~Kapitel 3~

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Ayala wusste nicht mehr, wie lange sie schon im Saal saßen und über alles nachdachten.
Der Mond wanderte am Himmel entlang und die ersten Strahlen der Sonne erwärmten die Erde.
Der Himmel leuchtete in verschiedenen Rot- und Orangetönen und ein Hauch von rosa mischte sich hinein.

Ayala und Spyro waren schon die ganze Nacht im Saal gewesen, hatten Karten studiert und den perfekten Tag ausgewählt.
„Morgen wenn der Mond seinen höchsten Stand erreicht hat fliegen wir los, ok?", fragte Spyro.
„Ja, morgen ist ok. Und wo treffen wir uns?"
„Erinnerst du dich noch an die alte Weide? Dort treffen wir uns zu Mondhoch."
Ayala gähnte laut und nickte nur.
Sie hatte Mühe ihre Augen offen zu halten und nicht im sitzen einzuschlafen.
Spyro ging es wohl gleich deshalb meinte Ayala:„ Ich glaube wir sollten jetzt schlafen."

Spyro gähnte zur Bestätigung und wenige Sekunden später lief er aus dem Saal.
Ayala wartete bis seine Schritte verklungen waren, dann ging auch sie hinaus.
Doch anstatt zu ihrem Gemach zu gehen, flog sie hoch hinauf und betrachtete das Königreich.

Der Palast stand mitten in der Wüste, außer ein paar Kakteen und vereinzelten Sträucher gab es dort kaum Pflanzen.
Die einzige größere Pflanze war der alte Weidenbaum.
Früher hatte Ayala dort gern gespielt, mit ihrer Mutter...
Sie schüttele entschlossen den Kopf, jetzt würde sie nicht in Erinnerungen versinken.

Sie drehte sich um kehrte zum Palast zurück, einige Drachen schauten ihr verwirrt nach aber niemand sagte etwas. Als sie gerade im Flur stand, lief ihr ihre Schwester Glacier über den Weg.

„Hey, Blaui."

Seufzend schloss Ayala ihre Augen und blieb stehen. Wie sehr sie diesen Spitznamen hasste! Ihre Schwester kam näher und lachte leise. Sie ging nah zu Ayala und bückte sich zu ihr hinab.

„Oh, ich freu mich schon auf den Krieg!", sagte sie und ihre Stimme triefte vor lauter Ironie. Ayala lief ein kalter Schauder über den Rücken, sie zitterte leicht und hoffte, dass Glacier nichts merkte.

Diese lachte nur höhnisch und drehte sich lachend um. Sie ging in die entgegengesetzte Richtung davon, immer noch lachend. Ayala öffnete ihre Augen und wartete bis Glaciers Schritte verklungen. Sie lief weiter den Gang entlang, schaute sich immer um, um nicht wieder einer ihrer Schwestern über den Weg zu laufen.

Als sie in ihrem Gemach ankam, legte sie sich hin und einige Herzschläge später war sie schon eingeschlafen.

***

Seufzend öffnete Ayala ihre Augen und schaute zu Spyro, der vor ihr stand und einen Hasen im Maul hatte.
„Du solltest dich stärken bevor wir aufbrechen", meinte er und legte es vor sie hin.

Dankend nahm Ayala den Hasen an und hatte ihn schon in wenigen Bissen verschlungen. Sie schaute hinaus, die Sonne ging unter und machte dem Mond platz.

„Ich geh dann wieder. Vergiss nicht, zu Mondhoch an der Weide!", murmelte Spyro und ging hinaus. Ayala ringelter ihren Schweif um ihre Pfoten und dachte nach.

Wieso bin ich anders?

Diese Frage hatte Ayala sich schon so oft gestellt, doch sie hatte nie eine Antwort bekommen, natürlich nicht. Seufzend schaute sie auf ihren Schweif, manchmal wünschte sie sich, dass sie wie die anderen Sanddrachen ist, mit gelben Schuppen und braunen Augen.

Und nicht mit blau-silbernen Schuppen und blauen Augen, Ayala hasste es anders zu sein.

Lange saß sie so da, dachte über sich nach und schaute gelegentlich raus, um zu schauen ob der Mond schon seinen höchsten Stand erreicht hat.

Als sie nochmal hinausschaute, sah sie, dass es schon fast Mondhoch war. Sie schlich den Gang entlang bis sie im Saal stand, von dort aus kam sie ganz einfach hinaus. Bevor sie hinaus flog, horchte sie, ob sie irgendwelche Geräusche hörte.

Da es ruhig war, öffnete sie ihre Flügel und flog hinaus. Der Mond stand am Himmel, doch es war noch nicht Mondhoch.

Sie blickte zum Mond hinauf, sie war verzaubert von seiner Schönheit, seiner Magie. Schon immer mochte sie den Mond, sie verstand aber nicht warum.

Ihre Schuppen schimmerten silbern im hellen Mondlicht, Ayala visierte die alte Weide und flog fast lautlos zu ihr hinab. Der Wind blies um die Blätter und Ayala setzte sich vor den Baum.

„Spyro?", flüsterte sie kaum hörbar, bekam aber keine Antwort. Sie schaue zum Palast und wartete auf Spyro, sie hörte nichts außer dem Wind.

Sie schaute hinauf, der Mond hatte jetzt seinen höchsten Stand erreicht und genau in dem Moment kam ein Drache aus dem Palast geflogen.

Ayara lächelte als sie sah, dass es Spyro war, doch ihr Lächeln versteinerte als sie sah, dass Spyro von zwei anderen Drachen verfolgt wurde.

„Flieg weg!", hörte sie ihn rufen. Sie zögerte keine Sekunde und sie war schon in der Luft und flog davon.

Ich hoffe Spyro schafft es und entkommt, dachte sie während sie versuchte zu entkommen.

MondschwingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt