~Kapitel 5~

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Die warmen Strahlen der Sonne schienen in die kleine Höhle und erwärmten Ayalas Schuppen.
Blinzelnd öffnete sie ihre Augen und gähnte herzhaft.
Sie setzte sich auf und schaute zu Spyro, auch er war schon wach und saß am Höhleneingang.

Ayala tappste zu ihn und setzte sich neben ihn.
Er lächelte und schaute hinaus, zu den vielen Pflanzen und Tieren.
Er sah viel ausgeruhter aus als zuvor.

Viele verschieden Gerüche strömten auf Ayala ein, Gerüche von Pflanzen und Tieren- Beute.
Der Geruch von Beute war überwältigent und Ayala spürte eine Leere in ihrem Magen.
Ihr Magen bekannt zu knurren und Spyro grinste.
„Hunger?", fragte er und stand auf.

Ayala nickte und zusammen flogen sie umher, auf der Suche nach Beute.
Sie flogen über dem Wald umher, Spyro flog etwas tiefer, damit er kein Beutetier übersah.

Fast lautlos flogen die zwei über den Wald umher, bis Spyro plötzlich in der Luft stehen blieb und einen Punkt auf dem Boden fixierte.
Ayala schaute hinunter und sah einen einsamen Elch friedlich grasen, noch ahnte er nicht von der Gefahr, die über ihm flog.

Spyro flog tiefer und näherte sich dem Elch.
Der Elch hob den Kopf, seine Nüstern bebten- er hatte seinen Feind gewittert.
Jetzt hieß es schnell sein, wie der Blitz schoss Spyro im Sturzflug auf den Elch zu und krallte sich in seine Schultern.
Er verbiss sich in seinem Nacken und spürte warmes Blut in seinem Maul.

Doch der Elch währte sich heftig, er stellte sich auf die Hinterbeine um Spyro abzuschütteln, er schüttelte mit seinem mächtigen Kopf und versuchte alles um seinen Angreifer abzustoßen.

Doch trotz allem lag der Elch bald am Boden- tot.
Das Blut floss aus seinem Hals und sickerte in die weiche Erde.
Spyro stand triumphierend über seinem Fang, so große Beute hatte er noch nie gefangen.

Ayala landete neben Spyro, ihre Augen waren weit aufgerissen und sie schaute fasziniert zum Elch.
„Super Fang, Spyro!", sagte sie mit einer Stimme voller Bewunderung.
„Danke, und jetzt bedien dich!"

Sie stürzten sich auf den Elch und begannen zu essen, das Fleisch schmeckte köstlich.
Als sich beide satt gefressen hatten, war immer noch Fleisch am Elch, ihn jetzt so liegen zu lassen, wäre Verschwendung.

„Wir sollten ihn mitnehmen, es wäre eine Schande ihn hier so liegen zu lassen!", meinte Ayala und schaute mit bedauernden Blick auf den Elch, der mitten in einer Blutlache am Boden lag.

Spyro nickte, der Elch war gestorben damit sie leben konnten.
Er packte den Elch am Geweih und zerrte ihn mühsam den Wald entlang.
Ayala lief zu ihm hin, schlug ihre spitzen Zähne in das Geweih des Elches und gemeinsam zogen die beiden Drachen den Elch zu ihrer Höhle.

Es war äußerst anstrengend und sie waren froh, als ihre Höhle am Horizont auftauchte.
Sie zerrten den Elch in ihre Höhle, es wurde enger aber das Fell des Elches würde die zwei in der Nacht wärmen.
Ayala schaute hinaus, mittlerweile war der Kind aufgegangen, Vollmond.

Ihr schossen die Worte ihrer Mutter ins Gedächtnis.
Am dreiundzwanzigsten Vollmond nach meinem Tod wird der Krieg beginnen.

Ayala hatte Angst vor sem Krieg, aber zum Glück musste sie nicht mitkämpfen.
Langsam wurde sie müde, deshalb ging sie in die Höhle und legte sich nieder, schloss die Augen und schlief ein.

Ayala stand auf einer Lichtung die von Laubbäumen umgeben war.
In der Mitte der Lichtung stand ein Felsen, größer als Ayala umd auch viel größer als ein ausgewachsener Drache. Der Felsen funkelte und glitzerte, leuchtete in der Dunkelheit.

Niemand sonst war auf der Lichtung, nur der leise Wind raschelte in den Blättern.
Als Ayala Schritte hörte, drehte sie sich ruckartig um.
Hinter dem Felsen trat ein Drache hervor, den Ayala gut kannte.

„Mutter!", rief sie erschrocken, ihre Augen weiteten sich und sie zuckte mit ihrem Schweif.
Einige Herzschläge standen beide wie angewurzelt da, dann sprang Ayala auf und lief zu ihrer Mutter, schmiegte sich an sie, wie in früheren Zeiten.

Lange Zeit standen sie so da, bis Ayala sie anschaute, ihr Blick war verwirrt.

„Wieso bist du hier, Mutter? Wo sind wir? Wie können wir miteinander reden?"

Blister lächelte, Ayala war immer noch so neugierig wie früher.

„Ich bin hier, weil ich mit dir reden wollte. Wir sind in deinem Traum, du träumst das nur. Und wir sind beim Sternenfelsen", sie deutete mit ihrem Schweif auf den Felsen hinter ihr.

„Eigentlich hatte ich gehofft, dass du im Krieg mitkämpft, Ayala. Ich habe dir vertraut, aber du bist einfach abgebaut."

Ihr Blick wurde trauriger, Tränen glitzerten in ihren Augen.
Ayala wusste keine Antwort, sie fand keine Worte.
„Mutter, wieso bin ich anders?"

Diese Frage hatte sie so oft beschäftigt, hatte sie schon so viele schlaflose Nächte gekostet und jetzt hoffte sie darauf, endlich eine Antwort zu bekommen.
Ihre Mutter ließ ihren Blick schweifen, sie überlegte sich ihre Antwort.

Seufzend, mit einem Blick voller Trauer, schaute Blister zu ihrer Tochter.
„Heute ist nicht der Tag, dass du es erfährst. Aber wenn der Tag kommt, werde ich es dir sagen", murmelte sie.

Bevor Ayala etwas tum oder sagen konnte, verblasste Blister und auch die ganze Umgebung, bis alles verschwand.

MondschwingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt