Kapitel 14

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Heute ist wieder einer dieser Tage, an denen ich das Gefühl habe das mir Erinnerungen fehlen. Es ist nicht nur ein Gefühl, es ist so.
Ich versuche immer an die Zeit zu denken, als das alles anfing. Die Army hat die ganze Stadt abgeriegelt und einen Zaun drum herum gemacht. Niemand dürfte raus oder rein, ausser die zu denen gehörten. Meine Eltern starben bei dem Versuch mit uns, mir Sara, Jennifer und David, zu fliehen. Ich kann mich auch noch daran erinnern, wie mir einer der Soldaten eine schallende Ohrfeige verpasste, weil ich nicht auf die Knie gehen wollte. Immer wenn ich versuche mich zu erinnern was danach war, wird es schwarz in meinem Kopf, als wären bereits 50 Jahre nach diesem Vorfall vergangen. Wer weiß, vielleicht wurde ich unter Drogen gesetzt. Naja, ich kann mich auch noch an meinen alten Nachbarn erinnern, der ebenfalls zu den Soldaten gehörte. Er half mir zu fliehen, mehr oder weniger. An seinen Namen kann ich mich nicht mehr erinnern, auch nicht an sein aussehen oder seine Stimme. Ich weiß nur, das er neben uns gewohnt hat, mit seiner Frau und seinem Sohn. Vermutlich sind sie schon längst alle Tod oder vielleicht leben sie auch in der Quarantänezone in Boston, falls diese überhaupt existiert.
Meine Geschwister sind ebenfalls mit mir geflohen, doch als es bremslig wurde, haben sie mich zurück gelassen. Ich war danach allein und auf mich gestellt, dabei war ich gerade einmal 15 Jahre. Tagelang irrte ich herum und versuchte den Zombies aus dem Weg zu gehen. Ich hatte Glück, das mein Vater ein Waffengeschäft in der Nähe hatte. Das Waffengeschäft an sich war fast leer geräumt, aber es gab einen geheimen Keller in denen noch einige alter Waffen rum lagen und die dazugehörige Munition.
Mein Vater hatte mir kurz bevor herauskam, das der Virus unsere Stadt erreicht hat, beigebracht zu schießen. Zu dem Zeitpunkt habe ich natürlich nicht gedacht, das sich dass wirklich so lohnen würde. Im Prinzip war es zwar sehr nützlich, nur wurden mir meine Waffen, die aus drei Wurfmessern, ein Fischermesser, einer Pistole und drei Granaten bestand, von Kannibalen weggenommen.
'Ja. Kannibalen.'
Die Welt und die dazugehörigen, lebenden Menschen, hatten sich verändert. Es gab nichts gutes mehr. Ich traf eine Familie auf meinen Weg, die mich allen ernstens ausrauben wollten.
Ich war ein 15 Jähriges Mädchen und die wollten meine einzigen Waffen und mein essen noch dazu.
Die Familie bestand aus, Mann, Frau und zwei Kindern. Junge und Mädchen. Alle hatten eine Waffe. Bevor diese mir jedoch meine Waffen wegnehmen konnten, kamen auch schon die guten Beißer und frassen sie auf.
Am gleichen Tag wurde ich, wie schon erwähnt, von Kannibalen entführt. Sie hielten mich eine Weile fest, ich konnte jedoch zur rechten Zeit fliehen. Ich lockte Beißer zu ihrem Lager und nun ja, weiter kann man sich denken.
Und zum Schluss meiner tollen Reise, die zwei Jahre andauerte, traf ich auf zwei Männer die mir 'helfen' wollten. Isaac und Ryan. Sie meinten sie wüssten von einem sicheren Ort, was sich als eine alte Garage herausstellte, wo sie noch andere Frauen und Mädchen festhielten. Ich musste erst zusehen wie sie ein 14 Jähriges Mädchen vergawaltigten und es dann töteten. Danach kam eine erwachsene Frau und danach wieder ein kleines Mädchen. Während Ryan oder Isaac diese Frauen und Mädchen vergawaltigten, saß ich gefesselt auf einem Stuhl und wurde immer von einem der beiden gezwungen zuzusehen. Es war grauenhaft. Die schreie der Frauen, das geweine der Mädchen und das Blut... Ekelhaft. Es kam nicht nur einmal vor das ich mich übergeben musste und mir dafür eine Tracht Prügel verdiente. Einmal hatten sie mich so stark verprügelt, das ich Blut spuckte. Es ist fragwürdig, das ich noch lebe.
Wie ich fliehen konnte?
Naja.
Wie gesagt, sie verprügelten mich und ließen mich ein paar Tage liegen. Ich hatte mich in diesen Tagen versucht zu erholen oder wie man das nennen mag. Ich hatte am ganzen Körper schmerzen, am meisten im Bauch und an den Rippen. Ungefähr nach drei Tagen kam nur Ryan. Er zielte aus 'Langeweile' mit einer Waffe auf mich und lachte mich aus, wie ich da so am Boden lag. Er wusste in diesem Moment nicht, was als nächstes geschieht. Er beugte sich zu mir und legte seine Waffe dummerweise auf den Stuhl, neben uns. Er war gerade dabei den Reißverschluss seiner Hose zu öffnen, da griff ich nach seiner Pistole und schoß in seinem Bauch.
Ich stemmte ihn von mir herunter, rapelte mich auf und rannte. Ich öffnete die Tür und Isaac stand da.
'Natürlich. Er hielt Wache.'
Er hielt mich fest, ich tritt ihn in die Weichteile und ließ die Waffe fallen. Ich schnappte mir seime Autoschlüssel und rannte zum Auto.
Es ertönte ein lauter Schuss und ich spürte einen scharfen Schmerz, an der Seite meines unterbauches, was mich in diesem Moment nicht interessiert hatte. Ich fuhr los und machte mich auf den Weg nach Boston.
Tja, das Glück war aber nicht auf meiner Seite und der Sprit ging leer. Ich suchte nach welchen, fast Tagelang und fuhr weiter. Kurz vor Boston ging er erneut leer und ich wollte laufen, wurde aber niedergeschlagen und wachte ich in einer Gefängniszelle auf.
Jetzt bin ich hier.
Und vermutlich, ist das dass schlimmste was mir passieren konnte.

Psycho LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt