Sailor Starhealer - Yaten und der Erpresserbrief

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„Oh, meine geliebte Usagi!"

„Oh, meine wunderbare Ami!"

Genervt stöhnte ich auf. Den ganzen Tag durfte ich mir dieses Gesülze von meinen Bandkollegen anhören! Sie redeten von nichts anderem mehr als ihren Mädchen. Kein vernünftiges Wort brachte man mehr aus ihnen heraus.

„Hey, jetzt haltet mal die Klappe und schwärmt wenigstens in Gedanken! Ich kann's echt nicht mehr hören!", blaffte ich sie schließlich an.

„Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen, Yaten?", wollte Taiki wissen.

„Ihr nervt einfach gewaltig!Und überhaupt, so toll sind die Mädchen jetzt auch wieder nicht! Die eine ist eine Streberin, die andere eine tollpatschige Heulsuse!" Sofort waren die beiden Jungs aufgesprungen.

„Wage es nicht, so über sie zu reden!", riefen sie im Chor.

„Außerdem, du brauchst gar nicht reden! Deine große Liebe ist eine Katze!", gab Seiya zurück und die beiden lachten. Mein Gesicht rötete sich. Sie redeten von Luna!

„So ein Müll, das ist gar nicht wahr! Als ob ich mich in eine Katze verlieben würde!", rief ich wütend. „Außerdem hat Luna auch eine menschliche Form!"

„Aber die meiste Zeit ist sie eine Katze. Gib es auf, Yaten, sie hat bereits einen Freund und eine zukünftige Tochter mit ihm!", meinte der Schwarzhaarige.

„Aber ich bin doch gar nicht-", brüllte ich weiter, wurde aber von Taiki unterbrochen.

„Doch, das sieht ein Blinder mit Krückstock! Schon allein deine Reaktionen lassen keinen Zweifel zu." Ich wurde noch röter.

„Das ist trotzdem völliger Blödsinn!", murmelte ich eingeschnappt.

„Ach, dieser Junge!", beschwerte sich Seiya halblaut bei Taiki. „Oder ist er ein Mädchen? Langsam komm ich selbst nicht mehr mit, was wir eigentlich sind."

„Das reicht jetzt!" Ich stand von der Couch auf und verließ angepisst den Raum. Ich beschloss nachzusehen, ob die Post schon da war. Irgendeine Ablenkung brauchte ich jetzt. Also begab ich mich zum Briefkasten und zog die Briefe und Kataloge heraus. Mal wieder war der Briefkasten so voll, dass er überquoll. Natürlich waren es Liebesbriefe unserer Fans. „Das gibt's doch nicht, woher wissen die schon wieder unsere neue Adresse?", murmelte ich genervt. Ich hasste Fanbriefe und beförderte gleich mal alles, auf dem Herzchen abgebildet waren, in den Mülleimer. Seiya mochte das nicht, aber was Seiya nicht weiß,macht ihn nicht heiß. Gelangweilt überflog ich die übrige Post: Rechnung, Rechnung, Rechnung, ein weitere Liebesbrief, ein paar doofe Kataloge, Rechnung, Werbung, Werbung, Rechnung... Auch die Werbung und Kataloge flogen in den Abfall, bis auf ein paar Magazine, die Seiya gerne las. Er würde mich umbringen, wenn ich etwas davonwegwerfen würde. Komisch, am Ende war noch ein Brief übriggeblieben, der weder ein Magazin, noch eine Rechnung war. Irritiert begutachtete ich den Umschlag: Der Absender war mir vollkommen unbekannt und er sah generell ein wenig seltsam auf. Er war völlig rot, aber am allermeisten verwirrten mich jedoch die Worte, die groß daraufgeschrieben waren: „Wenn du den Brief nicht liest, ist das dein Verderben!" So ein Blödsinn. Das war bestimmt ein unlustiger Scherz von jemandem. Neugierig war ich trotzdem, also öffnete ich ihn und las ihn mir durch. Während ich las, wurden meine Augen immer größer und ich wurde immer schockierter.


Liebe Threelights!

Ich kenne euer Geheimnis!

Ihr seid Sailorkrieger! Das heißt, ihr verwandelt euch und kämpft mit magischen Fähigkeiten gegen Monster. In Wirklichkeit seid ihr Aliens von einem Planeten namens Kinmoku. Ihr nennt euch Sailor Starlights und seid eigentlich Frauen. Na, da staunt ihr, was? Natürlich habe ich auch unwiderlegbare Beweise für das alles, also kann ich diese Information jederzeit an die Öffentlichkeit weitergeben. Unter anderem habe ich ein Video, auf dem eure Verwandlung zu sehen ist! Was glaubtihr, wie eure treuen Fans darauf reagieren werden? Ich sehe schon dieSchlagzeilen. Aber keine Sorge, ich behalte unser kleines Geheimnis für mich, wenn einer (oder sollte ich sagen eine?) von euch zu mir kommt. Ich warte am 25.5. um 18:35 Uhr im Backstagebereich eurer Konzerthalle, in der ihr immer auftretet. Wehe euch, wenn ihr die Polizei einschaltet, oder die Person nicht allein kommt! Ich merke sowas. Und dann sind die Informationen sofort an sämtliche Zeitungen und Fernsehsender verschickt. Ich bin mir sicher, Aliens auf der Erde werden die Presse brennend interessieren – und einige Forschungslabore auch!

Ich erwarte einen von euch.

Mit freundlichen Grüße, eine Person, deren Identität ihr leider nicht kennt.


Ich konnte nicht glaube, was ich da los. Woher wusste diese Person so etwas? Waren wir verfolgt worden, ohne es zu merken? War es wirklich möglich, dass diese Person Beweise hatte? Natürlich konnte alles natürlich nur ein Bluff sein, aber sicher sein konnte ich mir da nicht. Sollte sie tatsächlich Beweise haben, waren wir am Arsch! Nach langem, verzweifeltem Überlegen beschloss ich hinzugehen. Es war nicht nötig, Seiya und Taiki da mit reinzuziehen, immerhin war es auch möglich, dass wir gar nicht in Gefahr waren, weil keine Beweise existierten. Der Typ wollte sowieso nur einen von uns sehen und wenn ich den anderen davon erzählen würde, würden sie darauf bestehen mitzugehen. Nein, ich musste alleine hin und die Sache regeln! Es beunruhigte mich ungemein, dass dieser Kerl dieses Wissen hatte. Leider hatte ich keinerlei Anhaltspunkte, denn ich wusste keine Möglichkeit den Absender herauszufinden. War es womöglich sogar ein neuer Feind? Wie sollte er sonst von Kinmoku wissen?

Um Punkt 18:35 Uhr schlich ich durch den Backstagebereich. Ich war unter dem Vorwand, etwas in meiner Umkleide vergessen zu haben, hier. Bisher war keine Spur einer anderen Person zu sehen. Es war bedrohlich still, fast zu still. Plötzlich war das laute Klackern von Stöckelschuhen zu hören, die sich langsam näherten. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Und da tauchte eine komplett schwarz gekleidete Gestalt vor mir auf. Allem Anschein nach war es eine Frau, leider konnte ich ihr Gesicht nichtsehen, da sie eine Sturmmaske trug.

„Aha, du bist also meiner Einladung gefolgt."

„Was willst du von uns? Wer bist du? Wo sind deine Beweise?", brüllte ich sie an.

„Ruhig Blut, hör dir erstmal meine Forderungen an." Ergeben nickte ich. Ich war auf alles gefasst.

„Was ich will ist... ein Kuss!"

„Was?!" Nun war ich irritiert. Nur ein Kuss, weiter nichts?

„Ja, komm schon, Yaten."Irgendwie kam mir diese Stimme doch bekannt vor, ich wusste nur nicht, woher.

„Von mir aus, wenn's weiter nichts ist...", meinte ich. Die Frau trat näher und zog schließlich ihre Maske herunter. Blonde Haare fielen auf ihre Schultern und ein grinsendes Gesicht blickte mich an. Meine Überraschung wurde zu Wut.

„Minakooo!!!!", brüllte ich und stürze mich wutentbrannt auf das Mädchen, welche aber auswich.

„Hey, hey, beruhige dich.", meinte sie und grinste immer noch.

„Was soll der Sch**ß?!", schrie ich und bemühte mich, nicht zuzuschlagen.

„Der Brief war meine Idee, ich wollte dich ein bisschen verarschen." Die Blondine lachte.

„Mann, weißt du überhaupt,welchen Schrecken du mir eingejagt hast?"

„Ja, das war ja meine Absicht. Übrigens habe ich mir insgeheim gewünscht, dass du kommst, Yaten. Du bist für mich der Süßeste von den drei Jungs – oder Mädchen? Ich weiß es grade gar nicht so genau. Aber egal, auch, wenn du eigentlich eine Frau bist, mag ich dich sehr gerne."

„In diesem Körper bin ich männlich.", stellte ich etwas genervt klar.

„Na, dann bin ich ja froh. Was ist jetzt eigentlich mit meinem Kuss?"

„Was?!" Ich war empört über diese unverschämte Frage. Erst verarschte sie mich komplett, jagte mir einen riesigen Schrecken ein und dann bildete sie sich auch noch ein, ich würde sie küssen!

„Du hast vorhin aberzugestimmt, also musst du es jetzt auch tun!" Sie grinste böse.

„Minako, du bist das Böse!", knurrte ich und beschloss es schnell hinter mich zu bringen. Irgendwie dauerte der Kuss dann aber doch länger als gedacht. Luna war vergessen. Und plötzlich konnte ich total nachvollziehen, warum meine Bandkollegen den ganzen Tag von ihren Mädchen schwärmten. Natürlich würde ich aber meine Klappe halten und meine Gefühle für mich behalten – zumindest vorerst.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 18, 2019 ⏰

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Sailor Moon - Aus dem Leben der Sailorkrieger (Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt