Sailor Saturn - Der Fluch der Todeskriegerin

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„Hilfe!", kreischte eine Frau. Der Schrei war so laut, dass er durch die Fensterscheiben in das Café drang, in dem ich saß. Sofort riss ich den Kopf herum und starrte erschrocken auf die Straße. Und meine Befürchtung bewahrheitete sich: Auf der Straße vor dem Café stand ein beängstigend aussehender Dämon, der feurige Attacken auf schreiende Zivillisten abschoss, die gerade im Begriff waren, wegzulaufen. Ich reagierte sofort, stand auf und rannte zu den Toiletten im hinteren Bereich des Cafés. Verdammt, was ist, wenn da jemand drin ist?, kam es mir plötzlich. Da drin konnte ich mich also nicht verwandeln. Panisch sah ich mich um und entdeckte glücklicherweise einen offen stehenden Abstellraum. Anscheinend wollte eine Putzfrau hier putzen und war kurz weggegangen. Es ist zwar riskant und nicht gerade unauffällig, aber es geht nicht anders! Entschlossen trat ich hinein, machte die Tür zu und rief so schnell es ging: „Macht der Saturnnebel, mach auf!"

Als ich verwandelt war, kam ich wieder heraus und lief zurück in den Hauptraum des Cafés, in dem leider der einzige Ausgang war. Die Gäste dort redeten alle ziemlich aufgeregt durcheinander wegen des Monsters vor dem Fenster, doch als sie mich sahen, schwiegen alle. Nach einigen Sekunden jedoch ging das Geschrei los:

„Oh Mein Gott, das Mädchen mit der Sense will uns alle umbringen!"

„Sie gehört bestimmt zu dem Monster!"

„Bitte tu uns nichts! Sag, was willst du von uns?"

Diese Worte bohrten sich schmerzhaft in mein Herz, doch ich konnte ihnen ihre Angst nicht verübeln.

Nach unserem Sieg über Galaxia war alles friedlich gewesen, doch seit einiger Zeit hatte sich das geändert. Allerdings haben wir keinen neuen Feind, wie man vielleicht denken mag, sondern das alles ist traurigerweise die Schuld meines Vaters. Er hatte eine Kiste mit Reagenzgläsern aus seinem Labor verschicken wollen, hatte dann aber versehentlich eine Kiste mit übrig gebliebenen Dämoneneiern verschickt, von der er nichts wusste. Und durch eine Reihe von unglücklichen Ereignissen sind die Eier nun in ganz Tokyo verstreut und beginnen nacheinander zu erwachen. Seitdem ist das Sailorteam wieder im Einsatz. Jedes Mal, wenn ich gekämpft hatte, war die Reaktion der Menschen auf mich die gleiche gewesen, wie jetzt. Jedoch war es heute noch heftiger, da ich die letzten Male mit Uranus und Neptun gekämpft habe und die Menschen uns als Sailorkrieger erkannt hatten. Doch heute war ich allein. Das ist die Gelegenheit, allen zu beweisen, was ich kann und dass ich zu den Guten gehöre!

Ich sah an den Gästen vorbei zu dem Dämon auf der Straße. „Was ich will? Euch beschützen.", beantwortete ich die Frage ruhig und ging unter erstaunten Blicken und Protestrufen aus dem Café. Der Dämon hielt gerade eine Frau fest und war im Begriff sie zu erwürgen.

„Ich bin die Kriegerin des Todes und der Wiedergeburt, Sailor Saturn!", rief ich. Das Monster drehte sich überrascht um und lies die Frau los. Als sie floh, wollte der Dämon ihr nachlaufen, doch ich stellte mich ihm in den Weg. „Nervige, kleine Göre!", knurrte der Dämon und feuerte eine Attacke auf mich ab, doch ich konterte mit den Worten: „Silent Wall!" Schützend stellte ich meine Sense vor mich, die die Attacke abwehrte. So, jetzt mach ich ihn fertig! Doch gerade, als ich angreifen wollte, schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Mit was soll ich angreifen? Scheiße! Ich habe nur meinen Schutzschild und die Attacke, die die Erde zerstört! Panik stieg in mir auf. Was sollte ich tun?

„Na, was ist denn? Ich dachte, du bist die Kriegerin des Todes? Greifst du jetzt mal an, oder was?", forderte mich der Dämon auf. Ich schwieg nur, da ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Alle Leute, die den Mut hatten, jetzt noch hier zu sein, sahen gespannt zu.

„Na gut, dann halt nicht. Schade! Ich hatte mich echt auf einen guten Kampf mit dir gefreut!" Der Dämon feuerte eine weitere Attacke ab, die ich auch abwehrte. Langsam kämpfte ich mit den Tränen. Was nützte mir die Kraft, Planeten zerstören zu können, wenn ich nicht einmal einen schwachen Dämon besiegen konnte? Soll ich Uranus und Neptun rufen? Nein! Dann denken sie, ich kann gar nichts alleine! Ich riss mich zusammen und konterte weitere Angriffe des Monsters.

Sailor Moon - Aus dem Leben der Sailorkrieger (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt