17. Gefangene der Liebe, Freiheit und Magie

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Ich wachte plötzlich auf und sah mich um. Ich befand mich in einem großen Raum, der von Sonnenschein überflutet wurde. Es dauerte eine Weile bis ich mich wieder an den Kampf erinnern konnte. Ich setzte mich sofort in dem Bett auf, in welchem ich mich befand, und schaute mich um.

Mitten im Raum stand ein großer Tisch voller Leckereien und Getränke. Ich verspürte alleine bei dem Anblick Hunger, doch da mir meine Umgebung so fremd war, traute ich mich nicht etwas anzufassen. Ich saß noch immer in dem weichen Himmelbett, als ich die Sonnenstrahlen betrachtete, die in das schön dekorierte Zimmer schienen. Mir war langweilig und so beschloss ich doch aufzustehen. Mit einem Blick in den Spiegel, erkannte ich mich selbst nicht mehr. Ich trug nicht mehr meine Kampfuniform, sondern ein langes, weißes Kleid mit Rüschen. Meine Haare waren offen und fielen mir über die Schultern. An meinem Hals leuchtete der Schlüssel und wäre dieser nicht da gewesen, so hätte ich gedacht, dass all der Krieg und Kampf nur ein schlimmer Albtraum gewesen war. Leider war dem nicht so!

Auf einmal sah ich etwas silbernes unter dem Kleid hervorblitzen und schaute nach, was dies zu bedeuten hatte. Was ich jedoch erkannte, ließ mein Atem stocken. An meinem Knöchel war eine silberne Eisenkette angebracht, die mich am Bett gefesselt hielt. Ich versuchte mich zu befreien, doch von Anfang an war dieser Versuch zum Scheitern verurteilt. Ich beschloss einfach erst einmal etwas zu essen, da mein Magen sich langsam meldete. Die Kette reichte gerade so weit, dass ich mich an den gedeckten Tisch setzten konnte, worüber ich sehr froh war.

Ich zögerte erst, doch nahm schließlich eines der Törtchen und biss ein Stück davon ab. Als ich realisierte, dass nichts vergiftet war, nahm ich mir auch das Glas voller durchsichtiger Flüssigkeit und trank davon. Alles schmeckte unglaublich gut und mir kam es so vor, als hätte ich noch nie einen solches Geschmackswunder erlebt.

Plötzlich klopfte es an der Tür und ich erschreckte mich. Fast hätte ich mich verschluckt, doch zum Glück konnte ich es noch mithilfe des Getränkes hinunterschlucken. Ich konnte mir noch ein Messer schnappen und unter einem der Ärmel des Kleides verstecken, bevor ein Junge den Raum betrat. Er kam direkt auf mich zu und blieb vor mir stehen.  Da ich den Jungen nicht sofort erkannte, wollte ich mich wenigstens verteidigen können. Ich holte aus und wollte den Jungen mithilfe des Messers abstechen, als dieser mir jedoch den Gegenstand aus der Hand schlug. Der Junge drückte mich unüberrascht gegen die weiße Wand hinter mir. Sofort fühlte ich mich völlig wehrlos und versuchte nur vergeblich ihn von mir zu halten.

Nachdem ich ihn eine Weile angeschaut hatte, erkannte ich Ash wieder und seufzte erleichtert auf. Meine Wehr gab ich auf und ließ ihn somit auch näher an mich heran. Ash nahm mein Gesicht zwischen die Hände und küsste mich sanft. Lauter Gefühle explodierten in meinem Inneren und die entstandene Wärme breitete sich immer weiter aus. Unser Kuss dauerte lange und schien wie für die Ewigkeit gemacht zu sein.

Als wir außer Atem waren, lösten wir den Kuss zwischen uns. Ash lächelte mich an und nahm mich in seine Arme. Ich schmiegte mich an seinen muskulösen, warmen Körper und fühlte mich sofort geborgen und sicher. Ash erzählte mir, wie sehr er mich vermisst hatte und , dass er nicht der leibliche Sohn  von Seth und Emma, meiner Mutter war. Völlig überrascht blickte ich zu ihm hinauf, doch sein Lächeln blieb so strahlend wie zuvor. Er fügte auch hinzu:,, Wir sind keine Geschwister, doch dies ist egal. Das wichtigste ist, dass ich dich von ganzem Herzen liebe. Es tut mir leid, dass ich dich so früh verlassen hatte, doch meine leibliche Familie hatt mich wiedergefunden gehabt und so ließen mich deine Eltern gehen. Ich wollte es dir sagen, doch brachte es nicht übers Herz. Als dann auch noch Krieg zwischen unseren Ländern entstand, durfte und konnte ich dich nicht mehr besuchen!"

Sein Blick wurde trauriger, doch ich schenkte ihm ein Lächeln und sagte:,, Ist schon ok! Ich liebe dich auch! Und der Krieg ist mir völlig egal." Ich überwand erneut den Abstand zwischen unseren Lippen, als plötzlich ein lauter Knall ertönte. Wir schreckten beide auf und lösten uns voneinander. Ein Junge stand in der Tür und läachelte uns böse an. Ich erkannte ihn wieder und flüsterte nur vor mich hin:,, Du warst doch der Junge, der gegen Josh gekämpft hatte!" Sofort versteckte ich mich hinter Ashs Rücken. 

Ash sah den Jungen wütend an und flüsterte leise:,, Dies ist mein älterer Bruder Finn! Pass auf er spielt gerne mit Frauen! Vertraue ihm auf gar keinen Fall, egal was aus seinem dreckigen Mund kommt! Und halte dich von ihm fern!" Ich nickte nur uns drückte mich enger an Ash. Finn musterte uns beide und begrüßte mich dann.

Ash sagte daraufhin wütend:,, Was willst du, Finn? Ich dachte wir haben dies schon geklärt. Ich bin ihr versprochen und du wirst keinen einzigen Finger an sie legen!" ,,Ach, reg dich doch nicht so auf! Ich mache doch nichts!", erwiderte Finn und sah mich immer noch lüstern an.

,,Ich wollte nur mal einen Blick auf deine Zukünftige werfen", fügte er hinzu und leckte sich über die Lippen, wobei sein Blick starr auf mich gerichtet war. Sofort überkam mich eine Gänsehaut. ,,Das ist also die Zauberin!", meinte er noch leise und wandte sich zum Gehen. Kurz bevor er aus meinem Sichtfeld verschwunden war, rief Finn noch:,, Pass auf dein Mädchen auf! Sie ist so wunderschön, dass es schwer fällt sich zu beherrschen und ich glaube, dass sie auch den anderen gefallen wird!" Ash spannte sich bei seinen Worten an, doch als sein Bruder verschwunden war, entspannte er sich wieder und ich atmete erleichtert aus. Langsam kam ich  hinter Ashs Rücken wieder hervor.

,,Wir müssen uns beeilen und sehen, dass wir von hier abhauen! Meine Familie würde unsere Beziehung nur für sich ausnutzen und dich ohne Rücksicht  in Gefahr bringen! Ich möchte dies nicht, doch egal was ich auch sage, sie ignorieren meine Worte!", sagte Ash aufeinmal ernst und sah mir tief in die Augen. Ich nickte nur, denn ich vertraute ihm. Ash löste meine Fesseln und holte mir ein neues Kleid aus dem Schrank.

Er warf es mir hin und meinte:,, Zieh es an" Deine Waffen bekommst du später!" Ich befolgte dies und drehte mich währendessen um, sodass Ash nicht allzu viel sehen konnte. Als ich fertig war und wir aufbrechen wollten, sagte ich zu Ash:,, Wir können nicht einfach abhauen und alles hinter uns lassen. Ich würde sehr gerne ein neues Leben mit dir zusammen beginnen, doch zuerst müssen wir diesen Krieg stoppen. Es sind schon so viele unschuldige Menschen gestorben! Das muss aufhören!"

Ash lächelte mich daraufhin stolz an und entgegnete:,, So habe ich mein Mädchen in Erinnerungen!" Ash holte unsere Waffen, bevor wir uns mithilfe von Dienstbotengängen aus dem Schloss schlichen. Nachdem wir draußen angekommen waren und  die Stadtsich schon hinter uns befand, fragte Ash:,, Und hast du auch einen Plan wie wir diesen unnützen Krieg stoppen wollen?" Ich nickte und erläuterte ihm diesen:,, Wir werden unsere Liebe vereinen und mithilfe von Magie eine magische Grenze erschaffen, die die beiden Reiche voneinander trennen wird!"

,,Ok! Ich weiß zwar nicht wie du so ewas anstellen willst, aber ich bin dabei! Ich glaube nämlich nicht, dass sie sich ohne Magie vertragen können!", entgegnete Ash zustimmend.


Doch zu dieser Zeit wussten wir noch nicht, dass uns Finn direkt auf den Fersen war.


Der Krieg beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt