Sailor Starfighter - Wie man seine Geliebte beeindruckt

180 4 2
                                    


„Das ist das Dümmste, was wir je getan haben.", murmelte Yaten mürrisch, während er hinter mir und Taiki herschlich. Es war schon dunkel, aber die Straßenlaternen waren an.

„Psst, leise, wir sind gleich da!", raunte ich und schlich geduckt weiter. Ich kam mir vor, wie ein Verbrecher, aber natürlich hatte ich nichts Dergleichen vor. Vor dem gesuchten Gebäude angekommen, nickte ich meinem Bandkollegen zu. Diese seufzten und holten ihre Gitarren heraus. „One, two, three, four!", flüsterte ich und die beiden begannen zu spielen.

„Search for your love! Niemals werd ich schweigen! Search for your love! So lang, bis wir dich finden! Search for your love! Jeden Tag sing ich dieses Lied für dich! Ich liebe dich, Moonlight Princess! Ich wart auf dich, Moonlight Princess...", begann ich voller Leidenschaft zu singen. In besagtem Haus ging das Licht an und kurz darauf wurde ein Fenster geöffnet. Ein Mädchen mit langem, blondem Haar sah verschlafen zu uns auf die Straße. „Seiya! Yaten, Taiki! Nicht schon wieder! Also echt, wir wollen schlafen!", rief sie genervt zu uns herunter. Und damit schloss sie das Fenster wieder.

„Aber, Schätzchen!", rief ich ihr ungläubig nach, doch da wurde es auch schon wieder dunkel in ihrem Raum..

„Tja, das war wohl nichts!", kommentierte Taiki.

„Mann, Seiya, sind wir etwa nur auf die Erde zurückgekommen, um Usagis Herz für dich zu gewinnen?"

Eigentlich waren wir nach dem Kampf mit Galaxia ja auf unseren Planeten zurückgekehrt und hatten ihn wieder aufgebaut. Zwar würde es noch etwas dauern, bis er vollständig regeneriert war, doch es sah schon ganz gut aus. Allerdings hatte Prinzessin Kakyuu bemerkt, dass wir drei betrübt waren. Zwar war es schön gewesen, wieder auf Kinmoku zu sein, doch wir vermissten die Erde. Immerhin hatten wir dort über ein halbes Jahr verbracht und neue Freunde gefunden. Und so hatten wir uns entschieden zurückzukommen – zumindest vorerst. Da uns das Singen sehr viel Spaß machte, hatten wir ein Comeback unserer Band gestartet, was sehr gut ankam. Seitdem versuchte ich alles, damit Usagi sich in mich verlieben würde. Zwar hatte sie einen Freund, aber ich gab nicht auf. Ich konnte sie einfach nicht vergessen! Ich hatte schon ziemlich viel versucht: Liebesbriefe, Geschenke, Gedichte, Ständchen vor ihrem Haus... Doch nichts konnte sie erweichen. Es war nicht so, dass sie mich nicht mochte, ihr Herz gehörte nur ihrem Freund. Noch!

„Seiya, du bist ja sooo cool!", kreischte das Mädchen, das neben mir durch den Park ging. Gedanklich verdrehte ich die Augen. Bei meiner letzten Autogrammstunde hatte ich mir einfach ein hübsches Mädchen geschnappt und ihr versprochen, mit ihr im Park spazieren zu gehen. Natürlich lag mir überhaupt nichts an ihr. Der einzige Grund, warum ich sie heute in den Park ausführte, war, dass Usagi und Mamoru heute auch hier waren. Okay, da kommen sie! Ganz cool, Seiya!

„Oh, hi. Schätzchen! Wusste gar nicht, dass du auch hier bist!", begrüßte ich die Blondine charmant und versuchte lässig und cool zu wirken.

„Seiya, wer ist dieses Mädchen? Hast du sie etwa lieber als mich?" Meine Begleitung sah mich mit großen Augen einer Schmolllippe an. Bevor ich etwas sagen konnte, begann nun Usagi zureden: „Oh, hast du eine neue Freundin? Das freut mich für dich!" Sie sah sichtlich glücklich aus.

„Haha, Friendzone!", rief mir ein fremder Typ im Vorübergehen zu. Ich starrte ihn irritiert an, beschloss dann aber, ihn zu ignorieren.

„Ähm... Ja, dann... Man sieht sich! Komm, Koiko, wir gehen weiter.", sagte ich peinlich berührt. So ein Mist, es hatte nicht geklappt! Usagi schien kein Stück eifersüchtig zu sein!

„Vorsicht, Seiya, da ist..." Doch ich war so schnell weitergegangen, dass die Warnung des Mädchens zu spät kam. Schreiend rutschte ich auf der Bananenschale aus und landete mit dem Gesicht im Dreck des Parkbodens. „Verdammte Schei**!", brüllte ichaugenblicklich und begann laut über die Bananenschale zu fluchen. Usagi und Mamoru gingen derweil peinlich berührt weiter.

„Popstar flucht vor den Augen von kleinen Kindern – Threelights keine guten Vorbilder?", las Taiki am nächsten Tag die Schlagzeile der Tageszeitung vor. „Seiya, was hast du dir dabei gedacht?", fragte er vorwurfsvoll.

„Ja, tut mir leid! Würdet ihr mich bitte in Ruhe lassen?", fuhr ich ihn genervt an. Da ich mir keine weiteren Vorwürfe anhören wollte, ging ich nach draußen. Ich setzte meine Sonnenbrille auf, um möglichst nicht erkannt zu werden und wollte mir zum Trost ein Eis kaufen. Gesagt, getan. Als ich schließlich eisschleckend im Café saß, kamen plötzlich zwei bekannte Gestalten auf mich zu. Es waren Haruka und Michiru.

„Oh, hallo, Seiya! Das war ja ein interessanter Artikel über dich in der Zeitung!", meinte Michiru. Sie lächelte leicht hämisch. Wut stieg in mir auf.

„Und da war auch ein schönes Foto von dir und einem Mädchen drin. Ich hab immer gewusst, dass du ein Frauenaufreißer bist! Erst machst du dich an Usagi ran und wenn's nicht klappt, schnappst du dir gleich eine andere!", blaffte Haruka.

„Ich wüsste nicht, dass euch das was angeht!", rief ich wütend, knallte das Geld für das Eis auf den Tisch und verließ das Café.

Einige Tage später saß ich mit Ami, Rei, Makoto und Minako in einem anderen Café. Ich hatte versprochen, ihnen ein Eis auszugeben und ihnen Freikarten für unser nächstes Konzert zu schenken, wenn wir uns treffen würden. Es konnte ja nicht schaden, sich bei den besten Freundinnen meiner Geliebten einzuschleimen. Außerdem versuchte ich während des Treffens unauffällig an Informationen zu kommen, wie ich Usagis Herz erobern konnte.

„Seiya, glaubst du, wir wissen nicht, warum du uns eingeladen hast? Es ist doch total offensichtlich, dass du was von Usagi willst. Nur sie selbst rafft es einfach nicht.", meinte Rei plötzlich.

Ich lief rot an. Dann beschloss ich aber, die Situationfür mich zu nutzen. „Na gut, ihr habt mich durchschaut. Aber ihr seid doch ihre besten Freundinnen! Gibt es nicht etwas, womit ich sie für mich gewinnen könnte?"

„Tut mir ja leid für dich, Seiya, aber Usagis Herz gehört einzig und allein Mamoru.", erklärte Makoto.

„Ja, genau! Solange du nicht ein mit Rosen werfender Smokingträger bist, hast du keine Chance bei ihr!", sagte Minako scherzhaft. Die Mädchen lachten, nur ich ließ den Kopf hängen. Doch als es wieder still war, hellte sich meine Miene plötzlich auf und ich grinste.


„Fürchte dich nicht, Sailor Moon!", rief ich mit tiefer Stimme und versuchte so galant wie möglich meine gestern im Laden gekaufte Rose auf den Dämon zu werfen. Leider wehte aber der Wind ziemlich stark und so landete das Ding etwa einen halben Meterneben dem Vieh. „Verdammt, und dabei hab ich doch die ganze Nacht gebraucht, die Rose anzuspitzen!", fluchte ich.

„Seiya, was machst du denn hier?", rief mir Sailor Moon zu, die mich – genau wie die anderen – irritiert anstarrte.

„Ich bin nicht Seiya, ich bin Tuxedo Fighter!", verkündete ich und sprang in meinem Smoking und mit dem Zylinder auf dem Kopf von dem Baum, auf dem ich mich bis zu meinem Auftritt versteckt hatte. Ach ja, der Spruch! „Liebe ist eine Blüte der Schönheit!", rief ich laut.

„Ist das nicht aus Wedding Peach?"

„Na und? Mir ist eben nichts besseres eingefallen!", blaffe ich Sailor Venus an.

„Ähm, Seiya? Ich finde das ja alles sehr beeindruckend, was du für mich tust, aber... Würdest du bitte zur Seite gehen, damit ich den Dämon besiegen kann?", fragte Sailor Moon nun. Ich sah sie überrascht an, ließ dann aber den Kopf hängen und ging mit einem „Ja, ist gut..." aus dem Weg.

„Haha, Friendzone!", hörte ich wieder den Typ aus dem Hintergrund. Wo kam der bloß immer her?

Nachdem Sailor Moon den Dämon besiegt hatte, blieb ich allein zurück.

„Hey, da ist ja Tuxedo Mask!", kreischte plötzlich etwas neben mir und umarmte mich. Es war ein junges Mädchen, das anscheinend ein Fan von ihm war.

„Ich hab's doch gesagt, er ist ein Frauenaufreißer!", rief plötzlich Haruka, die mit Michiru zufällig auf der anderen Straßenseite entlangging.

Sailor Moon - Aus dem Leben der Sailorkrieger (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt