Away into the distance

Kapitel 9

(A/N: Ich hab mich entschlossen, ab jetzt etwas kürzere Kapitel zu schreiben. Dann habt ihr zwar nicht so viel auf einmal zu lesen aber ich kann dann zumindest regelmäßiger updaten. Und jetzt viel Spaß mit dem nächsten Kapitel ^^)

Um circa 18:00 Uhr kam ich am Kino an. Diesmal hatte ich es tatsächlich geschafft, pünktlich da zu sein.

Ich schaute mich vor dem Eingang um, konnte Louis aber nirgends entdecken, also stellte ich mich ein Stück an die Seite und wartete.

Ungefähr 5 Minuten später tauchte er dann tatsächlich auf und kam breit grinsend auf mich zugelaufen, als er mich sah. Ich grinste zurück und kam ihm ein Stück entgegen. "Na du", begrüßte er mich, nachdem wir uns kurz umarmt hatten.

"Hey" "Du warst tatsächlich früher da als ich? Unfassbar", rief er lachend. "Jaaa, ICH war pünktlich, DU nicht", entgegnete ich. "Gehen wir rein?", fragte er und ignorierte damit gekonnt meine Aussage. Ich nickte bloß und Louis hielt mir die Tür auf.

"Ein wahrer Gentleman", sagte ich und zwinkerte ihm im Vorbeigehen zu. Er lächelte bloß, dann folgte er mir.

Die Schlange vor den Kassen war nicht besonders lang, weshalb wir relativ schnell drankamen. Mein bester Freund kaufte gerade die Karten für den Film. Er hatte mich überredet, einen Horrorfilm mit ihm zu schauen, was ich jetzt schon bereute.

Warum konnte es denn nicht einfach ein Actionfilm oder etwas anderes in die Richtung sein? Alles, bloß kein Horror. Aber ich konnte Louis einfach keinen Wunsch abschlagen und deswegen durfte ich mich jetzt schon auf durchgedrehte Psychopathen mit Kettensäge und jede Menge Blut freuen.

Nachdem wir also an der Kasse fertig waren, gingen wir die nötige Kinoverpflegung kaufen. Da Louis darauf bestanden hatte, die Kinokarten zu bezahlen, kaufte ich Cola und Popcorn und wir machten uns auf den Weg zum Kinosaal.

Der Film war ab 16, aber wir hatten das Glück, dass der Mitarbeiter uns auch ohne Passkontrolle reinließ. Mein bester Freund war ja eh schon 16 und ich hatte auch in ein paar Tagen Geburtstag.

Also gingen wir rein und begaben uns zu unseren Plätzen, die relativ weit hinten lagen. Nach und nach füllte sich der Saal und es ging los.

Anfangs war noch in alles Ordnung, aber als dann der erste Charakter ermordet wurde, fühlte ich mich immer unwohler.

Ich konnte Horrorfilme wirklich nicht gut ab. Spätestens wenn die Leute nach und nach brutal abgeschlachtet wurden, wollte ich am liebsten so schnell wie möglich abhauen.

Louis bemerkte, dass ich immer unruhiger wurde und beugt sich zu mir. "Sollen wir lieber gehen?", flüsterte er. Ich schüttelte nur den Kopf. Ich wollte nicht zeigen, wie viel Angst ich gerade hatte. Mein bester Freund warf mir noch einen besorgten Blick zu, sagte aber nichts mehr.

Als ich mich dann kurze Zeit später aber so stark erschreckte, dass ich zusammenzuckte, legte er beschützerisch seinen Arm um mich.

Dankbar kuschelte ich mich an ihn. Ich fühlte mich schon viel geborgener und konnte so den Rest des Filmes überstehen.

Ich war dann aber doch froh, als wir endlich draußen waren. Erleichtert atmete ich ein paar mal tief ein und aus. "Lynn?" "Ja?", fragte ich und drehte mich zu Louis um.

"Tut mir leid, dass ich so sehr darauf bestanden habe, diesen Film mit dir zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass dir Horrorfilme so viel Angst machen. Sorry" Ich wollte erst widersprechen und ihm beweisen, dass ich nicht ängstlich war aber dann sah ich ein, dass es sinnlos war, sich herauszureden.

Er kannte mich einfach zu gut und außerdem hatte ich meine Angst ja doch recht deutlich gezeigt. "Ist schon in Ordnung. Aber nächstes Mal such ich den Film aus", sagte ich stattdessen.

Zum Abschied schloss ich ihn in eine Umarmung. "War trotzdem schön, mal was mit dir zu unternehmen", murmelte Louis noch, bevor wir beide in verschiedene Richtungen gingen.

Ich lächelte und winkte ihm zu. "Bis morgen!"