„Melek, wach auf! Wach auf. Gec kalacaksin! (Du wirst zu spät kommen)", weckte mich meine Mutter unsanft. Aber was erwartete ich denn eigentlich? Ich wurde die ganzen 15 Jahren nicht geliebt. Nicht mal ein bisschen. Sollte ich dann etwa erwarten, dass sie mich sanft aufweckten? Neue Stadt, neues Glück? Wohl kaum. „In 15 Minuten solltest du unten sein.", gab meine Mutter schließlich nach. Ich stampfte die Decke wütend weg von mir. Musste ich denn überhaupt zur Schule? Seufzend stand ich auf und ging ins Bad, wo ich mich duschte und auch für die Schule fertig machte. Nachdem ich auch meine Haare getrocknet hatte, betrachtete ich meine blauen Flecken, die man erst dann sah,wenn ich einen Top oder T-Shirt trug. Jeden Tag immer dasselbe. War ich denn eigentlich ein schlechter Mensch, dass man mir ein Stück Glück nicht gönnte? Ich ging wieder in mein Zimmer und zog mir etwas langärmliges an. Es war Sommer und ich trug immer noch meine Wintersachen.Das war einer der Gründe, warum ich nie gemocht wurde. Einer der Gründe, warum ich keinen Freund hatte, außer mein Tagebuch. Niemandem konnte ich meine Geheimnisse erzählen. Ich seufzte innerlich und unterdrückte die Schmerzen und die Tränen, die ich jeden Tag mit mir trug. Nachdem ich fertig war, lief ich runter zu meinen Eltern. „Ich fahr gleich zur Arbeit." Interessierte mich das? Nein.
Er würde mich so oder so nicht mitnehmen, auch wenn das der erste Tag war in dieser Stadt. Ich konnte mich hier jedenfalls nicht orientieren. Wo war nochmal die Schule? Sollte ich die Fremden fragen? Ich seufzte innerlich und verabschiedete mich nur leise von meinen Eltern.Somit verließ ich auch schon die Wohnung. Ich wollte weg. Weit weg von allem und jeden! In einem anderen Land, vielleicht sogar auf einem anderen Planeten. Ich fuhr mir durch mein schwarzes langes Haar und verdeckte ein Teil meines Gesichts dahinter. Ich wollte nicht angestarrt werden. Ich lief ziellos durch die Straßen, dabei hatte ich doch einen Ziel. Einen klaren Ziel. Die Schule! Ich lief einfach lustlos weiter, bis ich endlich dort ankam,wo ich hin wollte. Jeder sah sofort in meine Richtung. Schon wurde getuschelt und gelacht. Kein Wunder. Ja,ich war die Neue. Aber auch nur ein Mensch, wie jeder andere und sowie ich das sah, gab es hier Grüppchen. Die Reichen, die Freaks, die normaleren und die Hübschen Leute. Wie ich solche Menschen nur verabscheute. Ich ging zügig weiter und suchte nach dem Sekretariat, bis ich schließlich versehentlich gegen jemand stieß. Dieser Jemand brummte wütend.
„Pass auf.", zischte er. Ich gab nur ein daher gemurmeltes „Sorry" von mir und eilte davon. Sofort betrat ich das Sekretariat und fragte gleich nach meinem Stundenplan. Selbst die Sekretärin war eigenartig. Ehrlich gesagt, war sie auch eine von den hochnäsigen und arroganten, die sich für besser hielten. Ich starrte meinen Stundenplan und suchte in den Korridoren nach meinem Klassenzimmer. Der Tag hatte schon gut angefangen. Es wurde jetzt schon über mich gelästert. Ich klopfte einmal und ging rein. Mein Klassenlehrer schien verärgert zu sein und offenbar war ich zu spät.
„Pünktlichkeit ist nicht ihr Ding. Nun gut, stellen Sie sich vor." „Ich bin Melek und 15 Jahre alt.", murmelte ich leise. „Noch leiser, bitte.", brüllte der Typ von vorhin. Augen verdrehend lief ich auf einen freien Platz in den hintersten Reihen. Der Tag wurde nur noch besser.
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Gibt es überhaupt Liebe?
CasualeMelek ist 15 und hat kein gewöhnliches Leben. Sie muss fast jedes Jahr einmal umziehen, aufgrund ihrer Eltern. Vor allem ist Leben alles andere als leicht, so denkt sie. Bis sie ihn kennenlernt. Ab da stellt sich alles auf den Kopf. Ihr Leben war do...