Sue war inzwischen zu dem Entschluss gekommen, dass Silver gar kein Macho-Arschloch sein konnte. Ihrer Meinung nach hätte er sich sonst schon längst irgendein Mädchen gekrallt und ich musste ihr Recht geben.
Genauer gesagt hatte er jeglichen sozialen Kontakt vermieden und saß die meiste Zeit nur still in der Ecke. Er meldete sich eigentlich nie, aber wenn die Lehrer ihn aufforderten zu reden, gab er immer die richtige Antwort.
Außerdem stellte er sich als sportlich heraus, was bei seinen Muskeln auch nicht weiter verwunderlich war.
Aber heute musste ich mir erstmal keine Gedanken über ihn machen, denn zum Glück hatte das Wochenende begonnen.
Da es heute unnormal heiß war und keiner von uns Lust hatte uns zu Hause tot zu schwitzen, hatten wir uns spontan dazu entschlossen, Baden zu gehen.
Vor ein paar Jahren hatten Sue, Louis, seine Zwillingsschwester Rose und ich einen See im Wald entdeckt. Er war nicht groß aber außer uns kannte niemand die Stelle und so war er der perfekte Treffpunkt.
Sue war schon vor einer halben Stunde rübergekommen und nun saß sie hinter mir auf einem Stuhl und flocht meine Haare zu einem seitlichen Zopf. Vor kurzer Zeit hatte sie ihre Leidenschaft für Flechtfrisuren entdeckt aber ihre schulterlangen, lockigen Haaren eigneten sich nicht sonderlich dafür.
Da ihre blonden Engelslöckchen allerdings sowieso immer perfekt saßen, brauchte sie sich darüber keine Sorgen machen.
Stattdessen probierte sie sämtliche Frisuren an meinen Haaren aus, was für mich sehr vorteilhaft war, denn ich würde sowas selbst niemals hinbekommen.
Sie flocht die letzte Haarsträhne und legte sie mir über die Schulter. "Wow, danke", hauchte ich. Der Zopf sah wunderschön aus. Sie grinste und zupfte noch etwas an dem Zopf herum, damit er nicht ganz so streng aussah.
Ich schaute auf mein Handy. 13:30 Uhr. Sue und ich beschlossen, loszufahren und ich griff nach meiner Tasche, in der mein Bikini und mein Handtuch waren. Wir holten unsere Fahrräder aus dem Schuppen und machten uns auf den Weg.
Dieser führte uns erstmal an der Straße entlang, bis wir den Wald erreichten. Zuerst fuhren wir auf dem normalen Waldweg aber bei einer großen Buche bogen wir ab und fuhren abseits weiter.
Wir mussten absteigen, denn hier war der Boden zu uneben, um mit dem Fahrrad zu fahren.
Nach ungefähr fünf Minuten kamen wir an einer Lichtung heraus. An unserer Lichtung. Im hinteren Bereich lag der See. Wir warfen unsere Räder an die Seite ins Gebüsch und liefen das letzte Stück zu Fuß zum See.
Die anderen waren noch nicht da, deswegen zogen wir uns schonmal um und setzten uns ins weiche Gras. Wir ließen unsere Füße im Wasser baumeln und ließen uns von der Sonne wärmen. Ich liebte diesen Ort einfach.
Es war schon zwei Jahre her, dass wir diesen Platz entdeckt hatten. Damals hatte die Schule einen Orientierungslauf veranstaltet, bei dem die Schüler in Gruppen antreten mussten.
Unsere Gruppe hatte sich nur leider verlaufen und so waren wir völlig orientierungslos durch den Wald geirrt. Nach etwa einer halben Stunde waren wir dann hier angekommen. Da auf der Lichtung keine Bäume über uns waren, hatten wir an dieser Stelle endlich wieder Netz und konnten den Weg zurück finden.
Den Ort hatten wir uns allerdings gemerkt und nun hatten wir eine geheime Badestelle nur für uns allein.
Anfangs trauten wir uns nicht, in dem See baden zu gehen aber Louis hatte den Helden gespielt und war zuerst ins Wasser gegangen. Da sich nach seinen Berichten keine Fische darin befanden und das Wasser so klar war, dass wir bis auf den Boden gucken konnten, hatten Rose, Sue und ich uns letztendlich auch überwunden.
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Away into the distance
Romance[Die Geschichte ist zurzeit pausiert, da mir momentan leider komplett die Ideen ausgegangen sind. Heißt aber nicht, dass ich sie nicht irgendwann noch beenden werde :D] Mein Name ist Lynn Haven. Ich bin ein ganz gewöhnliches 15-jähriges Mädchen mit...