Die Suche

229 12 1
                                        

Albys P.o.V

Das erste was ich hörte, als ich aufwachte war ein Rascheln aus der Küchenhütte. Wie auf ein geheimes Stichwort meldete sich mein Magen zu Wort. Ich schälte mich aus der Decke und ging los um mir was zu essen zu machen. In der Küchenhütte wartete ein strahlender Minho auf mich.

„Guten Morgen Alby!"

Wie konnte dieser Junge nur so fröhlich sein?!

„Morgen."

Ich setzte mich neben ihn und gemeinsam aßen wir. Ich wollte gerade ein Gespräch mit Minho anfangen, als Newts Kopf durch die Hüttentür schaute.

„Guten Morgen ihr beiden!"

Er lächelte zwar, doch ich konnte in seinen Augen sehen, dass etwas nicht stimmte. Ich ließ mir nicht anmerken, dass mir sein Anblick Sorgen machte und sagte:

„Du Glücklicher darfst ja heute ins Labyrinth, nicht wahr?"

„Ehhm, ja..,"

war seine Antwort. Wusste ich es doch. Irgendetwas stimmte nicht. Newt freute sich sonst genauso sehr wie ich ins Labyrinth zu gehen. Doch heute war etwas anders. Er schien irgendwie traurig zu sein. Bevor er ging nahm er uns beide fest in den Arm.

Etwas überrascht nahm auch ich ihn fest in den Arm. Mit den Worten „Bis später!", verschwand er in Richtung Kartenraum. Nach dem Frühstück ging ich mich schnell waschen und begann dann auf den Feldern zu arbeiten. Ich versuchte über nichts nachzudenken, doch der Anblick von Newt heute Morgen wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen.

Ich hatte das ungute Gefühl, dass er heute etwas Dummes anstellen würde. Die Arbeit auf dem Feld war wie immer sehr langweilig und eintönig. Als ich um 16.00 Uhr beschloss eine kurze Trinkpause einzulegen, kam George aus dem Labyrinth. Er sah echt blass aus, als er auf mich zu lief.

„George? Was machst du schon hier? Und wo ist Newt?"

Er kam keuchend vor mir zum stehen, beugte sich nach vorn und sah so aus als würde er sich gleich übergeben, doch er riss sich zusammen.

„Mir geht es echt scheiße. Ich konnte nicht mehr laufen."

Er machte eine Pause und schnappte immer noch nach Luft. George sah wirklich scheiße aus. Die Pause zog sich in die Länge und ich wurde ungeduldig.

„Und wo ist Newt?!,"

schrie ich ihn schon fast an.

Verständnislos sah er mich an.

„Der ist noch im Labyrinth. Wir sind getrennt gelaufen. So machen wir das immer,"

erklärte er mir, als wenn es das logischste auf der Welt wäre.

„Was?! Seid ihr noch ganz dicht?! Es laufen nicht umsonst immer zwei zusammen. Wenn euch was passiert?! Ich glaub es einfach nicht!"

Ich stand auf und lief wie ein gefangenes Tier auf und ab. Was wenn Newt einem Griewer über den Weg lief? Oder wenn ... Halt! Was wenn er alleine laufen wollte? Wenn es ihm gelegen kam, dass George immer alleine lief? Oder wenn er es vorgeschlagen hatte? Newt wollte doch nicht...? Nein das kann nicht sein! Aber so wie er sich heute Morgen benommen hat. Ich muss sofort ins Labyrinth. Panisch lief ich los.

„Minho! Komm sofort her! Wir müssen ins Labyrinth!"

Ich drehte mich nicht um, um zu schauen ob er mit kam, ich konnte seine Schritte hinter mir hören.

„Alby! Was ist denn los?"

ich antwortete nicht sondern lief weiter.

Nachdem ich dreimal abgebogen war blieb ich stehen. Wo sollten wir überhaupt suchen? Er könnte überall sein.

„Alby. Was ist los? Wir sind heute nicht dran mit laufen! Außerdem ist es schon spät."

Ich drehte mich zu ihm um.

„Newt ist alleine da draußen und ich befürchte, dass er gerade etwas sehr Dummes vorhat! Also werden wir ihn suchen. Hast du das verstanden?!"

„Ja ok."

„Gut"

Denk nach Alby wo könnte er hingehen. Ich dachte nach. Zurück an das erste Mal, als Newt und ich im Labyrinth waren. Und da fiel es mir ein. Der Griewer, der ihn fast umgebracht hätte! Natürlich, da würde er sein. Er musste einfach. Ich lief los, gefolgt von Minho.

Wir kamen der Stelle schnell näher. An der letzten Ecke blieb ich stehen und zögerte. Was würde uns erwarten? Würde er tot auf dem Boden liegen? Oder würden wir nichts vorfinden, weil ich mich getäuscht hatte? Mit einem unwohlen Gefühl in der Magengegend ging ich um die Ecke. Was ich sah nahm mir den Atem. Newt lag mit komisch angewinkeltem Bein auf dem Boden.

Ich konnte Minho hinter mir nach Luft schnappen hören. Unsicher, ob er noch atmete ging ich auf ihn zu. Ganz leicht hob und senkte sich seine Brust. Vor Freude schossen mir Tränen in die Augen. Ich wies Minho an ihn auf der einen Seite zu stützen, während ich mich um die andere kümmerte

„Alles wird gut Newt. Wir bringen dich hier raus."

Gleichzeitig liefen wir los, Newt zwischen uns.

„Wir müssen uns beeilen, wenn wir es rechtzeitig schaffen wollen,"

rief ich Minho zu und wir legten beide einen Zahn zu.

Newts Körper wog schwer auf meiner Schulter und behinderte mich beim Laufen. Schon nach der Hälfte der Strecke blieb mir langsam die Luft weg und ich brauchte eine Pause, doch die konnten wir uns nicht gestatten. Also biss ich die Zähne zusammen und lief weiter. Minho neben mir schien es nicht anders zu gehen denn er schnaufte genauso wie ich. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir nur noch eine viertel Stunde hatten.

„Komm Minho! Es ist nicht mehr weit!"

wir sammelten unsere letzten Kräfte und sprinteten nochmal los. Als wir gerade um die letzte Ecke bogen, begannen die Tore sich langsam zu schließen.

Ich konnte die andren Lichter vorne am Tor stehen und uns rufen sehen. Meine Lungen schmerzten so sehr wie noch nie, doch ich wurde nicht langsamer. Ich konnte Newt und Minho nicht sterben lassen. Kurz vor der Lichtung wurden meine Füße immer schlaffer und das letzte Stück schien mir endlos lang vorzukommen. Ich dachte schon wir schaffen es nicht mehr, als ich das weiche Gras unter meinen Füßen spürte.

Vollkommen erschöpft und schwer atmend ließen Minho und ich uns einfach nach vorne fallen. Genau in dem Moment als die Tore mit dem mir wohlbekannten lauten Knacken zu fielen. Um mich herum war ein Stimmengewirr, doch ich war so erschöpft, dass ich keine klaren Worte heraus hören konnte. Newt wurde zwischen uns weggenommen und in eine der Hütten getragen. Unser Sanitäter verschwand hinter ihm in der Hütte. Ich rappelte mich auf und ging erschöpft zum Fluss. Dort angekommen fiel ich auf die Knie und schöpfte mit zitternden Händen Wasser.

Während ich trank machten sich grauenvolle Gedanken in meinem Kopf breit. Hab ich das Richtige getan? Hätte ich ihn liegen lassen sollen? Scheinbar wollte er sterben. Habe ich ihm einen Gefallen getan ihn da weg zu holen? Oder wird er mich jetzt hassen? Und wenn wird er mir irgendwann verzeihen können? Minho war zu mir an den Fluss gekommen und er schien meine Gedanken gelesen zu haben denn er sagt:

„ Du hast das Richtige getan Alby! Er wird es verstehen."

Ich konnte nichts sagen. Ich war so deprimiert. Ich nickte Minho nur dankbar zu und ging dann. Ich musste zu Newt. Bei der Hütte angekommen wurde ich von George aufgehalten. Da ich nichts tun konnte ging ich zu meiner Hängematte und lag mich alleine mit meinen Gedanken hin. Irgendwann schlief ich mit Tränen in den Augen ein.

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wörter:1193


A Maze Runner FF (Newt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt