Kapitel 37 | Gewonnen?

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Langsam gingen wir auf den Platz, stellten uns nebeneinander auf und grüßten die Richter.
Noch einmal tief durchatmen. Wir hatten für so einen Fall nicht trainiert.
Ich sah nochmal zu Flynn, der mir aufmunternd zulächelte. Ich lächelte zurück. Noch einmal tief durchatmen, warte, das sagte ich bereits.
Und sobald die Musik einsetzte, setzen wir auch unserer Pferde in Bewegung.

-

Ein paar Minuten später waren wir auch schon fertig und verließen den Platz. Ich atmete etwas schwerer und er auch. Lag wohl etwas an der Aufregung. Aber wir waren gut. Mehr als gut.

Wir hatten Mega gut harmoniert, unsere Pferde waren immer auf gleicher Höhe und sind im Gleichtakt gelaufen. Erleichternd lächelnd bleiben wir beim Ausgang des Platzes stehen um Ab zu steigen. Bei uns standen auch die anderen Lehrgang Teilnehmer.
Kurz lachten wir uns an, dann viel unser Blick auch schon auf die Tafel, um unsere Punkte zu sehen.

Keinen einzigen Fehler. Wir hatten gewonnen.
Unser Team viel sich um den Hals. Auch mein Vater freute sich wie ein Schnitzel. Mit hingegen bleib nur der Mund offen stehen. Mein Blick wanderte zu Finn, dem es ähnlich ging.
Ich begann zu lächeln und schmiss mich ihn um den Hals. Er umschlung mit seinen Armen meine Hüfte und hob mich hoch, während ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub. Lange verharrten wir in dieser Position.

Irgendwann hob ich wieder meinen Kopf und lächelte ich ihn an. Doch unser Lächeln verschwand und alles begann sich in Zeitlupe abzuspielen. Um uns herum nahm ich nurnoch dumpfe gerräusche der brüllenden Teilnehmer war, die alle unseren ersten Sieg feierten. Mein Herz begann komisch zu flattern und mein Atem ging mir schwerer von den Lippen. Aber ich sah nur Finn. Nur er schien nicht in Slow-mo eingefroren zu sein. Sein Blick wanderte immer zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her. Ich wusste nicht was ich tun sollte.
Immernoch hielt er mich in der Luft fest. War ich nicht etwas zu schwer? Das interessierte mich aber auch grade herzlich wenig. Aber anscheinend fühlte er genauso wie ich, den ihn schien es gar nicht zu interessieren.
Dann beugte er sich mit seinen Kopf nach vorne und küsste mich. Ich war wie gelähmt. Ich hatte noch nie einen Jungen geküsst. Noch nie. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Aber in meinem Herz fühlte es sich an als würden Milliarden Schmetterlinge Purzelbäume schlagen und eine Party feiern.
Finn löste sich wieder von mir und sah mich an. Er wollte etwas sagen, doch dann wurde er von ein paar Team Kameraden unterbrochen die ihm lobend auf die Schulter klopften.
Anscheinend hatte keiner von dem Kuss Kenntnis genommen.
Finn setzte mich wieder auf den Boden ab und ließ mich los. Doch sein Blick heftete sich immernoch an mich.

Doch dann kamen auch ein paar zu mir um mich zum Sieg zu beglückwünschen. Dann endete das Slow-Mo Gefühl und alles lief wieder flüssig. Ich hörte die stimmen die auf mich einredeten immer lauter und deutlicher. Langsam lösten wir den Blick voneinander und widmeten uns den Menschen die auf uns einredeten.
Aber ich war nicht fähig Ihnen zu zu hören. Deswegen nickte und lachte ich nur.
Immer wieder suchte ich Finns Blick, aber der wurde so zugequatscht das er keine Chance hatte auf etwas anderes zu achten.

Nachdem alle mit ihren Siegesgesprächen zufrieden waren gingen wir gemeinsam wieder zu den Anhängern und packten unser Zeug so weit es ging zusammen. Währenddessen redeten Finn und ich kein Wort miteinander, aber darum war ich fast froh.

Auch die Siegerehrung verlief weitgehend still zwischen uns. Ok. Komplett still. Wir nahmen alle unsere schleifen entgegen und gingen wieder zu den Bussen und den Pferden. Mittlerweile war es Nachmittag und Papa meinte wenn wir zuhause sind haben wir den restlichen Tag frei. Das war mir mehr als recht.

Nachdem wir die Pferde verladen hatten stiegen wir auch wieder in die Busse. Wie immer, setzte ich mich neben Finn. Ich wusste nicht was da zwischen uns passiert war, aber trotzdem wollte ich mich jetzt nicht von ihm fernhalten. Also zog ich meine Kopfhörer und mein Handy aus dem Rucksack und machte es mir bequem.
Als dann die Musik aus meinen Kopfhörern ertönte lehnte ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Das gelang aber nicht sehr gut.

Alle im Bus waren müde und erschöpft, das erste Tunier war doch dann meistens mit großer Aufregung verbunden. Die ersten schlossen schon ihre Augen. Ich krümmte mich zusammen und versuchte es mir bequemer zu machen und schloss auf die Augen.
Ich spürrte wie eine Jacke um mich gelegt wurde und wie Finn es sich, mit seinem Kopf, auf meiner Schulter bequem machte. Ich reichte ihm schmunzelnd einen meiner Ohrstöpsel, welchen er auch sofort in seinem Ohr platzierte.
Ich wechselte mein Kopfkissen, der Fensterscheibe, zu Flynns blonden Haaren.
Oft lagen wir schon zusammengekuschelt im Grass auf dem Hügel oder als ich verletzt war in meinem Bett, aber diesmal fühlte es sich anders an. Ich konnte es nicht beschreiben. Ich konnte auch nicht entscheiden ob es sich gut oder schlecht anfühlte.

So sehr war ich in meinen danken versunken, sodass ich gar nicht merkte wie ich einschlief.

Doch nicht wie jeder Sommer?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt