8 - Kind Pegasuss

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Dieser miese kleine Abschaum von einem Dämon wagte es hier aufzutauchen. Wieso hatte ich ihn nicht schon früher bemerkt? Auch diesen ekelhaften Verwesungsgeruch hatte ich nicht wahrgenommen, ich durfte mir so etwas nicht noch einmal leisten.

„Oh. Mein. Gott!", Jason schrie förmlich, als er Beelzebub erblickte. Mit einer schnellen Handbewegung versetzte ich Jason in einen tiefen Schlaf. Sein Körper sackte zusammen und er lag nun regungslos im Bett. Das war nochmal gutgegangen.

Jetzt widmete ich mich wieder Beelzebub. In meinem Kopf ging ein Licht auf, jetzt verstand ich auch, warum ich nur so wenig Energie bekommen hatte. Ich musste lachen.

„Bist du so tief gesunken? Du bist wirklich jämmerlich! Eigentlich solltest du eher ein Wiesel als eine Fliege sein!", verachtend sah ich ihn an. In seinen Augen spiegelte sich purer Hass. Noch bevor ich es mitbekam, schleuderte er mir etwas in den Magen und ich wurde ans andere Ende des Raumes geschleudert. Das Schwert, das mich bis zum Heft durchbohrt hatte, war tief in die Mauer eingedrungen und hielt mich somit dort gefangen. Ich spürte eine kühle Flüssigkeit aus meinem Mundwinkel rinnen, auch aus meinem Bauch lief mein schwarzes Blut heraus. Dieses Arschloch hatte ein Schwert benutzt, dessen Klinge aus Wolfram bestand. Wolfram war das einzige Metall, das mir etwas anhaben konnte, da es das Metall mit dem höchsten Schmelzpunkt war. Als ich meinen Kopf erhob, um ihn anzusehen, war er neben Jason auf dem Bett. Ein kalter Schauer überfiel mich, als er mit seiner Hand über Jasons Gesicht fuhr.

„Was für ein Exemplar von einem Mann, was?"

„Nimm deine widerlichen Pfoten von ihm.", sagte ich in gefährlich ruhigem Ton. Verwundert sah er mich an, meine Reaktion hatte mich selbst auch gewundert. „Er gehört mir! Seine Seele wird mir gehören, da kannst du noch so viel versuchen wie du willst, aber erneut so einen Fehler wie heute mache ich bestimmt nie wieder!" Ja genau! Das wars, wegen seiner Seele habe ich so besitzergreifend reagiert! Wegen nichts anderem. Skeptisch sah er mich an, überlegte dann kurz und schien endlich seine Entscheidung getroffen zu haben.

„Das glaube ich dir gerne." Sein Blick war wieder auf Jason gerichtet und ich kochte innerlich vor Wut. „Ich habe mir nur meinen Anteil der Energie genommen, also das, was mir zustand. Ich habe deine Engel abgelenkt und dafür etwas als Entschädigung verdient. Du wolltest mir nichts geben, also habe ich es mir genommen. Unterschätze mich kein zweites Mal.", seine Stimme war schroff und er schien fast beleidigt zu sein.

„Fiona, Lion könnte dir helfen ihn loszuwerden. Beelzebub hat aber eine Magie auf die Tür gelegt, die Lion nicht brechen kann, er ist noch zu jung dafür. Du müsstest wieder genug Macht haben, um Beelzebubs Sperre aufzuheben. Aber sieh zu, dass er nichts mitbekommt, sonst könnte es ein schlimmes Ende mit dir nehmen." War ich froh, dass Jak sich meldete. Ich hatte ganz vergessen, dass ich ja einen Beschützer hatte. Was sollte das aber bedeuten, er sei noch zu jung?

„Fiona! Jetzt mach schon!"

Ja, ja schon gut! Ich beschwor etwas Energie und konzentrierte mich auf die Tür.

„Dein kleiner Freund hier hat eine reine Seele. Das habe ich sofort gerochen." Beelzebub senkte den Kopf und legte ihn in Jasons Halsgrube. Tief atmete er ein. Ich musste etwas tun, sonst würde er merken, dass ich mit etwas Anderem beschäftigt war. Ich würde Jason wohl oder übel morgen wieder gebrauchen müssen, das hier kostete mich alles eine riesen Menge an Energie. Meine halbe Aufmerksamkeit lenkte ich auf das Formen einer Blitzkugel, die andere Hälfte auf das Lösen von Beelzebub's Magie. Ich schleuderte die Blitzkugel ab und während sie Beelzebub am Kopf traf, hatte ich es auch geschafft, die Tür zu öffnen. Lion sprang herein und sah mich an. Er schien zu überlegen, ob er zuerst mir helfen oder Beelzebub verjagen sollte. Wollte der mich verarschen? Ich deutete mit weit aufgerissenen Augen auf Beelzebub. Dieser hatte sich bereits erholt und war nun auf den Beinen.

„Was ist denn das?", er schien überrascht zu sein, Ekel breitete sich auf seinem Gesicht aus. Dann weiß er also auch nicht, was Lion ist. Er wollte sich gerade nähern, als Lion das Maul aufmachte und gellendes Licht daraus hervorleuchtete. Beelzebubs Augen weiteten sich vor Schreck, stolpernd wich er zurück. Noch bevor Lion sein Licht abfeuern konnte, oder was weiß ich, was er damit tun wollte, löste Beelzebub sich in seiner Rauchwolke auf und verschwand.

„Das ist noch nicht zu Ende zwischen uns!", Beelzebubs Stimme hallte im Raum umher. Sofort sackte ich in mich zusammen, doch da ich immer noch mit dem Schwert aufgespießt war, schmerzte dies unheimlich. Meine Reserven waren wieder so gut wie aufgebraucht. Durch das Schwert war es ziemlich anstrengend, Magie anzuwenden und das hatte mich somit die doppelte Energie gekostet. Dieses Metall, wie ich es hasse. Ich muss wissen, woher er das wusste.

„Lion, könntest du mir vielleicht helfen?", mein Ton war etwas schroff, aber ich glaube nicht, dass Lion sich viel daraus machte. Er kam auf mich zugeschlendert, als hätte er alle Zeit der Welt. „Na, nur keine Eile, ich warte derweil hier an der Wand." Meinen Sarkasmus musste er wohl nicht verstanden haben, denn er setzte sich vor mich hin und sah sich in Ruhe an, was er vor sich hatte. Unter mir hatte sich eine kleine schwarze Blutlache gebildet, na toll, bis ich hier runter bin, bin ich verblutet. Wie soll ich das dann alles meinem Vater erklären? Lion sprang auf zwei Beine und stützte die Vorderbeine auf meinem Oberschenkel ab. Sein Maul umschloss das Heft vom Schwert und schneller als ich sehen konnte, hatte er es auch schon aus mir rausgezogen. Mit einem Rums fand ich mich auf dem Boden wieder. Ich sah mir die Wunde an, es war nicht all zu schlimm. Da ich nur aufgespießt wurde und niemand die Klinge in mir umgedreht hatte, war sie sauber und gerade. Es würde seine Zeit brauchen bis es geheilt war. Ich werde mich ein paar Tage krank stellen. So konnte ich in Ruhe heilen. Zwar müsste ich dann..., ich konnte meinen Gedankenzug nicht zu Ende führen, da Lion sich neben mich legte und den Kopf auf meine Wunde positionierte. Ich sog scharf die Luft zwischen meine Zähne und wollte Lion gerade von mir stoßen, als ich das Leuchten sah, das von ihm ausging und der Schmerz verebbte langsam. Ich sah ihn sprachlos an. Als er fertig war und sich erhob, schleckte er mir das ganze Gesicht ab. Ich musste lachen als ich sah, wie erfreut er war, dass es mir wieder gut ging. Doch eines fragte ich mich schon seit Langem:

„Lion, was bist du?"

„Er ist ein Kind Pegasuss."


Jaaa, es ist kurz ich weiß... Aber ich muss es so machen...
Ich hoffe euch gefällts! ^^
LG eure
Fantasy_Love92

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