Sailor Chibimoon - Nie wieder Zuckerherzen!

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„Möchten sie noch etwas Tee, Mrs. Tsukino?"

„Hi hi, aber gerne doch!", kicherte ich und schenkte mir selbst ein. Doch ich war mal wieder etwas zu schwungvoll gewesen und so schwappte die Hälfte des Tees wieder aus dem kleinen Tässchen. „Verdammte Scheiße!", fluchte ich, hielt jedoch augenblicklich inne, als ich die mahnenden Gesichter meiner Plüschtiere sah. „Eine wahre Lady flucht nicht!", schienen ihre Blicke zu sagen. Ich war es leid, immer mit meiner Mutter verglichen zu werden! Die anderen Kinder hänselten mich, weil meine Kräfte noch immer ziemlich schwach waren und ich überhaupt keine Lady war – obwohl mich alle so nannten. Aber dafür kann ich doch nichts! Ich bin eben, wie ich bin. Wann würden die anderen das wohl je begreifen?

Doch ich wollte versuchen, meinem Namen wenigstens ein bisschen gerecht zu werden. Das war auch der Grund, warum ich hier mit meinen Kuscheltieren um einen kleinen rosa Tisch saß und versuchte, mit meinem Puppen-Teeservice eine Teezeremonie abzuhalten. Ja, sogar mit 900 Jahren spiele ich noch mit Kuscheltieren! Aber nur, um zu üben, eine Lady zu werden! Meistens jedenfalls... Doch bisher hatte das keine besonders großen Erfolge gezeigt. Wütend auf mich selbst stand ich auf und gab dem Tisch einen Tritt. Mit einem lauten Scheppern kippte das Tischchen um und begrub meine Stofftiere unter sich. Bedeckt wurde das Ganze mit meinem Puppen-Teeservice und einer ganzen Ladung Tee. Erschrocken rannte ich hin und besah mir das Desaster. Glücklicherweise waren die meisten Teile des Services unversehrt auf dem weichen Teppich gelandet, jedoch waren eine der Tassen, ein Untersetzer und das Kännchen für die Milch zerbrochen. Ich bemerkte, wie sich meine Augen langsam mit Tränen füllten. Dieses Service hatte mal Mama gehört! Sie würde sicher böse auf mich sein! Schluchzend brach ich in Tränen aus.

„Kleine Lady? Was ist da unten los?", hörte ich meine Mutter von oben rufen. Panisch riss ich den Kopf Richtung Decke und rannte dann kurzerhand aus dem Schloss.

Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte, beschloss ich, ein bisschen spazieren zu gehen.

Ich entfernte mich immer weiter vom Crystal Palace und schlenderte die Wiesen unseres Königreiches entlang.

„Sieh an, sieh an, wenn das mal nicht unsere kleine Prinzessin ist!" Überrascht drehte ich mich um. Ich war doch schon vor fünfzehn Minuten an den letzten Häusern der Stadt vorbeigekommen? Warum also war jemand hier? Was allerdings mehr Sorgen bereitete war, dass er mich erkannt hatte. Ruckartig drehte ich mich um und erschrak innerlich. Vor mir stand ein dunkelhaariger Mann in mysteriösen Kleidern und einem schwarzen Symbol auf der Stirn. Es war eine Mondsichel, ähnlich der, die die Mitglieder der Familie des weißen Mondes trugen, jedoch in schwarz und verkehrt herum. Was hatte das nur zu bedeuten? Gesehen hatte ich den Mann jedenfalls noch nie.

„W-wer bist du?", fragte ich unsicher. Der Mann grinste komisch.

„Ich bin Shimizu, ein früheres Mitglied der Familie des schwarzen Mondes." Bei seinen Worten blieb mir fast das Herz stehen. Die Familie des schwarzen Mondes? Der Black Moon Clan? Ich kannte diese Leute nur zu gut. Okay, wie sich später herausgestellt hatte, waren nicht alle von ihnen böse, doch dieser Mann sah nicht gerade freundlich aus. Wegen diesen Kriminellen bin ich in die Vergangenheit gereist! Wegen ihnen wäre Mama fast gestorben! Wegen ihnen... wurde ich zu Black Lady... An meine Zeit als Black Lady erinnere ich mich kaum. Doch ich weiß, dass der Kampf gegen die Familie des schwarzen Mondes eine furchtbare Zeit für mich war. Doch ich hatte nicht lange Zeit, um darüber nachzudenken, denn Shimizu fuhr bereits fort: „Deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, kennst du uns schon – oder hast zumindest von uns gehört. Zwar weiß ich davon nichts, weil ich schon lange nicht mehr Mitglied des Black Moon Clans bin, aber ich denke, du weißt ganz genau, was ich von dir will." Ich schüttelten den Kopf. „Nein, ich habe keine Ahnung."

Sailor Moon - Aus dem Leben der Sailorkrieger (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt