Kapitel 2

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Fasziniert von Mias Gesichts ausdruck werfe ich einen Blick auf die Bühne als Harry und seine Kollegen das erste Lied anspielen.

Mia streckt ihren dünnen Arm aus und deutet auf Harry.

"Ja, ich sehe ihn."

Nach ein paar weiteren Liedern bewegt sich Mia in ihrem Stuhl hin und her. Sie versucht zu wippen und dem Takt des Liedes zu folgen.

Harrys Stimme holt mich aus der Faszination die ich für meine kleine Schwester empfinde als er zu sprechen beginnt.

"Heute ist eine ganz besondere Freundin von mir hier. Und ich möchte ihr gerne den nächsten Song widmen. Mia das ist für dich." er zeigt mit dem Finger in unsere Richtung und Mia beginnt im Stuhl hin und her zu hopsen wie ein Gummiball.

Die ersten Gitarren töne erklingen und Mia versucht sich aufzusetzen schafft es aber nicht, ihre Beine sind einfach zu schwach. Ich stehe auf und hebe sie hoch in meine Arme. Wie ein Kleinkind setzte ich sie auf meine Hüften und sie legt ihren Kopf an meine Schulter. Langsam wippe ich hin und her und sie betrachtet fasziniert wie die Band ihren Song singt.

Zwei Lieder später schläft sie in meinem Schoss und ich beschließe dass es Zeit ist zu gehen. In ihrem Rollstuhl schiebe ich sie zur Tür hinaus nicht ohne einen letzten Blick auf Harry zu werfen der mit den anderen auf der Bühne herumspringt.


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Um 9 Uhr gehe ich wie jeden morgen durch den Flur des Krankenhauses. Ich grüsse die Schwestern und einige der Patienten die ich kenne. Mia ist bereits wach und lächelt sobald ich das Zimmer betrete.

"Hast du gut geschlafen?"

Ich küsse ihre Stirn und streiche ihr über den kahlen Kopf. Sie nickt müde.

"Hattest du einen schönen Traum?"

"Ja." Sie klingt heiser, sofort lege ich meine Hand an Ihre Stirn doch sie fühlt sich nicht warm an.

"Ich habe von Harry geträumt."

"Du hast von Harry geträumt?"

"Ja." Sie kichert und hält sich die Hände vor den Mund.

"Und? Was hast du geträumt?"

Sie erzählt mir in aller Einzelheiten ihren Traum von ihren Fabel Wessen. Es ist das erste mal das sie jemand anderen als mich in ihren Erzählungen ihrer Träume erwähnt und ich bin mir nicht sicher wie ich mich dabei fühlen soll.

"Wollen wir dich waschen?"

Sie nickt, ein gleichgültiger Ausdruck tritt auf ihr Gesicht. Sie hasst es an ihre Körperlichen Unzulänglichkeiten erinnert zu werden. Aus genau diesem Grund Wasche ich sie und nicht eine der Schwestern. Ich gebe ihr nicht das Gefühl eine Last zu sein sondern meine kleine Schwester, die sich für den Tag hübsch macht.


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"Sag niemals auf Wiedersehen, den auf Wiedersehen sagen heißt weg gehen und weggehen heißt vergessen."

Das Peter Pan Buch in meinen Händen blicke ich zu Mia die tief und fest schläft. Ihre Lippen sind leicht geöffnet und ich staune wieder mal wie unglaublich ähnlich sie unserer Mutter sieht.

Ein räuspern an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken. Harry. Er steht im Türrahmen und beobachtet Mia und mich.

Ich lege einen Finger an meine Lippen und stehe auf. Das Buch lege ich zurück auf den Nachttisch.

"Hi." sage ich zu ihm draußen im Flur.

"Hi. Tut mir Leid ich wollte sehen wie es ihr nach gestern geht."

Her last wish Harry Styles(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt