Kapitel 2

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Es gongte zur großen Pause. Während die meisten den Raum verließen, verbrachte ich noch ein bisschen Zeit im Klassenzimmer. Es waren nur noch 4 Leute hier. Einer von ihnen war er. Der Typ, den ich angerempelt hatte. Er grinste mich hinterlistig an und ich verdrehte meine Augen innerlich. Nachdem ich alles in meine Tasche verstaut hatte, lief ich zur Türe um in den Pausenhof zu gelangen. Doch auf dem Weg, stolperte ich über einen gestellten Bein und landete mit dem Gesicht voraus auf den Boden. Mir tat mein Gesicht weh. Meine Knien ging es nicht besser. „Brian, der war nicht gerade nett.", sprach eins der Mädchen lachend aus, die an ihm fast schon klebte. Er gab ihr einen Kuss, welches sich in die Länge zog. Das sah aber mehr wie sich gegenseitig auffressen aus, als dass sie sich küssten. Angewidert stand ich auf und sah in die lachenden Gesichter, der Idioten. Ich zog das Mädchen weg von ihm und holte dann aus. Meine Hand traf seine Wange. Somit verließ ich das Klassenzimmer und ging in den Pausenhof, wo ich mir anschließend eine ruhige und einsame Ecke suchte. Als ich diese fand, bewegte ich mich darauf,wurde aber gleich danach zurück gezogen. „Wohin denn so eilig, Miststück?", fluchte er. Brian. So hieß er. „Schon wieder du?" „Pass mal auf, wie du mit ihm redest." „Melody!", brummte der Jung. „Misch dich da nicht ein." Er zog mich zu sich und seine Augen durchbohrten meine. Vor Wut und Hass. Als er mich hoch hob, spuckte ich ihm ins Gesicht und schubste ihn weg von mir. So langsam wurde mir alles zu viel. Wann hatten diese Qualen ein Ende? Brian fluchte wütend und dieses mal schubste er mich wütend auf den Boden. Ich fiel auf mit meinem Hintern auf den Boden. Es tat weh und gerade als ich dabei war, aufzustehen, spürte ich einen Tritt.Noch mehr Schmerzen. 'Stark sein, Melek. Das schaffst du.',redete ich mir immer wieder ein. Ich wollte nicht weinen oder schwach da stehen. Im Gegenteil. Trotz des Schmerzens stand ich auf und wollte mich wie immer wehren. Die Frage jedoch war, wie lange würde ich es dieses mal schaffen? Ich wollte nur noch verschwinden. „Nächstes mal legst du dich nicht mit mir an!", schrie er und zog seine Freunde mit sich. Ich rappelte mich auf und sah mich um. Jedes mal das gleiche. Immer wenn etwas geschah, taten die Menschen so, als ob sie nichts sahen oder lachten.Vielleicht lästerten einige auch und andere hatten insgeheim Mitleid mit mir. Aber Mitleid war das Letzte, was ich wollte. Ich stand auf und blickte auf meine Armbanduhr. Die Pause wäre gleich vorbei. Genervt lief ich wieder ins Gebäude und suchte wieder einmal vergeblich nach dem Klassenzimmer. Hinter mir hörte ich die Tuscheilei, jedoch stellte ich mich taub. Denn wenn ich hin hören würde, würde ich nur noch mehr verletzt. Ich traute niemandem und wollte auch niemanden bei mir. Jeder würde mich verraten, sowie meine Freunde aus meiner Grundschule. Damals war es mir einfach heraus gerutscht und dafür musste ich wie jeden Tag meines Lebens büßen. Ich hatte meine blauen Flecken gezeigt und leider, leider hatte ich meine Eltern verraten, die der Grund dazu waren. Ich wischte mir über meine Augen. Ich wusste, dass ich weinen würde, denn jedes mal wenn ich daran oder gar über mein trostloses Leben dachte, wurde ich verletzlich. Ich wurde nachdem Vorfall Krankenhaus geprügelt. Vor meinen Freunden. Die haben nur noch gelacht gehabt. Ab da fing das Mobbing schon an. Ich war es ja fast schon gewohnt. Doch hatten die Menschen um mich kein Herz mehr? Kein Gewissen? Sahen sie nicht, was sie mir antaten? Ich beeilte mich um in der letzten Reihe in einer Ecke zu sitzen. Brian und seine Freunde saßen eine Reihe vor mir und warfen mir verachtende Blicke zu. Ich nahm mein Block und begann darauf los zu zeichnen.. Eines meiner Hobby, die mich beruhigten. Brian blickte auf meine Zeichnung und mir. Plötzlich wurde mir das Block aus der Hand gerissen. Und wer konnte das sein? Natürlich nur Brian. Er lachte. „Du wirst noch sehen, mit wem du dich angelegt hast." Er warf meinen Block eiskalt in den Mülleimer. Sollte ich oder sollte ich nicht? Ich entschied mich dagegen. Später würde ich mir einen neuen holen. Noch hatte ich mein Tagebuch und auch mein Notizblock mit mir. Mit dem musste ich momentan klar kommen.

Gibt es überhaupt Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt