das Spülwasser wurde aus gedreht, niemand sagte auch nur ein Wort, die ganze Aufmerksamkeit lag nur auf diesen einen Gast.


Pure Evil (Tokyo Ghoul FF Kurzgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt