15. Traum oder Wirklichkeit?

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Als wir wieder am Schloss angekommen waren, stiegen wir aus und verabschiedeten uns voneinander. Josh sagte zu mir:,, Ich wünschte der Ausflug hätte etwas länger gedauert! Dann hätte ich noch etwas mehr Zeit mit ihnen verbringen können.  Auf wiedersehen vielleicht  sehen wir uns ein anderes Mal wieder, meine Prinzessin!" Dann ging er weg und ich starrte ihm hinterher. Die Worte blieben in meinem Gedächtnis hängen. Hatte er ehrlich gerade angedeutet, dass er mich wieder treffen möchte?

Ungewollte freute ich mich darauf, doch gleichzeitig zog sich mein Herz dabei zusammen. Ich sollte nicht so herum flirten, selbst, wenn Ash zur Zeit nicht da war. Nick riss mich aus meinen Tagträumen, wobei ich ihm sehr dankbar war. ,,Los, lass uns zu Mum und Dad gehen. Sie warten sicher schon auf unsere Ankunft!", sagte Nick und ich nickten nur zustimmend. Zusammen begaben wir uns in den Speisesaal, wo schon unsere Eltern saßen und gemeinsam aßen. Wir gesellten uns zu ihnen und unterhielten uns über unseren Ausflug und weitere Kriegsstrategien. Nachdem ich fertig essen war, ging ich in mein Zimmer und ruhte mich aus. Der Traum oder die Realität, in der ich geküsst wurde, ließ mich nicht locker. Dauernd musste ich daran decken und langsam machte sich die Hoffnung in mir breit, dass es Ash gewesen sein könnte. Mein Verlangen nach ihm war noch immer nicht erloschen, was ich jedoch nur noch durch den letzten Brief von ihm aufrecht erhielt. Hätte ich diesen nicht bekommen ,so wäre ich ganz sicher früher oder später von der unerträglichen Verzweiflung heimgesucht worden. 

Gedankenverloren legte ich mich auf mein weiches Himmelbett und schlief ein. Nachdem ich eine Weile friedlich im Land der Träume verbracht hatte, wurde ich von einem ohrenbetäubenden Kratzen geweckt. Verschlafen rieb ich mir die Augen und hielt mir die Ohren zu. Als meine Augen sich wieder an das Licht des Zimmers gewöhnt hatten, sah ich Fill am Fenster stehen, der mit seinen Krallen an dem Glas kratzte. Schnell lief ich zu ihm und ließ ihn hinein, da sonst noch andere von diesem Geräusch alarmiert worden wären. Sofort, als ich das Fenster öffnete, kam er hinein geflogen und setzte sich auf mein Bett. Mit einem Lächeln auf den Lippen, gesellte ich mich zu ihm und strich über sein Gefieder. Danach entfernte ich den Brief an seinem Fuß und begann ihn zu lesen. Wie erwartet, war es wieder ein Brief von Ash, was mein Herz schneller schlugen ließ. 

Der Inhalt war:,, Hallo, meine Geliebte! Ich habe dich bei den heißen Quellen beobachtet und konnte nicht anders, als zu dir zu gehen. Du solltest mich noch nicht sehen, weil es zu gefährlich wäre. Die Zeit für unser Aufeinander treffen wird noch kommen, also mach dir darüber keine Gedanken. Jedenfalls beruhigte es mich, dass du noch immer einen solchen friedlichen Schlaf hast wie früher. Schon alleine dich so schlafen zu sehen, verführte mich unglaublich. Ich musste mich sehr zurückhalten nicht sofort über dich herzufallen, immerhin bist du zu einer wunderschönen Frau herangewachsen. Ich konnte spüren, dass du stärker geworden bist und nicht an Mut verloren hast, seit wir uns das letzte Mal begegnet waren. Deine Lippen waren zu verführerisch ,weshalb ich mir erlaubt habe, dich zu küssen. Bitte verzeih mir meine Schnelligkeit und Ungehobeltheit. Ich liebe dich noch immer und möchte dich an meiner Seite haben. Ich will niemanden außer mich an deiner Seite sehen. Du sollst deinen Blick nicht anderen Männern widmen. Ich bin der einzige, der dich so glücklich machen kann ,wie du es dir schon lange verdient hast. 

Ich weiß das dies egoistisch von mir ist, doch ich kann es nicht ertragen, wenn andere dich so ansehen wie ich. Dieser Josh ist mir nicht geheuer. Zudem mag ich es nicht wie der andere Junge bei  Nick dich anschaut. Bitte sei in ihrer Gegenwart vorsichtig. Du bist allein mein! Ich weiß auch dass es dir schwer fallen wird, um was ich dich nun bitte. Amy halte dich auch etwas von Nick fern! Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgeht. 

In Liebe: Dein Ash"

Mein Atem stockte, nachdem ich fertig lesen war. Ich dachte nur:,, Ich wusste es! Der Kuss war keine Traum gewesen! Ash hatte mich also wirklich beobachtet und auch noch geküsst. Er war die ganze Zeit in meiner Nähe gewesen. Zu gerne hätte ich mich in seine Arme gestürzt und ihn nie wieder gehen gelassen .Ich freute mich so sehr, dass es Ash gewesen war und kein andere, de mich geküsst hatte. Seit einer Ewigkeit ist es her, dass ich dieses Gefühl verspürt hatte.  Diese außergewöhnliche Hitze!" Ich berührte erneut meine Lippen und wurde rot, wenn ich daran dachte, dass seine Lippen sich auf genau diese gelegt hatten. 

Plötzlich klopfte es an der Tür und ich schreckte auf. Schnell verscheuchte ich Fill aus dem Fenster und schloss es eilig. Zu letzt warf ich den Brief noch ins Feuer, bevor ein Soldat ohne meine Aufforderung den Raum betrat. Mein Herz schlug wie wild, doch dieses Mal vor Aufregung und Erleichterung. Zum Glück hatte niemand erfahren, dass ich heimlich Briefe geschickt bekam. Anhand des  Gesicht des Soldaten, versteifte sich alles in mir und ein ungutes Gefühl stieg in mir auf. 

,,Milady! Der Krieg hat begonnen!", sagte er nur streng und das Gefühl in meinem Inneren bestätigte es. 


Der Krieg beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt