In my bed | Tardy

V I E R

,,Du Ardian?", fange ich an und als er dann in meine Richtung schielt, setze ich fort:,,Wie soll ich denn jetzt hier raus kommen?"

,,Oh scheiße, stimmt ja... meine Mum muss gleich arbeiten und mein Dad ist dann bestimmt eh wieder in seinem Büro, also wäre dass die Gelegenheit." Ich mache einen zustimmenden Laut und ziehe mich dann vollständig an. Ardian, der bis gerade nur in seiner Decke eingehüllt war, tut es mir gleich.

Erst, als ich mein Oberteil anziehen möchte, fällt mir ein, das dieses wahrscheinlich in Gewahrsam seiner Mutter oder was auch immer ist. ,,Hast du ein Shirt oder so für mich? Ich glaube das lag ja unten..."

,,EH, ja warte.", meint er und öffnet seinen Schrank. Nach kurzem Kramen, reicht er mir ein blaues T-Shirt. ,,Hoffentlich passt es."; meint er noch und mustert kritisch meinen Körper.

Ich nehme das Oberteil an und ziehe es mir über. Es passt. Zwar ganz knapp, aber es passt.Ich zupfe es noch kurz ein wenig zurecht.

Neben Ardian lasse ich mich auf sein Bett fallen. Eine unangenehme Stille beschreibt die Situation ganz passend. Erst jetzt merke ich, dass ich ja noch überhaupt nichts über ihn weiß, aber das ist auch ganz gut so, denn so kann niemand von uns zweien Gefühle für einander aufbauen.

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Alles ist gut nach Plan verlaufen und so sitze ich jetzt hier zu Hause. Wochenenden können schon echt langweilig sein, erst recht, wenn niemand Bock hat etwas zu machen. Sebastian und Luca sind, wie sich rausgestellt hat, nach dem ich einen Blick auf meinem Handy geworfen hatte, sauer auf mich. Alles nur, weil ich ihnen schon wieder abgesagt habe.

Ja, in letzter Zeit habe ich ihnen ziemlich oft abgesagt, weil ich mich schlicht und einfach mit Ardian Bora getroffen habe. Naja, gleich Montag werde ich mich bei den beiden entschuldigen und dann ist hoffentlich wieder alles gut.

Mit anderen mache ich eigentlich gar nichts, auch wenn ich eigentlich recht viele Schul'freunde'habe, wo Ardian natürlich nicht dazu gehört. In der Schule und an anderen öffentlichen Gebieten, halten wir uns fern von einander. Wie damals gesagt. Nur Sex, nicht mehr. Keine Freundschaft, keine Beziehung.

Ich vernehme ein Hungergefühl, weshalb ich mich auf den Weg nach unen in die Küche mache und in den Kühlschrank schaue. Diese Momente einfach immer, wenn man einen Blick in den Kühlschrank wirft, aber nichts zu Essen findet. Beschreibt meine momentanige Situation.

Seufzend knalle ich die Kühlschranktür wieder zu und hole mein Handy, welches ich in meinem Zimmer liegen gelassen habe. Ich wähle die Nummer, der örtlichen Pizzeria und bestelle mir einfach eine schlichte Magerita.

Schon wieder in Gedanken, in denen ich mich beschwere, dass ja morgen unser Koch kommt und ich mich wieder einen ganzen Abend mit meinen Eltern rumschlagen muss. Immerhin bin ich sie für den Rest der Woche los. Sie Arbeiten merkwürdiger Weise beide immer von Montags bis Samstags, von Morgens bis Abends.

Nur das ich meine Schwester seit vielleicht zwei Tagen nicht mehr zu Gesicht bekommen habe, ist ein wenig komisch, aber irgendwie ist es mir auch egal. Meine Eltern wissens bestimmt.

Vor lauter Langeweile, schalte ich den Fernseher ein und schiebe die erste Staffel von The Walking Dead an. Diese Serie habe ich glaube ich schon drei mal durhgeschaut und warte, das endlich die nächste Staffel raus kommt. Naja, ich steh' halt auf diesen Zombie-shit.

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,,Thaddeus, leg dich bitte in zum Schlafen in dein Bett und räum den Pizzakarton vom Tisch, dieses Zeug ist ungesund und wie oft habe ich dir schon gesagt, dass nicht im Wohn-, sondern im Esszimmer gegessen wird?"

Grummelnd öffne ich langsam meine Augen und erblicke meine Mutter, wie sie mit angesäuertem Blick auf mich herab blickt. Im Hintergrund läuft immernoch meine Lieblingsserie und ich liege immernoch auf dem Sofa. So wie es aussieht, bin ich beim Pizza essen eingeschlafen, denn ein Stück liegt unglücklicher weise auf meinem Shirt, natürlich mit der Käseseite nach unten. Mh.

,,Beweg jetzt deinen Hintern, ich möchte immerhin nicht die ganze Nacht hier stehen!", nörgelt meine Mutter weiter, worauf hin ich ihr blos entgegne:,, Kannst ja abhauen, Anne."

Ja, ich bennene meine Eltern bei Vornamen, Anne und Bernd und das hat auch einen ganz einfachen Grund: Ich hasse sie und dadurch gebe ich ihnen das Gefühl, dass sie nicht von mir als Eltern angesehen werde. Ich zwinge mich selbst oft einfach dazu, sie 'meine Eltern'zu nennen. Vorher habe ich sie als 'meine Erzeuger'bezeichnet, aber ich war Anne das schuldig. Sie hat mir mal bei etwas geholfen, was ich niemals ansprechen werde. Peinliche Gechichte.

,,Ich möchte nicht, dass du mich bei Vornamen bennennst!"

,,Okay, Frau Tjarks."

Ne ne.
~Vrdrbn