Gestern(Smudo)

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Smudos POV: Gestern

Erschrocken guckte ich Michi hinterher, wie dieser ohne uns nocheinmal zu beachten zur Tür raus stürmte. Ich wollte seinen Namen rufen, doch ich vrstummte als dieser die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu schmiss. Ok, nicht heulen. Nicht heulen. Sei ein Mann.

,, Was sollte das den gerade?", fragte Thomas nach einer kurzen Schweigepause, ,,ist er jetzt wegen der Nudeln gegangen?" Sofort plagte mich das schlechte Gewissen. Nein verdammt, war er nicht. Ich wischte schnell die aufkommenden Tränen weg.

Verzweifelt verzog eine Miene, schob ebenfalls meinen Teller zur Seite, und wollte mich erheben, als Andy mich am Arm packte und zurück hielt.

,, Nicht jetzt du auch noch." Ich warf Andy einen hilflosen Blick zu. Aus irgeneinem Grund schien er zu verstehen, dass ich damit etwas zu tun hatte.

,, Schön setzten, Herr Schmidt", ich ließ mich von Andy wieder zurück auf meinen Stuhl ziehen, ,,nachvollziebar, deutlich und bitte von Vorne." Er und Thomas sahen mich auffordernd an.

Vor den beiden konnte man auch echt nichts verheimlichen.

Ich sah zur Tür, durch die Michi gerade verschwunden war. Mann scheisse, ich hoffe es geht ihm gut. Was bist du nur für ein stures Arschloch, Schmidt.

,, Wird's bald?", fragte Thomas im fordernden Ton. Ich sah ihn unsicher und entschuldigend an.

,, E-es...", begann ich, beide sahen mich auffordernd an. Mein Blick schweifte nochmal zur Tür.
Bitte komm zurück! Ich wandte mich mit geknicktem Blick den beiden zu.

,, I-ich und Michi... wir ähm.. Mann scheisse, ich Idiot hab ihn angebrüllt, es ist meine Schuld allein meine....", sprudelte es aus mir heraus und ich vergrub mein Gesicht in den Händen. Warum hatte ich ihn auch wegen Kopfschmerzen anbrüllen müssen? Nur weil ich meine scheiss Gefühle nicht
Unterkontrolle hatte. Ich spürte Thomas Hand auf meiner. Langsam sah ich auf.

,, Was... warum hast du ihn den angebrüllt?"

Ich schüttelte den Kopf.

,, Wegen...wegen Kopfschmerzen. Ich... ich hab ihm gsagt, dass ich wegen ihm Kopfschmerzen habe... und... er wollte mir helfen... doch ich Idiot habihn einfach abgewiesen... dabei wollte er... doch nur helfen...", nur mit Mühe bekam ich die Wörter heraus. Thomas und Andy sahen mich traurig an, sagten aber nichts mehr.

Wieder schüttelte ich vor Verzweiflung meinen Kopf.

,, Es ist alles meine Schuld,, hätte ich nicht..."

,, Michael!", unterbrach mich Thomas und ich zuckte zusammen. Niemalshatte er mich je nannte er Michael genannt. Noch nie. So wurde nur Michi gerufen, wenn etwas wichtiges anlag.

Ich starrte ihn mit großen Augen an.

,, Es ist nicht deine Schuld. Klar, der Streit war nicht ok, aber man streitet sich halt mal. Der Streit war nur der Tropfen der das Fass bi Michi zum überlaufen gebracht hatte."

Meine Augen weiteten sich noch mehr. Das Fass zum überlaufen gebracht hatte? Was... was hatte Michi denn? Nervte ihn jemand, oder noch schlimmer tat ihm jemand weh? Panisch überlegte ich.

Als Andy meinen panischen Blick sah, legte er die Hand auf meinen Unterarm.

,, Smudo beruhig dich. Keiner tut Michi irgendwas. Ihm geht's gut. Er hat halt nur... kleine Problme mit seinen Gefühlen...", sagte Andy. Den letzten Satz sagte er mit Äußerster Vorsicht.

Statt Panik übernahm plötzlich die Wut übrhand. Ich spürte einen kleinen Stich in meinem Herz.

,, Welche Gefühle? Zu wem? Etwa wieder zu Uli. Ich dachte die lieben sich nicht mehr. Oder eine Andere? Oder..."

,, Hey, hey, hey... Smudo alles ok. Kein Grund eifersüchtig zu werden. Nein es ist nicht Uli und auch keine Andere. Das kann ich dir versichern. Alles ok."

,, Aber", ich sah ihn ratlos an, ,, du, du sagtest etwas von Gefühlen, also hat sich Michi verliebt.
Und ich will verdammt nochmal wissen in wen", ich schlug mit der Hand auf dem Tisch. Meine Stimme war im Laufe des Datzes immer lauetre und lauter geworden.

,, Smu, das kann ich dir nicht sagen. Da musst du ihn schon selber fragen."

Ich nickte und versuchte mich zu beruhigen. Den Stich in meinem Herzen ignorierte ich.

Atmen. Atmen.

Den Blick auf das Wesentliche.

Ich herhob mich unter den fragenden Blicken von Thomas und Andy.

,, Wohin...?", fragte Thomas und stand ebenfalls auf.

,, Michi suchen", antwortete ich knapp und schnappte mir meine Jacke und das Handy.

,, Aber du weißt doch gar nicht wo er ist."

,, Ist mir egal. Ich muss ihn suchen. Was machen wir wenn er sich jetzt verletzt? Ich muss gehen."
Mit diesen Worten ging ich schnurrstraks zur Tür.

Draußen sah ich mich um. Die Qual der Wahl. Links oder rechts. Ich entschied mich für rechts.

Er konnte ja noch nicht so weit gekommen sein. Mein Schritt beschleunigte sich, und auch mein ganzer Hormonhaushalt spielte verrückt.

Was wäre, wenn ich ihn nicht finden würde. Wenn er vom Auto oder so angefahren würde. Bei diesem Gedanken erschrack ich und schüttelte ihn gleich wieder ab. Du darfst jetzt nicht den Kopf verlieren. Michi geht es bestimmt gut.

Ich blieb stehen, und sah mich auf dem Schlossplatz um.

Hoffentlich.  

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