Kapitel 15

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"Schön, dass du wieder wach bist Blaire. Du hast ziemlich viel Blut verloren, ich hatte schon Angst dich zu verlieren."

Ich öffnete langsam meine schweren Augen und sah in Stefans. Er hatte eine schmale Brille auf seiner Nasenspitze und betrachtete einen Infusionsbeutel, welchen er dann mit einem dünnen Schlauch verband.

Ich verfolgte diesm bis zu meinem rechten Arm, in dem der Schlauch mit Hilfe einer Nadel in meiner Armbeuge steckte.

Ich war noch immer bei Chris zuhause, ich lag mittlerweile nicht mehr auf dem Esstisch, sondern in einem Bett, wahrscheinlich im Schlafzimmer von Chris. Das Zimmer ähnelte aber eher einem OP-Saal.

"Dein Zustand ist stabil, ich werde dann mal den anderen Bescheid geben, dass du wieder wach bist.", Stefan strich mir sanft über die Hand und verließ dann den Raum.

Ich betrachtete meine linke, mit Verband umwickelte, Hand. Ich hatte keine Schmerzen, also musste meine Müdigkeit noch mit den Schmerzmitteln zusammenhängen. Ich drehte mich leicht auf die linke Seite und schloss meine Augen.

Seit langem war ich nicht mehr so müde gewesen, aber jetzt gewann mein Körper den Kampf und ich schlief wieder ein.

Ein zweites Mal wurde ich von einer warmen Hand, welche meine eigene umschloss, geweckt. Ich bewegte wohl leicht meine Finger, denn die Hand wurde ruckartig weggezogen.

Ich konnte grade noch sehen, wie Luke durch die Tür gehen und das Zimmer verlassen wollte.

"Hey, wo willst du hin?"fragte ich mit kratziger Stimme und räusperte mich kurz.

Luke drehte sich zu mir um und hatte wieder dieses Lächeln, das er bei unserer ersten Begegnung hatte. "Ich wollte dich nicht aufwecken Süße."

Es war wirklich beruhigend seine entspannte und liebevolle Stimme nach fast einer Woche zu hören. Auf der Feier bei Mason war er extrem aggressiv und ganz anders als jetzt. Ich hatte diesen Luke mehr als nur vermisst.

Ich musste ebenfalls lächeln und setzte mich leicht auf, um ihm auf meiner Bettkante Platz zu machen. Er verstand meine Geste und setzte sich zu mir.

"Ich bin sogar echt froh, dass du mich geweckt hast.", sagte ich mit einem breiten Lächeln auf meinem Gesicht.

In den Momente, in welchen er bei mir war, hatte ich jedes Mal diese Glücksgefühle in mir. Es war so als würden alle Probleme verblassen und gleichzeitig hörte sich das jetzt total schnulzig an, aber so war es nunmal.

Ich hatte schon mit vielen Jungs kurze Beziehungen, die allerhöchstens ein halbes Jahr hielten, doch so geborgen und glücklich hatte ich mich bisher bei keinem Menschen gefühlt. Mit Ausnahme von Luke, mit dem ich nicht einmal zusammen war.

"Hör zu Blaire, ich will nicht, dass die Sache noch zwischen uns steht. Also lass es uns bitte klären, denn es macht mich fertig dich traurig zu sehen. Ich weiß auch,dass es etwas mit mir zu tun hat.", sein Lächeln hatte sich in einen besorgten Blick geändert und er sah mir nicht einmal mehr in die Augen.

"Ich kann es ihm nicht sagen.", schoss es mir nur durch den Kopf.

Ich konnte auch ihm nicht in die Augen sehen, als ich ihm wohl eine der schwersten Entscheidungen vorschlug: "Das kommt alles so überstürzt, ich glaube es wäre besser, wenn wir uns erst einmal nur auf das Training konzentrieren."

Die Luft blieb mir in der Lunge hängen und ich musste mich mehr als bemühen, um nicht in Tränen auszubrechen.

Ich traute mich nicht einmal jetzt Luke anzusehen. Warum hatte ich das nur gesagt? Ich hatte ihn friendzoned, das konnte doch nie mehr etwas draus werden..Natürlich nicht.

Fight Until You Die - The BeginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt