When time stands still...

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Zwei Jahre später ging alles seinen gewohnten Gang... eigentlich. Fury hatte gesagt, dass sich ihre Aufgaben nur ein wenig von ihren alten unterscheiden würden. Dieser Witzknicker...

„Wenn ich damals gewusst hätte, auf was ich mich einlassen würde, als ich diesen Arbeitsvertrag unterschrieben habe... Ich glaube, ich hätte mich eher erschießen lassen, als mir dieses Chaos anzutun..." murmelte Jenn über den Rand ihrer Kaffeetasse Sharon zu, die ihr im Café gegenüber saß. Diese schmunzelte nur. Bis jetzt war noch nichts Großes passiert, wenn man von kleineren Problemen mal absah. Vor kurzem waren Captain Rogers, Natasha Romanoff und ein Strike Team zur Lemurian Star aufgebrochen, um einige Geiseln zu befreien und ein paar Söldner rund um Georges Batroc, gefangen zu nehmen, oder zu eliminieren, wer wusste das schon.

„Wenn ich damals, als die Sache mit New York und diesen Aliens war, schon seine verdammte Sekretärin gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich von dem verdammten Papierberg, der angefallen ist, in den Tod stürzen können..." maulte Jenn weiter. Ja, definitiv kein Morgenmensch.

„Jenn, bei allem was mir heilig ist... Trink deinen verdammten Kaffee..." flüsterte Sharon ihr zu. Es folgte ein Grummeln, sie trank jedoch endlich aus der Tasse.

„Was ich dich fragen wollte, Sharon. Ist dir in letzter Zeit irgendetwas merkwürdiges an Direktor Fury aufgefallen?" fragte Jenn flüsternd und starrte auf die Wirbel in ihrer Tasse.

„Bis auf die Tatsache, dass er in den letzten paar Wochen oft verschwunden, nicht zu erreichen war und das tagelang? Nein, sonnst nichts. Warum fragst du?"

„Ich hab nur so ein mieses Gefühl, so als ob ein Gewitter aufzieht, welches man in den Knochen spürt." sagte sie.

„Du hast definitiv zu lange mit Misses Burns im selben Viertel gewohnt, du wirst auch schon paranoid." zog Sharon Jenn auf. Ihr kam das Gespräch mit Fury von vor zwei Jahren in den Sinn. Damals hatte er auch so ein Gefühl. Der Mann verschwand nicht einfach so auf nimmer wieder sehen für Wochen. Verschwinden ja, ohne eine verdammte Nummer für den Notfall zu hinterlassen? Nicht wirklich...

„Wir sollten uns langsam auf den Rückweg machen, deine Pause ist gleich um Jenn." Sharon verbannte die Gedanken an eine bevorstehende Katastrophe lieber wieder, am Ende wurde sie noch irgendwo eingewiesen. Was sollte den dann als nächstes kommen? Tote, die wieder auferstanden sind? Nein, an so einen Mist glaubte sie schon lange nicht mehr. Bei Fury konnte man allerdings nicht wissen. Er war zwar ihr Vorgesetzter, aber blind vertrauen würde sie ihm ganz bestimmt nicht. Er konnte manipulieren wie kein Zweiter... außer vielleicht Pierce.

Ein zupfen an ihrem Arm brachte sie wieder in die Gegenwart zurück. Jenn schaute sie an und nickte Richtung eines Plasmabildschirms, auf denen die aktuellen Ereignisse in DC zu sehen waren. Eine wirklich gute Sache eigentlich, jetzt sah man dort allerdings einen ziemlich demolierten, schwarzen SUV. Die Augenzeugen berichteten von einem Mann, der komplett in schwarz gekleidet mit einer Art Waffe oder Granatwerfer auf das Fahrzeug geschossen hatte.

„Was rennen heute wieder für komische Vogel in der Stadt herum? Von Fury mal abgesehen?" sagte Jenn, die aufstand um bezahlen zu gehen. Ja, was für komische Vogel... Bei Sharon meldete sich wieder dieses ungute Gefühl im Hinterkopf. Fury war wieder da und in DC flog einem irgendetwas um die Ohren? Was für ein Wahnsinns Zufall.

„Ich glaube, wir gehen gleich zusammen den Direktor besuchen."

„Meldet sich dein siebter Sinn wieder?" neckte Jenn sie. Sie meinte es nicht ernst, dass sah man, sie wusste auch, dass etwas nicht stimmte.

„Nenne es Einbildung, aber irgendwas ist hier nicht ganz so wie es sein sollte..."

„Und dafür brauchst du einen Typen der am helllichten Tage, im Sommer wohl gemerkt, in schwarzer Ledermontur mit einem Granatwerfer durch DC rennt und Autos in die Luft sprengt? Das ist doch alles vollkommen abgedreht..." flüsterte Jenn.

Deep SnowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt