Der Krieg beginnt

12. Der 15.Geburtstag von Nick

Als ein paar Jahre  vergangen waren, in denen ich und mein Bruder ununterbrochen hart trainiert hatten, hatte ich folgendes dazu gelernt:,, Nämlich, dass ich nur mir selbst vertrauen konnte!"

Heute war ein besonderer Tag! Ich stieg extra früh auf und bereitete selbst Frühstück zu, weil Nick heute  Geburtstag hat.

Ich war sehr aufgeregt, während ich mit einem vollen Tablet, mit lauter saftiger Früchte und leckerem Gebäck bestückt und dazu ein Glas Wasser, sein Zimmer betrat. Es war noch dunkel und muffig darin, weswegen ich auch die Fenster öffnete, nachdem ich die Vorhänge beiseite geschoben hatte. Ich hörte ein Murmeln von Nick, der noch verschlafen in seinem Bett lag und sich die Decke über den Kopf hielt. Ich musste grinsen und rannte mit lauter Stimme auf ihn zu:,, Aufwachen! Brüderchen, die Sonne ist schon längst aufgegangen und heute ist dein 15. Geburtstag! Das müssen wir doch feiern, anstatt faul im Bett herumzulungern!"

Ich lächelte ihn an, als er sich aufsetzte und noch müde lächelte. Er fing an zu gähnen und sich zu strecken. Ich gab ihm amüsiert das Tablet, von dem er sich sofort reichlich nahm und aufaß. Er teilte sich das viele Essen mit mir, wenigstens das, was noch übrig war. Wir aßen alles schnell auf! Ich musste mich selbst dafür loben, etwas so leckeres alleine ohne Hilfe zubereitet zu haben.

Danach gab ich Nick sein Geschenk. Es war ein großer  rechtiger Kasten, der mit Geschenkpapier eingewickelt und mit einer roten Schleife geschmückt war. Er öffnete es vorsichtig, sodass das Geschenkpapier keinen Schaden nahm und packte es aus. Zum Vorschein kamen ein Reithelm und passende Klamotten. Verwirrt sah er mich an und meinte:,, Ich kann doch gar nicht reiten!" Gerade als er den Karton betrübt zur Seite legen wollte, hielt ich ihn auf. ,,Da hast du was übersehen, Bruder!", erwiderte ich fröhlich und ignorierte seine zuvor gestellte Frage.

Nick nahm den Karton wieder an sich und krammte darin herum bis er ganz unten einen Brief fand.
Er holte ihn heraus und las:,, Gutschein für ein Pferd nach deiner Wahl und dazu Reitunterricht. Alles Gute wünscht dir deine Schwester Amy. Hab viele schöne Momente im Leben, bleibe gesund und immer mein geliebter Bruder. (Für Nick)!!!"

Als Nick den Brief gelesen hatte, umarmte er mich und bedankte sich für das Geschenk.

Am Mittag gab es ein großes Fest für Nick. Er bekam viele Geschenke und man schien den Krieg, der zurzeit draußen toppte, einen Moment lang vergessen zu haben. Bald hatten wir gemeinsam ein passendes Pferd für Nick gefunden. Es hieß Rossy und gehörte den Schimmeln an.  Es hatte eine weiße, lange Mähne und einen geflochtenen Schweif.
Seine Hufe glänzen und er hatte meerblaue Augen, die eine gewisse Ruhe austrahlten.

Doch als sich Nick zum ersten Mal Rossy näherte, schien es so als kannten sie sich schon lange. Er war sofort zutraulich und freundlich zu meinem Bruder, sodass sie sich auf Anhieb verstanden. Nick konnte Rossy ohne Probleme reiten, wenn auch ein wenig Übung nötig war. Nicl konnte sein Gleichgewicht nämlich noch nicht so gut halten, weshalb er mehrere Male fast hinunter gefallen war.

Die Zeit verging und sie freundeten sich an. Die Beziehung, welche sie zueinander aufgebaut hatten, machte mich schon ein wenig eifersüchtig.

Nick pflegte sein Pferd sehr gut und wurde im Reitunterricht immer besser. Zum aller ersten Mal in meinem Leben sah ich ihn so richtig glücklich.