Bruchstellen-#Stexpert

20- Bettgezanke

Stegi

Als ich in die Straße einbog, sah ich Tim schon am Straßenrand stehen.
Ich hielt an und sprang förmlich aus dem Auto.
,,Wo ist Hannah? Warum bist du nicht bei ihr?"

,,Auch schön dich zu sehen.", antwortete er beleidigt.
Die hat sie hinter dem Tresen schlafen gelegt. Der Barkeeper passt auf sie auf."

,,Es tut mir leid, aber wie konnte sowas schon wieder passieren?!",meckerte ich ihn wütend an.

,,Ich hab nicht aufgepasst, oke?! Es tut mir ja leid, man!"

Doch ich hörte schon gar nicht mehr auf ihn und rannte in das Gebäude.
Hannah war schnell gefunden, da sie ziemlich laut schnarchte und so verfrachteten Tim und ich sie auch auf den Rücksitz.
Anscheinend störte sie das Geruckel nicht mal, denn sie schlief weiterhin tief und fest.

Tim warf mir einen besorgten Blick zu, ließ aber während der ganzen Autofahrt nichts mehr von sich hören.

Zuhause verfrachteten wir Hannah so wie sie war in ihr Bett und ich machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer um dort zu schlafen.

,,Wo willst du hin?"

,,Na ins Wohnzimmer.",knurrte ich gernervt zurück.

,,Stegi es tut mir leid, oke? Ich hatte nicht vor, dass sie sich jetzt auch noch so betrinkt.
Ich hätte besser aufpassen
sollen."
Es tat ihm wirklich leid.
Man sah es ihm an.

Langsam ging ich auf ihn zu und nahm ihn in die Arme.
,,Ich hätte dich nicht so anmeckern dürfen. Aber sie ist schließlich meine Freundin und ich hab mir Sorgen gemacht.
Es tut mir auch leid."

Tim

Ich spürte, dass er sich nicht nur für den Abend entschuldigte.
Er entschuldigte sich für all die verpatzten Momente zwischen uns.

,,Stegi du musst nicht auf dem Sofa schlafen. Mein Bett ist groß genug. Und keine Sorge, ich rühr dich auch nicht an.", neckte ich ihn.

Vielleicht hatte ich es mit dieser Aussage zuweit getrieben...vielleicht hatte ich aber auch genau das richtige getan, denn er nickte und folgte mir in mein Schlafzimmer.

Stumm zogen wir uns um und fielen dann müde in mein Bett.
Ich traute mich nicht wirklich mich zu ihm zu drehen, aus Angst er würde mich wieder wegstoßen. Also drehte ich mich zur Tür und schloss müde meine Augen.

Doch irgendwie wollte ich nicht so richtig einschlafen.
Wahrscheinlich lag es an Stegi, der sich die ganze Zeit rumwälzte. Auch er war noch wach und konnte anscheinend nicht einschlafen.

Stegi

Eigentlich wollte ich Momente wie diese in Zukunft vermeiden.
Wieso fühlte ich mich trotzdem immer wieder dazu verleitet Tims Nähe zu suchen?
Ich war hetero!
Alleine das ich darüber mit mir selber diskutieren musste machte mich wahnsinnig.
Hannah war doch der Beweis dafür oder nicht?!

Vielleicht benutzt du Hannah aber auch nur als Ausrede.
Hallte es in meinem Kopf.

Ich hatte das Gefühl, dass die Luft immer stickiger wurde.

,,Stegi ich werf dich gleich wieder raus, wenn du nicht endlich still liegen bleibst.", erschreckte Tim mich plötzlich.

,,Jaja...ich kann nicht einschlafen oke?",maulte ich zurück.

Seine Antwort war ein genervtes Seufzen.

Tim

Stegi war wohl ziemlich aufgewühlt.
Denn trotz seiner Müdigkeit wühlte er sich weiterhin durch sein Kissen.

,,Stegi!"

,,Ja man! Es ist kalt hier drin!"

Ich drückte mir eine Hände auf die Ohren. Diese Nervensäge!

,,Tim?", fragte er mich da auch schon wieder.

,,Was?!",fauchte ich zurück.

Er schien eingeschüchtert zu sein, denn seine Stimme klang auf einmal viel höher.
,,Können wir nicht ein bisschen näher einander rücken..."

Es war ihm peinlich.
Langsam drehte ich mich um und schaute ihn an.
,,Ist das jetzt dein ernst? Du willst doch sonst auch immer Abstand haben."

Geknickt drehte er sich zur Seite. Jetzt fühlte ich mich schlecht.
Ich wollte ihm doch auch gerne näher sein, aber ich wusste das ich es später bereuen wurde.

Vorsichtig rückte ich von hinten an ihn und umschloss den kleinen Dino mit meinen Armen.
Schnell griffen seine Hände nach mir und hielten mich fest.
Er kuschelte sich an mich und began leise zu seufzen.
,,Danke Tim."

,,Bitte.",flüsterte ich zurück und vergrub meine Nase in seinen Haaren.

Er kicherte und schlief kurze Zeit später auch endlich ein.