The past is a foreign country: they do things differently there

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Jenn war genervt...

Misses Burns war glücklich... richtig gut drauf. Warum? Jenn war genervt, darum.

Diese alte Krähe konnte unangenehme Gespräche umschiffen, wie eine Englische Fregatte...

Jetzt saßen sie hier, auf der Couch, auf dem Tisch standen Kaffee und Kekse und starrten sich an.

„Sie sind nicht ehrlich zu sich selber, Jenn."

„Ich will doch nur wissen, was sie über russische Auftragskiller wissen... Ist das zu viel verlangt?"

Sie war gestresst. Und hatte Angst, in den nächsten 24 Stunden drauf zu gehen, aber die komisch Tante vor ihr... ihr war das schlicht und ergreifend scheißegal... Sie hatte die alte Dame anders eingeschätzt.

„Was wissen sie über die Akte, die wir Fury gegeben haben?" sagte sie in die Stille hinein.

„Nur, dass es sich um einen mechanischen Arm gehandelt hat. Wenn das Datum, welches verzeichnet ist stimmt, war es in den 50ern, als ihr Mann diese Prothese entwickelt hat. Der Rest war auf russisch und ich kann diese Sprache nicht."

„Mein Mann wurde damals vom KGB damit beauftragt, einen Arm zu entwickeln, der widerstandsfähig war und dem Besitzer eine ungeheure Kraft verlieh."

„So wie eine Rettungsschere?"

„Ja, so was in der Art. Nur war dieser Arm nicht dafür gedacht Gutes zu tun. Er sollte dafür genutzt werden, Zerstörung im Namen von mächtigen Männern auszuüben."

„Warum hat ihr Mann sich nicht früher dagegen gewehrt? Ich meine ja nur, dass er glaube ich nicht glücklich mit seiner Arbeitssituation war, oder?" Jenn verstand nicht, worauf die Frau abzielte. Ihr Mann hatte einen arm entwickelt, okay. Was war daran so schlimm? Er war als Waffe konzipiert worden... okay.

„Wenn man sich in der damaligen Zeit gegen den KGB aufgelehnt hat, hat man sich gegen den Kreml gerichtet. Man richtete sich gegen Russland. Entweder man verschwand und tauchte nie wieder auf oder man verschwand und deine Leiche tauchte irgendwann wieder auf. Beides war nicht unbedingt das, was man sich so erträumt hatte, wenn man eine neue Stelle bekam."

Jenn dachte nach.

Fury hätte sie damals auch einfach verschwinden lassen können. Es wäre nicht ungewöhnlich gewesen, wenn sie sich nicht gemeldet hätte. Ihre Eltern riefen nie so oft an. Sie ließen ihr ihren Freiraum. Sie hätte für Monate verschwunden sein können, ohne das sich irgendwer Gedanken gemacht hätte. Warum hatte er ihr überhaupt die Stelle angeboten? Das war jetzt auch egal...

Ihre Gedanken schweiften wieder zurück zu ihrem eigentlichen Problem. Und ihr kam eine Frage.

„Für wen war der Arm eigentlich?"

„Das wusste nur Zola... der Psychopath..." Huch, die alte Frau war wütend. Sie mochte diesen Zola wohl nicht.

„Wer war dieser Zola eigentlich? Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich diesen Namen schon einmal gehört habe." sagte Jenn und grübelte.

„Das kann durchaus sein. Arnim Zola war ein Wissenschaftler im Zweiten Weltkrieg. Er war bei Hydra unter dem Kommando von Johann Schmidt. Schmidt war der Red Skull, wenn dir sein Name sonst nichts sagt. Er hat Waffen entwickelt. Grauenvolle Waffen..." sagte die ergraute Frau mit einem zittern in der Stimme. Jenn bekam langsam zweifel an der Richtigkeit ihres Unterfangens. Es verursachte zu viel Stress. Die Frau war alt, es kam wohl nicht gut an, wenn sie hier an einem Herzanfall starb.

„Wie wäre es mit einer Pause? Ich mache ihnen einen Tee, wie klingt das? Sagte Jenn.

„Das wäre sehr nett von ihnen. Sie wissen ja, wo alles steht." sagte die ältere mit einem lächeln. Vielleicht tat ihr das auch gut, dass sie mit jemandem darüber reden konnte?

Deep SnowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt