Kapitel 3 | Der interessante Finn

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Mein Vater stotterte: „W-Wilkommen. Wer bist du wenn ich fragen darf?", normalerweise war mein Vater ein außergewöhnlich höflicher Mensch, der keine Vorteile gegenüber niemanden hatte. Aber naja es gibt ja für alles ein erstes Mal.

„Finn Antigua.", antwortete er meinen Vater während er sich in der Menge umsah. Antigua. Ich kannte dieses Wort bzw. diesen Namen irgendwoher. Während ich mir den Kopf über den Namen zerbrach kicherten und quietschten schon die ersten Mädels in der Menge.

Hihihi.
Richtig peinlich.
Und es wurde jetzt schon peinlich.

„Wo soll ich mein Pferd abstellen?". „Ähhm ja...Freddie!!", mein Vater schien zum ersten mal keine Worte zu haben. Er war solche Leute einfach nicht gewohnt. 'Interessante' Menschen fand er anscheinend nicht so cool.

„Ich mach schon.", sagte ich und trat vor. Finn sah mich von unten bis oben an. „Komm mit." wies ich ihn an und ging in den Stall hinein. Er folgte mir und ich konnte die Blicke der Teilnehmer auf meiner Haut spüren. Zumindestens hatte das Fremdschämen ein Ende.

Von draußen konnte man meinen Vater hören: „Ja gut ääähm...ja wir begeben uns alle mal in den Aufenthaltsraum!" er schien sichtlich verwirrt zu sein. Armer alter Herr. Wie ein einziger junge ihn so aus der Bahn werfen konnte. War mein Vater schwul?

Während ich durch die Boxengasse lief, dicht gefolgt von Finn Anitgua, hatte ich ein komisches Gefühl. Ich wusste nicht woher das kommt aber es war so. Vielleicht war es Finn? Ok ich verstand warum mein Vater nervös wurde. Obwohl ich den Grund nicht kannte.

Ich lotste ihn zu seiner Box. Er führte sein Pferd hinein und sattelte es ab. Ich beschloss auf ihn zu warten, da die anderen ja sowieso schon weg waren und er sonst vielleicht den Aufenthaltsraum nicht findet. Außerdem hatte ich heute meinen sozialen Tag.

Während er den Sattelgurt aufmachte und den Sattel abnahm, erwischte ich ihn wie er mich von oben bis unten musterte und das nicht gerade unauffällig. Sein schmunzeln während er mich ansah spiegelte so eine Selbstsicherheit das ich glatt hätte kotzen könnnen. Anscheinend war ihm dieses offensive anstarren nichtmal peinlich.

Ich hasse Menschen die zu sehr von sich überzeugt sind.
Und er schien seeehr von sich überzeugt zu sein.

Doch nicht wie jeder Sommer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt