~Kapitel 7~

30 10 0
                                    

Ayala stand vor ihrem neuen Bau, ihre Augen waren voller Staunen aufgerissen.
Spyro stand neben ihr, stolz reckte er seine Brust und lächelte.
Ayala war verblüfft und schaute genauer zu ihrem Bau.

Es war eine große Höhle in einem Berg, man kam nur durch ein Loch an der Seite des Berges hinein.
Der Eingang selbst war von Sträuchern umgeben und so kaum zu finden, es wäre ein gutes Versteck.
Ayala schlüpfte durch das kleine Loch und stand so mitten in der Höhle.
Ihr Staunen wuchs immer mehr.
In der Höhle floss ein unterirdischer Fluss, an einigen Stellen schwappte er über das Ufer hinaus und hinterließ eine Schlammschicht.
Die Höhle gliederte in weitere Höhlen und Gänge.

Ayala schaute auf die Höhlendecke, durch ein kleines Loch konnte sie den Sternenhimmel sehen und den Mond, der die Höhle mit seinem Licht erleuchtete.

Ayala ging näher an den Fluss, das Wasser floss über ihre Klauen und überrascht sprang sie zurück, schüttelte ihre Klaue um das kalte Wasser loszuwerden.
Im Fluss schwammen vereinzelt ein paar Fische.

Spyro stellte sich neben Ayala und deutete mit seinem Schweif zu einer der Höhlen.
„Das wäre eine gute Schlafhöhle", meinte er und reckte stolz seinen Kopf.
Ayala lächelte und sie gingen in die Höhle, auch hier war an der Decke ein kleines Loch und die Sterne schienen zu ihnen.
Am Rand der Höhle war eine kleine Wasserpfütze aus der sie trinken konnten.

In der Höhle waren viele Felsvorsprünge auf denen man sitzen konnte.
Ayala setzte sich zum Wasser und schaute hinein, Spyro setzte sich neben sie.
Als Ayala ihr Spiegelbild im ruhigen Wasser sah, füllten sich ihre blauen Augen mit Tränen und sie wendete ihren Blick vom Wasser ab.

Spyro bemerkte das und schmiegte sich an sie, Ayala fühlte sich sofort getröstet, sie fühlte sich besser.
Spyro brauchte keine Worte um Ayala zu trösten, sie verstanden einander auch so.
Sie saßen noch lange so da, beisammen, vereint.

Spyro setzte sich schließlich auf und schaute zu Ayala.
„Wir könnten Nestmaterial sammeln gehen. Gras, Moos und Blätter", sagte er.
Ayala nickte und stand auf, ging zurück in die Haupthöhle und anschließend durch das Loch hinaus.

Als beide draußen waren, deckte Spyro ihren geheimen Eingang wieder mit den Sträuchern zu, er war kaum noch zu sehen.
„Wir müssen den Eingang immer gut verstecken. Wir wollen doch nicht, dass sich jemand in unsere gemütliche Höhle schleicht", sagte er und lächelte.

Vor dem Berg war ein Mischwald, dort würden sie genug Nestmaterial finden, für beide Nester.
Seite an Seite gingen die zwei Drachen in den fremden Wald.
Nervös schaute Ayala sich um, die Bäume reckten sich bedrohlich gen Himmel und die Äste streckten sich nach ihnen aus.

Spyro ging zielstrebig auf einem Baum zu an dem ein großer Haufen Moos wuchs.
Mit seinen scharfen Krallen kratzte er das Moos vorsichtig vom Baumstamm, darum bemüht, keine Baumrinde oder Holzstücke mitzunehmen.

Ayala suchte einen weiteren Baum und auch sie kratzte das Moos herunter, genauso vorsichtig wie Spyro.
Als beide einen bedächtlichen Haufen an Moos gesammelt haben, nahmen sie es ins Maul und flogen zu ihrem Bau zurück.

Sie legten das Moos in ihre Schlafhöhle, aber noch waren es keine richtigen Nester, keine haltbaren Nester.
„Farn, wir brauchen Farn", murmelte Ayala mit einem kritischen Blick auf den Mooshaufen.
„Viel Farn!"

Wieder flogen sie hinaus in den Wald, von Farn wimmelte es auf den Boden nur so.
Ayala schaute sich um, mit sorgvollen Blick wendete sie sich zu Spyro:„ Spyro? Weißt du eigentlich in welchem Gebiet wir sind? Weißt du welcher Drachenarten das Territorium hier gehört?"

Spyro schüttelte seinen Kopf.
„Ich schätze mal wir sind bei den Nachtdrachen, aber das kann ich nur vermuten."

Ayala nickte, auch wenn sie mit der Antwort nicht zufrieden war.

Was ist, wenn wir im Gebiet der Eisdrachen sind?, fragte sie sich, verbannte den Gedanken aber gleich wieder aus dem Kopf.
An so etwas konnte sie gar nicht denken.

Als die beiden genug Farn hatten, flogen sie zurück und begannen, kuschelige, warme und bequeme Nester zu bauen.
Sie verwebten Farn und Moos miteinander, entfernten kleine Dornen oder Holzstückchen und flogen hin und wieder raus um weitere Sachen zu holen, wie Blätter oder Gras.

Als sie zwei große Nester gebaut hatten, setzten sie sich hin und bewunderten ihre Nester.
Ayala ging zum Wasser und trank gierig das kalte Bergwasser.

„Ayala?"

„Ja, Spyro?"

„Ich glaube wir sollten jagen gehen", sagte er und schaute hinauf durch das Loch.
Die Sterne waren der Sonne gewichen, die schon hoch am Himmel stand und Hitze auf die Erde abgab.

Ayala nickte, auch sie verspürte eine Leere in ihrem Magen.
Schon wieder schlüpften die zwei durch das Loch, auf der Suche nach Beute.
Ayala prüfte die Luft, vernahm einen leichten- aber auch schon alten- Geruch eines Hasens, aber auch den frischeren Geruch eines Hirsches.

Mit ihrem Schweif deutete sie auf die Stelle an der sie den Hirsch vermutete und flog in die Luft, immer hinabblickend um den Hirsch nicht zu übersehen.
Spyro flog hinter ihr, dieses mal überließ er ihr den Vortritt.

Als Ayala den Hirsch erblickte, flog sie im Sturzflug auf ihn hinab, landete auf seinen Schultern und verbiss sich in seinem Nacken.
Der Hirsch währte sich, doch er hatte keine Chance.
Wenige Minuten später stand Ayala über dem Hirsch und begann schon gierig zu fressen, so auch Spyro.

Als sich beide vollgefressen hatten, war der Hirsch vollkommen weg, bis auf Knochen und Fell.
Ayala und Spyro waren während ihrer Zeit in der Wildnis gewachsen, viel gewachsen.
Somit hatten sie auch einen größeren Appetit.

Zusammen flogen die beidem zurück, kuschelten sich in ihre Nester und schliefen nach wenigen Herzschlägen ein.

MondschwingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt