Kapitel 9

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Er hatte tatsächlich Puff gesagt. Eher würde ich mich umbringen, als meinen Körper und mich an elendige Schweine zu verkaufen. Nachdem ich komplett fertig war, betrachtete ich mich angewidert im Spiegel. Mein Outfit war einfach unpassend. Es passte nicht zu mir und nicht zu meiner Person.Man konnte fast schon meine Brüste sehen, ganz zu Schweigen von meinen Beinen. Ich war das nicht gewohnt. Ich mochte sowas nie. Schon kam mir der Gedanke wieder hoch, dass er mich in den Puff bringen wollte. Ich hoffte, dass es nur ein Scherz gewesen sei. Der Gedanke sorgte schon für eine Übelkeit aus. Ich lief langsam und unsicher herunter, wo Vedat wartete.

"Na geht doch.", äußerte er sich sofort und ich rollte nur genervt mit meinen Augen. War das wirklich sein Ernst? Er nahm meine Hand und zog mich hinter sich her zum Auto. "Sobald du versuchst abzuhauen, bringe ich deine Freunde und dann dich um. Verstehst du mich?" Ich saß auf der Beifahrerseite und lehnte mich mit verschränkten Armen hinter. "Wohin?" "Geht dich nichts an." "Ich dachte Puff?" Er schwieg und konzentrierte sich dann gleich auf die Straße, nachdem er das Motor gestartet hatte. Die erste Träne wollte gerade über mein Gesicht laufen, bis ich es bemerkte und noch krampfhaft verhindern konnte. Inzwischen saß ich angespannter auf dem Sitz und starrte nach vorne. Währenddessen spürte ich die zwischenzeitlichen Blicke von Vedat. War er echt so erstaunt über mein Aussehen? Ich sah bestimmt alles andere als gut und brav aus. Im Gegenteil. Im Moment sah ich aus wie eine junge Frau, die jedem den Kopf verdrehen wollte.


Er fuhr noch immer und schwieg die ganze Zeit. Ob es wirklich sein Ernst gewesen war mit dem Puff? Zu meinem Glück nicht. Er hatte mich zu einer Party gebracht. "Du siehst so aus, damit du nicht auffällst. Und verhalte sich auch dementsprechend, sonst bist du schneller tot, als es dir eigentlich lieb ist." "Also, mir gefällt der Gedanke, dass ich tot bin.", erwiderte ich bloß daraufhin und er sah etwas verdattert zu mir. Dann aber fing er wieder an zu schweigen. Sehr gut, besser als wie ihn er mit mir reden würde. denn jedes mal wenn er etwas sagte, wurde ich meist wie Dreck behandelt. Er parkte ein und stieg aus. Ohne auf mich zu warten, lief er gleich los. Wieso so freundlich? Und auf welcher oder was für eine Art Party waren wir hier eigentlich? Es war ruhig und eine ziemlich düstere Gegend hier. Noch bevor ich weiter die Ortschaft erkundigen konnte, beeilte ich mich, damit ich ihn nicht aus den Augen verlor. Ich lief ihm hinterher, wobei er anders war. Nun gut, er war in allen Bereichen offenbar anders als ich, aber sollte nicht heißen, dass er besser war oder nicht.





"Du wartest hier. Ich muss was erledigen!", ermahnte Vedat mich und stieg die Treppen hoch. Ich wäre ihm am liebsten hinter her gerannt, weil ich hier Angst hatte, was ich nur ungerne zugeben musste. Es war zu ruhig und etwas dunkler. Zum anderen waren die Gerüche in diesem verlassenen Gegend unerträglich. Ich wollte nur noch weg. Doch als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, war alles vorbei. Ich schrie auf und wollte weg rennen.




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