Kapitel 1

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Ich räumte gerade meine Sachen ein, als meine Mutter rein kam. "Du hast es dir ja schon gemütlich gemacht.", sie kam näher zu mir und sah mir über die Schulter. Ich hasste wenn sie das tat. Sie war einfach immer so neugierig.

Ich sortierte grade meine Stifte in Schubladen, als ich vergass, dass in einer schon andere Dinge lagen.

"Du schminkst dich?", meine Mutter sah mich verwundert an. Genau das, was meine Mutter nicht sehen sollte, musst ihr natürlich direkt in die Hände fallen. Auch wenn ich schon fast 17 Jahre alt war, sagten meine Eltern immer, dass Schminke die wahre Schönheit nimmt und nur eine Maske ist. Aber wenn sie nur wüsste wie sehr ich mich manchmal schminkte, wäre sie nicht so begeistert.

"Nein, das ..äh ist für Halloween oder Karneval." Zugegeben das war eine schlechte Ausrede aber meine Mutter glaubte mir, denn sie verließ mein Zimmer ohne ein weiteres Wort.

Trotzdem verstaute ich meine Schminke jetzt im begehbarem Kleiderschrank. Meine Mutter nahm gerne Sachen und schmiss sie 'ausversehen' weg.

Ich wechselte meine Boxershorts mit einer langweiligen, lockeren Hose und zog einen dünnen, grauen Pullover drüber. Ja und auch damit hatten sie Probleme, weil nicht jeder meine Figur sehen sollte und ich deswegen nur bestimmte Klamotten anziehen durfte.

Vielleicht war ich genau wegen solchen Verboten, ein solcher Mensch geworden, der es Leid war das brave Mädchen zu sein.

Ich nahm eine schwarze, große Tasche von mir und verstaute eine dunkel graue Highwaist Jeans und ein schwarzes Crop Top in ihr.

Dann ging ich zurück zu meinem Kleiderschrank und nahm Eyeliner, Mascara und Lippenstift mit und verstaute es ebenfalls in der Tasche. Ich zog mir schwarze Vans an und betrachtete danach mich im Spiegel.

Ich sah so schrecklich langweilig mit dem Pullover aus. Aber so musste ich nicht immer rumlaufen und irgendwann würde ich meinen Eltern auch sagen können, dass ich anders sein wollte.

Ich nahm mir Handy, Schlüssel und die Tasche und verließ mein Zimmer.

Im Wohnzimmer saßen meine Eltern und guckten fern. Mein Vater drehte sich um:"Wohin willst du? Du hast noch nicht gefrühstückt." "Ich gehe die Umgebung erkunden. Ich finde schon einen Bäcker, wo ich mir Essen kaufen kann. Hab euch lieb."

Ohne auf eine Antwort von den beiden zu warten verließ ich schnell das Haus und ging in Richtung Stadt. Als ich Burger King sah atmete ich auf. Ich konnte mich umziehen und musste nicht mehr so langweilig herumlaufen.

Ich rannte schnell zu den Toiletten und wechselte meine Klamotten. Es tat gut die hässliche Hose und den viel zu großen Pulli auszuziehen und schließlich auch meinen Zopf öffnen zu können.
Um jeglichen Diskussionen mit meinen Eltern aus dem Weg zu gehen, musste ich mich eben in dieser versifften Kabine umziehen.

Als ich aus der Toilette kam, schminkte ich mich vor den Spiegeln und sah mich zufrieden an. "Perfekt, viel besser."

Erst wenn man wieder aufgestylt war, merkt man wie sehr die Leute einen anstarrten und das gefiel mir. Ich verließ Burger King, da ich dort niemals essen würde. Nicht weil ich Angst hätte dick zu werden, sondern weil ich es einfach ekelig fand.

Als ich die Stadt entlang ging, fühlte ich mich selbstsicherer, wie ein anderer Mensch. Ich nahm mein Handy und die Kopfhörer und hörte von Dat Adam DFA.

Auch wenn ich wie ein Bad Girl aussah, war ich lange noch keins. Aber ich wollte das jetzt ändern, ich wollte endlich so leben wie es mir gefällt.

Bei der nächsten Bank setzte ich mich hin und schrieb einigen Freunden,mit denen ich noch Kontakt hatte.

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Rücken, die mir meine Kopfhörer aus den Ohren zog. "Mir gefällt dein Stil Girl. Scheinst neu zu sein, ich kenne hier jeden, der so herumläuft wie du.", ein wunderschönes, ebenfalls in Schwarz gekleidetes Mädchen setzte sich neben mich und lächelte, "Ich bin Phoenix, aber du kannst mich auch Phoe nennen."

Sie hatte eine unglaublich klare Stimme. "Ich bin Blaire. Ich bin gestern Abend hierhergezogen. Vielleicht kannst du mich etwas herumführen?" Phoe fing an zu strahlen und sprang sofort auf.

Sie zeigte mir die besten Diskotheken, Bars und Orte, an denen sie besonders gerne abhing.

Phoe war wirklich sehr nett und offen. Mir gefiel auch ihre Art, wie sie über bestimmte Dinge dachte und ich konnte ihr nur zustimmen. Es war wie in einem typischen Hollywoodfilm. Ein Mädchen zieht um und findet die Freundin ihres Lebens. Obwohl wir uns noch nicht lange kannten, wusste ich, dass wir uns sehr gut verstehen würden.

"Auf welche Schule gehst du ab Morgen eigentlich?", fragte mich Phoe und ich hoffte, dass wir auf die Selbe gingen. "Martin van Buren Highschool." Sie fing an zu grinsen und umarmte mich.

Wie der Zufall es so wollte, hatte ich vor Schulbeginn schon die erste Schulfreundin, der Anfang ging also echt gut los.

Sie lud mich ein, Morgen nach der Schule zu ihr zukommen und verabschiedete sich dann, da sie noch zu einem Freund musste.

Als sie sich entfernte, sah ich wie sie stark mit dem Hintern wackelte und ihre lockigen, braunen Haare hin und her flogen. Sie war eine echte Augenweide und musste ziemlich beliebt sein, bei dem Aussehen.

Auf dem Heimweg besuchte ich wieder Burger King und zog mich um. Wieder in die langweilige Hose und in den Pullover. Wie ich die Klamotten, welche meine Eltern mir immer kauften, hasste. Die Haare band ich mir zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen und kramte in meiner Tasche nach Abschminktüchern. Ich musste sie natürlich Zuhause vergessen.

Der nächste Drogerieladen war auch zu weit weg, da ich schon fast zuhause war. Dann musste ich eben hoffen, dass meine Eltern mich nicht sehen.

Ich öffnete die Eingangstür ganz vorsichtig und spähte rein. Es schien, als hätte mich niemand gehört, trotzdem zog ich mir meine Kapuze ins Gesicht, um sicher zu gehen, dass mich auch niemand sieht.

Ich war schon fast in meinem Zimmer angekommen, als ich die Stimme meiner Mutter hörte. Schnell lief ich rein, griff nach den Tüchern und rubbelte über meine Augen und Lippe.

Die Schritte kamen immer näher, aber ich sah mittlerweile wieder relativ normal aus. Ich wollte ihr nicht auch noch erklären müssen, warum ich so nach Hause gekommen bin.

"Du warst ganz schön lange weg.", sagte meine Mutter, als sie herein kam und sah mich fragend an. "Ich war in der Stadt. Ich muss mich hier schließlich auskennen."

Sie nahm mich in den Arm und streichelte meinen Rücken. Sie war so unglaublich neugierig und skeptisch, aber auch so unglaublich lieb. Deswegen hasste ich sie im einen Moment und im nächsten würde ich sie am liebsten nie wieder loslassen.

Sie sagte mir, dass sie mir noch Essen warm macht und verließ mein Zimmer. Ich verstaute meine Tasche in meinem Kleiderschrank und ging zu meinen Eltern nach unten.

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Ich hoffe euch gefällt diese neue Art :)
Habe mir sehr viel Mühe gegeben.. Meinungen wie immer in die Kommentare ^^
Lg Jasmine

Fight Until You Die - The BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt