Louis' POV:
Ich verfluchte mich für meine Feigheit. Ich war doch dumm, mich so vor ihm zu drücken, zumal er echt nicht sonderlich wütend wirkte. Aber das war nicht unbedingt das Problem.
Das Problem war viel eher, dass ich mit meinen Gefühlen nicht klarkam. Ja, ich hatte ihm versprochen, zu warten
. Ja, wir hatten ausgemacht, irgendwann in absehbarer Zeit zusammenzukommen, jedoch fragte ich mich aus heiterem Himmel, ob ICH für das alles bereit war.
War ich dazu bereit, ihn zu unterstützen? Seine Hand jedes Mal fest zu drücken, wenn er eine Panikattacke erlitt? War ich bereit dazu, ihm Mut zu machen und ihm zu helfen, seine Ängste zu überwinden, wo ich doch selbst im Moment nicht in der besten psychischen Verfassung war?
Konnte ich es schaffen, ihm das Gefühl von Geborgenheit zu geben, so wie er es brauchte? Und was mir noch mehr Sorgen bereitete, war die Frage, ob ich es aushalten würde, weiterhin geduldig zu sein.
Nur weil wir vielleicht zusammen waren, würde das nicht heißen, dass ich ihn küssen durfte. Mit ihm schlafen durfte. Ich hatte Schiss, ihn zu überfordern mit Anforderungen, die ich ihm möglicherweise stellen würde.
Ich war kein Arsch, aber ich befürchtete, einer zu werden. Ich sah es doch bei Liam und Zayn. Sie lebten mit ihm unter einem Dach und ich meinte mitzubekommen, wie oft sie ohne ihn loszogen.
Und bei diesem Abendessen hatten sie verdammt erleichtert gewirkt. Wahrscheinlich passierte es nicht häufig, dass Harry das Haus verließ, um Unternehmungen zu machen.
Weil ich das Gefühl hatte, bald zu zerspringen, bat ich Zayn um ein Treffen. Eine Woche nach meiner Flucht trafen wir uns in einem Café. Er trug seine Uniform, garantiert hatte er bis eben Schicht geschoben.
Als er mich erblickte, kam er freudig auf mich zu und setzte sich neben mich. „Hey, wie kann ich dir behilflich sein?", begrüßte er mich und sah mich ernst an.
„Du hast am Telefon echt verzweifelt geklungen." Seufzend raufte ich mir die Haare und nachdem die Bedienung uns unseren Kaffee gebracht hatte, begann ich, mich zu erklären.
„Es geht um Harry." Er zog grinsend eine Augenbraue hoch. „Ach echt? Hätte ich nicht gemerkt. Seit Tagen schleicht der Kerl herum, als sei er ein Geist."
Stöhnend warf ich den Kopf in den Nacken. „Na toll. Und das ist alles meine Schuld!" Besorgt runzelte er die Stirn und nippte an seiner Tasse, ehe er fragte: „
Was ist den passiert?" Resigniert rührte ich in meinem Kaffee herum, nach den passenden Worten suchend. „Wir hatten quasi einen Deal. Dass wir irgendwann, sobald er bereit dazu ist, ein Paar werden.
Ich hab dem zugestimmt, nur leider den Fehler begangen, ihn zu küssen. Zwar nur auf die Wange, aber trotzdem war das doof von mir. Und jetzt.. ich wundere mich halt, ob ich es schaffe, immer Geduld mit ihm zu haben.
Ob ich nicht eventuell schwach werden könnte. Und ich will ihm auch auf gar keinen Fall wehtun." Er dachte eine Weile nach, ehe er erwiderte:
„Also weh tut es ihm, dass du jetzt so abweisend bist. Und zu der Geduld: Ich kann ja jetzt nur aus meiner Erfahrung sprechen. Ja, es dauert, bis er Vertrauen fasst, aber wenn er das erst einmal hat, kann er sogar ziemlich anhänglich werden.
Klar, du wirst mit ihm wahrscheinlich nie auf ein Konzert gehen können oder so, aber er... er ist super, das hast du ja schon gemerkt.
Und auch wenn er oft lieber zuhause bleiben will, anstatt unter Leute zu gehen, kann man echt Spaß mit ihm haben.Und den hattet ihr ja offensichtlich. Ich glaube, er ist vielleicht wie wir am Anfang waren: Unbeholfen und unsicher, aber das wird sich bestimmt legen."
Er machte eine kleine Pause, bevor er fortfuhr: „Ihr wärt ein schönes Paar. Geh auf ihn zu und dann wird er bald dir gehören." Er zwinkerte mir aufmunternd zu, leerte seine Tasse und stand dann auf.
„Jetzt allerdings musst du mich entschuldigen, ich hab noch ein Date. Und da kann ich nicht in Arbeitskleidung erscheinen." Ich erhob mich, um ihn zum Abschied kurz zu umarmen, wobei ich ihm zuflüsterte:
„Danke. Ich hoffe übrigens, Liam ist nicht allzu eifersüchtig." Er grinste. „Geht so. Aber er kann mir vertrauen. Und er hat schon gedroht, persönlich nachzuhelfen, wenn ihr zwei nicht in die Gänge kommt." Das brachte mich zum lachen. „Hab ich irgendwie schon mal gehört!"
Dennoch dauerte es noch bis zum Wochenende, bis Harry und ich wieder miteinander kommunizierten. Freitags genoss ich meinen freien Tag und nutzte das schöne Wetter, um mich mit einem guten Buch und einer Tasse Tee auf die Terrasse zu setzen.
Niall und Chloe waren wie immer unterwegs, hatten mir aber schon angedroht, mich abends mit auf eine Party zu schleppen.
Gerade deshalb war ich froh, noch Zeit für mich zu haben. Allerdings klingelte nach einigen Minuten mein Handy. Erst wollte ich wegdrücken, doch da es Harry war, ging ich dran.
ach die beiden werden wohl doch nochmal aus dem quark kommen, oder?
määäh ich hab nachher nachhilfe :(((
kennt ihr dieses gefühl, wenn ihr grundlos traurig seid? hab ich grade. na ja, wird wieder.
anyway, meinungen? :) lieb euch ♥
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sleepless nights & loose hugs (larry au) ✔
Fiksi Penggemareine geschichte, in der louis harry die welt der nähe zeigt und harry louis die des schlafens. cover von calalu