Kapitel 32

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Enes sah zuerst einmal mich, dann zu Vedat. Er war etwas überrascht - aber nicht im guten Sinne. Vedat erhielt einen Anruf und somit entfernte er sich von uns. „Hayal, kommst du?" „Darf ich hier bleiben?" „Wie?" „Vedat, kannst du mich in einer Stunde abholen?" Er seufzte, gab sich aber dann doch geschlagen. Ich gab ihm noch einen Kuss.

Vedat fuhr genervt weg und ich wandte mich meinen geschockten Freunden zu, deren Gesichtsausdrücke einfach nur zum Lachen waren. "Das war dein Freund? Ist er nicht etwas zu alt? Und woher kennt ihr euch? Wie lange? OMG ! Du musst mir alles erzählen.", sagte Hasret und zerrte mich mit sich. Die Jungs folgten uns und wir gingen gemeinsam zu einem Café. "Wo warst du solange? Wieso hast du dich nicht gemeldet?"


"Weil....offf ya. Öyle gerekti.(War einfach so bedingt.)" Sie sahen mich alle skeptisch an und schüttelten ihr Köpfe. "Wir haben uns Sorgen gemacht, man." "Ja, tut mir Leid. Nur hatte ich die Nase voll zuhause ihr wisst das. Ich habe Vedat vor längerer Zeit kennen gelernt und er war immer für mich da. Irgendwie kamen wir uns dann immer näher..", log ich sie teilweise an. Aber wie würde denn die Realität klingen? Hallo, ich wurde entführt, von jemanden der in einer Mafia ist, ich bin mit dem zusammen, wurde aber auch schon missbraucht. Genau, das klang ziemlich krank. Vielleicht war es das auch, aber es fühlte sich im Moment richtig an. "Achso..und wo ist dein Freund jetzt hin?", fragte Enes gereizt. Offenbar glaubten mir meine Freunde nicht ganz, aber zu meinem Glück fragten sie auch nicht mehr weiter.

Ehrlich gesagt, wüsste ich einfach nicht mehr, wie ich sie sonst überzeugt hätte.."Arbeiten?" "Als was denn?" Dieses mal schluckte ich leicht. Als was arbeitete denn Vedat? Schnell musste ich mir was ausdenken, doch mein Handy unterbrach mich. So konnte ich nicht auf die Frage weiter eingehen. "Sei in 10 Minuten am Parkplatz!", befahl mir Vedat und legte ohne weiteres auf. Ich sah zu den anderen und lächelte, bis Pelin kam. Sie sah hasserfüllt zu mir. "Wo warst du?", fragte sie kalt. Was war denn los mit ihr? Was hatte ich ihr angetan? "Bei meinem Freund."

"Gut und dort kannst du auch für immer bleiben. Dich braucht hier niemand.", sagte sie schließlich und sah mich noch immer aufdringlich an. Und es stimmte. Sie wollte mich nicht hier haben, aber warum? Die anderen sahen entschuldigend weg. Was wussten sie, was ich nicht wusste? "Hayal, zieh Leine.", sagte sie sehr direkt und sah mich dabei an. "Und komm nie wieder. Hörst du?" So langsam reichte es mir. Das musste ich mich nicht noch weiter anhören und ich stand auf. "Fahr zur Hölle." Ich drehte mich um und holte aus. Und es vergingen nur Millisekunden, bis meine Hand ihre Wange traf. "Red anständig, du Stück scheiße.", schrie ich sie an und zog alle Blicke auf mich. Ich hatte keine Ahnung, warum sie so war, dann durfte sie mich auch nicht so behandeln.


Ich ging raus und wollte zum Parkplatz, Enes war mir jedoch gefolgt. Genervt sah ich ihn an. "Was?" "Liebst du ihn wirklich?" "Ja!", schrie ich. "Und was ist mit mir? Ich liebe dich doch auch!", sagte er und klang dabei verzweifelt. "Was ist mit Pelin?" "Ich habe Schluss gemacht und gesagt, wieso. Am Abend, als wir auf der Party waren. Ich hab danach nach dir gesucht und jetzt...jetzt tauchst du mit ihm auf?!" Er war schuld, dass sie mich hasste? Ich ging näher zu ihm, was aber ein Fehler war, denn hinter mir stand inzwischen Vedat und Enes schrie förmlich. "Ich liebe Dich auch, mein Engel." Schon spürte ich seine ekligen Lippen auf meine.


Auch kalte Herzen lieben mal!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt