Kapitel 62

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„Mach auf! Du Miststück." Das waren die Worte, die er Vedat an den Kopf geschmissen hatte und weshalb es zu einer Schlägerei kam zwischen den Zweien. „Du lebst?", fragte Ferhat nach einer ganzen Weile. Er schien ebenso überrascht wie wir zu sein. Vedat knurrte nur als Antwort. „Wem seine Frau nennst du Miststück? Erzähl mir das lieber!", brüllte er laut genug, um auch von der Straße noch gehört zu werden.

„Wieso lebst du?", wechselte Ferhat erneut das Thema. Vedat packte ihn am Kragen und ich blieb nur stumm. Die ganze Situation würde nur noch eskalieren, das war mir bewusst. „Spuck schon aus, wie du es wagen konntest hier so rein zu platzen und meine Frau beleidigen zu können!", schrie er erneut und wir zuckten alle. Allmählich bekam ich Angst, immerhin war er wütend und wollte Ferhat fast schon umbringen, dass konnte man von seinen Augen ablesen.


Mir wurde schwindelig und meine Beine fühlten sich an wie Pudding. Weich und kraftlos. Sie konnten gerade noch so meinen Körper aufrecht erhalten. Ela bemerkte dies und eilte mir zu Hilfe. „Ich weiß, dass du kein Stress brauchst. Du bist schwanger.", hauchte sie mir leise ins Ohr. „Woher?" „Ich hab dich am Grab gehört.", nuschelte sie. Dabei sahen wir uns nicht mal einmal an. Unsere Blicke waren auf die Jungs fixiert, die Ayhan vergeblich versuchte zu trennen.

„Beruhigt euch!", brüllte dieses Mal Ayhan. Er schaffte es sie zu trennen. Ferhat sah mich wütend an. „Wie kann deine Freundin auf meine Freundin abgehen, he?", erwiderte er in einem lauten Ton nach wenigen Minuten. Plötzlich tauchte auch eine weinende Pelin hinter ihm auf. „Hayal!", sprach Vedat in einem strengen Ton mit mir. „Warst du das wirklich?" Er klang sauer. Ich nickte verzögert. Man konnte einen blauen Fleck an ihrem Hals erkennen, zudem war ihr Top Blut beschmiert und auch in ihrem Gesicht waren einige Blutergüsse. Ihre Haare waren ebenfalls zerstört.

Sie schluchzte, aber ich wusste, dass es gespielt war und regte mich in diesem Moment nur noch mehr auf. Vedat sah mich mit prüfenden Blicken an und dann Pelin. Ich riss mich los von Ela und wollte wieder auf Pelin losgehen, da ich bemerkte, dass sie alles nur spielte. Dieses mal stellte sich Vedat vor mich. „Beruhig dich. Und ihr zwei..." Er wandte sich von mir ab und drehte sich zu Ferhat und Pelin um. „Verschwindet." „Aber...", schluchzte Pelin und warf mir einen hasserfüllten Blick zu. „Ja, ich bin stolz auf meine Frau. Und wieder ein Grund, um sie zu heiraten. Aber ich kann sie gerne loslassen, wenn du magst." Vedat begann provokant zu grinsen.

„Hätte ich ihr aber gar nicht zugemutet." Ich stieß ihm gegen die Rippen. Er verzog das Gesicht und sofort bereute ich es. Er hatte sicher noch Schmerzen. Ich fluchte vor mich hin. Er lachte. „War nur ein Witz. Kiz, gercekten sen mi dövdün sunu? (Hast du die wirklich verschlagen)? Wegen mir?" Er legte einen Arm um mich. „Wollt ihr zur Polizei, dann bitte. Aber deine Freundin wird dann auch hinter Gitter landen. Immerhin hatte sie mich aus dem Krankenhaus entführt und festgenommen. Sie hat einem Arzt Geld gegeben... Ich glaube, dein Miststück ist nicht gerade unschuldig, nicht?"

Er deutete danach auf die Türe. „Tschüss, ihr Turteltauben." Ich verkniff mir das lachen. Er sah ihnen nach und drehte sich zu mir. Breit grinsend nahm er mich in die Arme. „Seit wann so gewalttätig? Askim? Habe ich nicht erwartet." Auch Ayhan stimmte ihm zu. „Denen hast du es gegeben." Vedat lachte. „Meine Frau halt. Wenn man mit einem Mafiaboss zusammen kommt, ne?Das färbt wohl ab. Mein Stolz. Meine Liebe, mein Leben. Ich liebe dich. "

„Vermutlich färbt es ab." Eigentlich hatte ich mit einer schlimmen Reaktion gerechnet, aber die kam von Ela mit ihren warnenden Blicken. Er grinste noch breiter. „Soso, schwanger also?", fragte er Ela. Ayhan war geschockt - genau wie ich.

Auch kalte Herzen lieben mal!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt