Auf dem Balkon

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Abwägend stand ich vor der Hotelzimmertür. Meine Hand verweilte auf dem Türknauf.

Ich schloss meine Augen und atmete ein mal tief durch. Ich war kurz davor den Türknauf runterzudrücken, als mir etwas wichtiges einfiel.

Meine Haare!

Schnell zog ich mein Smartphone raus, suchte nach der Camara und versucht meine Haare zu Orden.

Erst als ich halbwegs zufrieden war, begann der 2. Anlauf.

Ok Michi. Du kannst das, redete ich mir ein und öffnete zögernd die Tür.

Ich trat ein und sah mich um. Der erste Schock.

Ein Ehebett.

Na toll.

Am liebsten wäre ich jetzt runter in die Loby gegangen und mir ein eigenes Hotelzimmer bestellt, aber da szellte ich fest das etwas bzw. Jemand fehlte.

Suchend sah ich mich nach Smudo um. Keine Spur. Wo war er bloß? Thomas hatte doch gesagt, dass er hier wäre.

Ich stellte meinen Koffer an die leere Seite des Bettes und ging zum Fenster.

Draußen auf dem Balkon, mit dem Rücken zu mir stand er. Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen, also wusste ich nicht ob Thomas mit
seiner Vermutung recht gehabt hatte.

Leise zog ich die Balkontür auf und stellte mich hinter Smudo. Er hatte mich immer noch nicht bemerkt.

Ich hob meine Hand und wollte diese auf seine Schulter legen, doch ich zögerte. Doch dann erinnerte ich mich an Thomas seine Worte.

,, Wenn nicht du, wer dann?"

Ich überwand mich und legte meine Hand auf seine Schulter. Ein Zucken fuhr durch seinen Körper und er drehte sich apprupt um.

Meerblau traf Schokoladenbraun.

Wir starrten in einfach nur an. Immernoch verweilte meine Hand auf seiner Schulter.

Smudos Mund öffnete sich langsam um etwas zu sagen, doch kein Ton verließ seine Lippen.

Ratlos starrte ich auf seine Augen. Sie waren so schön. Das Funkeln in seinen Augen machte mich verrückt.

,, Hey", riss mich Smudos sanfte Stimme aus meinen Schwärmereien.

,, Hey", antwortete ich so intelligent wie ich bin. Toll Michi. Intelligenz lässt grüßen. Am liebsten hätte ich mir an den Kopf gefasst, doch Smudos Stimme unterbrach mich.

,, Das Hotelzimmer ist Schön oder?" Er lächelte mich abwesend an.

Atmen Michi. Atmen. Mein Hez begann aufeinmal wie bekloppt zu pochen, und ich fragte mich ob Smudo es nicht auch hören müsste.

Sei intelligent.

,, Ähm klar. So ähm Schön",stammelte ich vor mich hin.

Applaus Michi. Applause.

Ein Nicken von Smudo. Mir wurde klar, dass ich immernoch meine Hand auf seiner Schulter hatte und zog diese langsam zurück, doch den intensiven Augenkontakt brach ich nicht ab.

Sah ich dort etwa ein kleines Fünkchen Enttäuschung? Ach was. Das redete ich mir nur ein. Komm Michi. Sag was intelligentes.

,, Ich ähm... geh dann mal rein.... ähm Koffer...", ich brach ab, drehte mich auf dem Abbsatz um und stürmte durch die Balkontür in Zimmer.

Smudos Blick folgte mir, doch er bewgte sich kein Stück.

Na flüchten konnte ich ja blendend.

Etwas verzweifelt ließ ich mich aufs Bett fallen und starrte den Boden an.

Plötzlich wurde mir bewusst, dass Smudo ja immernoch auf dem Balkon stand.

Ich hob meinen Blick, so dass ich ihn im Spiegel sehen konnte.

Tatsächlich.

Smudo stand immernoch auf der gleichen Stelle und starrte dorthin wo ich eben noch gestanden hatte.

Ich stütze meinen Kopf in meine Hände.

Was zur Hölle war das zwischen uns und was hatte Thomas gemeint?

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