Alkohol betäubt

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Und noch ein neues Kapitel, wenn auch ein bisschen spät :-)




Ein weiterer Schluck aus der Flasche. 3 stehen schon leer getrunken neben mir. Ich lachte leise. Morgens schon betrunken sein. Sowas hatte ich nicht mal mit 25 gemacht. Ich überlegte. 25 Jahre alt, da hatte ich Uli kennengerlernt. In einem Club, wo ich auflegte.

Ich seufste und trank einen weiteren Schluck. Wo ich noch mit Uli zusammen war, war alles einfacher gewesen. Ich hatte eine Frau dich ich liebte, 2 wundervolle Kinder und eine makelose Freundschatft zu Smudo. Vor drei Jahren bermerkte Uli dann, dass ich nicht mehr so für sie
empfand, wie früher.

,, Ich seh doch, wie du ihn ansiehst", hatte sie gesagt. Sie hatte recht. Damals hatte sich alles zwischen uns aubrupt verändert. Wir hatten Das Live Konzert hinter uns, welches in alle Kinos übertragen wurde, da hatte es irgendwie bei mir Klick gemacht. Ich und Smudo gingen abends feiern, legten auch mal zusammen auf und fuhren zusammen, nur wir zwei nach Egg.

Das war damals der schönste Urlaub, den ich in meinem ganzen Leben gemacht hatte.

Hinterher hatte ich ihr ualles erzählt, mir die Seele aus dem Leib geredet und hatte ihr schließlich gesagt, sie hätte einen besseren Mann als mich verdient, einen der sie liebte. Sie hatte nur genickt.

Wir hielten weiter Kontakt, wenn auch nur freundschaftlich. Der Presse hatten wir erzählt, wir würden uns einfach nicht mehr lieben.

Sie war sowas, wie mein Kummerkasten geworden, wenn Andy oder Thomas keine Zeit hatten.

Ein weiterer Schluck.

Ein leichts Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, aber auch ein ungewohnter Schmerz durchzog meinen Körper.

Wie Thomas und Andy mir immer geholfen hatten, wenn es um körperliche Nähe ging.

Damals bei Circus HalliGalli, wo Smudo Thomas geküsst hat, rief er mich noch am selben Abend an und hat sich gefühlte 5 Stunden dafür entschuldigt. Ein Lächeln und ein weiterer Schluck.

Oder beim Video zu Single. Geplant war, dass ich und Smudo uns küssen sollten, und dann aber
Thomas und Andy das verhindert haben. Sie wussten, schon bevor mir das selber klar wurde, dass zwischen mir und Smudo sich was verändert hatte. Nur das es für Smudo weiter Freundschaftlich war, und für mich Liebe.

Ihnen bin ich nachher eine Erklärung schuldig. Nächster Schluck. Ich zog mein Handy heraus.

5 Nachrichten und 3 Anrufe. Wieder Thomas und Andy. Ich seufste und sah auf die Uhr.

2 Stunden noch, bis ich an der Volkswagenhalle sein müsste.

2 Stunden noch zum betrinken.

2 Stunden um alles zu vergessen.

Ich lehne mich gegen eine Mauer und lasse meinen Blick gen Himmel schweifen. Keine einzige Wolke war am Himmel. Der Himmel war blau, kristallblau.

Die Farbe von Smudos Augen. Sofort verzog ich mein Gesicht und versuchte ihn zu verdrängen.

Ein tiefer Schluck aus der Flasche.

Ich musste ihn vergessen, ansonsten würden die Proben nachher für mich ein Horror werden.
Alkohol betäubt, wird doch immer gesagt.

Ein letzter Schluck aus der Flasche. Leer.

Mein Blick suchte noch eine volle Flasche; vergebens, alle leer.

Mist.

Ich seufste und stand mithilfe der Mauer auf. Ein Schwindelgefühl machte sich in mir breit.

Unsicher krallte ich mich an der Mauer fest.

Ein Schmerz durchzog wieder meine Hand. Ich hob sie und betrachtete sie. Immer noch blau, an manchen Stellen schon lila. Ich sollte zum Artzt gehen, aber nicht jetzt.

Er würde merken, dass ich mich betrunken hatte.

Ich stöhnte und stieß mich ab. Nach kurzen Wanken, hatte ich einen festen Stand und wagte es zu gehen. Es funktionierte, abgesehen von dem leichten Taumeln zwischen durch. Aber wem viel das schon auf.

Ich zog mein Cap tief in Gesicht, zog meine Jacke bis zum Anschlag zu und setzte meine Sonnenbrille auf. Es schien zwar keine Sonne, aber ich hatte kein Bock erkannt zu werden.

Ich suchte noch nach einem Supermarkt, holte mir noch eine Flasche Weizen und machte mich leicht taumelnd auf dem Weg in die Halle. Auf in die Höhle des Löwen.  

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