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Ich war gerade am einordnen einiger Bücher, als mich jemand am heftig am Unterarm packte, sodass mir einige Bücher runterfielen. Ich drehte mich erschrocken um und schaute auf einen brünetten Mann mittleren Alters.

Ich lies den Blick runter auf meinen Arm wandern, dann wieder zurück zu Ihm, und das ganze noch einmal, bevor ich meinen Arm aus seinem Griff zog.

Ich hatte ja erwartet, dass er die stumme Aufforderung, meinen Arm loszulassen verstehen würde, aber da hatte ich wohl falsch gelegen. Der Mann starrte mich, augenscheinlich über etwas aufgebracht, an, und man konnte Ihm ansehen, dass er gleich seine schlechte Laune an mir auslassen würde. In drei... zwei... eins...

"Kann man hier irgendwo mit der Geschäftsleitung sprechen?" fragte er mich in einem schroffen Ton.

Ding. Ding. Ding. Wir haben einen Gewinner. Yaaay...

"Warum denn, wenn ich fragen darf?" erwiederte ich höflich und er warf die Hände in die Luft .
"Weil mir hier keiner hilft, vielleicht?"

"Vielleicht kann ich das ja ändern. Was brauchen sie denn?" fragte ich, die belustigung in meiner Stimme weitestgehend zu kaschieren(?).
Ich konnte Ihn ja irgendwie verstehen, wenn hier mal ein Kunde reinkam, tauchten die meisten unserer Mitarbeiter in Rekordzeit zwischen den Regalen unter. Unsere Cheffin, hatte, immer, wenn sie jemanden einstellte nur Augen dafür, wie er mit dem Rest auskam und ob die Atmosphäre stimmte. Etwas was, an sich gesehen, ja nicht falsch war, aber Sie achtete eben nur darauf, nicht aber ob diese Leute auch Ihren Job machten, oder eben nur faul rumsaßen.

Als Jackson und ich damals unsere Bewerbungen einreichen wollten, hatten wir die ganze Zeit nur rumgestanden und durch den Laden gerufen, ob den jemand da wäre.

"Ich suche ein Buch." sagte der Mann vor mir.

In einer Buchhandlung. Wow, dass ist neu.

"Das ist schonmal gut, wir haben nämlich richtig viele Bücher. Sehen sie, hier auf dem Boden liegen gleich drei Exemplare von 'Lieder eines Sommers'. Ist ein tolles Buch" scherzte ich, obwohl mir bewusst war, das nicht irgendein Buch wollte. Der Mann schaute mich nur generft an und fragte
"Können sie mir nun helfen? Oder können sie es nicht?"

"Wenn Sie mir sagen, was genau sie suchen, oder in welche Richtung es gehen soll, kann ich's zumindest versuchen" erwiederte ich belustigt, während ich mich bückte um die Bücher aufzuheben, die ich fallen gelassen hatte. Der Mann antwortete mir, diesmal in einem ruhigeren Ton

"Ich suche einen Roman, für meine Nichte, sie wird 13."

"Was hat sie denn schon gelesen? Damit ich mal einen Überblick bekomme."

"Sie hat 'Harry Potter' gelesen, das ist ein Buch über Zaubere-"

"Ist mir geläufig. Ich arbeite immerhin in einer Buchhandlung."
Unterbrach ich Ihn, fügte aber nach ein paar Sekunden hinzu
"Außerdem, bin ich Slytherin."

Der Mann lachte verwirrt und erwiederte
"Ich weiß gar nicht was das ist"

"Slytherin ist das Haus mit den coolsten Leut-"

"Lassen sie sich nicht von Ihr bequatschen! Hufflepuff sind die coolsten. Hufflepuff gehört die Welt. Sie versucht nur, Sie auf die dunkle Seite zu ziehen. Slytherin eben."

rief mein Bruder uns von der Kasse aus zu und ich murmelte
"Langweilerhaus" vor mich hin, während ich den Mann zu unseren Neuerscheinungen, bei den Fantasybücher lotzte(?).

"Steht sie eher auf Lovestorys oder ausdrucksstarke Charaktere?"

Fragte ich den Mann, der geduldig neben mir stand und offensichtlich von mir erwartete, dass ich etwas aussuchte.

"Ich bin mir nicht sicher. Sie schaffen das schon."

Nach kurzem Überlegen drückte ich Ihm 'Firelight' und 'The Hollow' in die Hand, und schubste Ihn sanft in Richtung Kasse, bevor ich mich unauffällig verdrückte.

Ich lungerte gerade im Pausenraum und schlürfte an meinem Kratzeis herum, als mein Handy klingelte. Ich schaute auf das Display:

John.

Ich zögerte kurz, weil ich mit mir harderte, ob ich meine Pause mit meinem Onkel verschwen- ... ähh am Handy verbringen sollte, wischte dann aber doch mit dem Daumen über das Display um abzunehmen, und sagte
"Hallo?"

"Hey Jenna. Was machst du grade?"

"Ich bin auf der Arbeit, und ich mach grade meine Pause. Warum rufst du an?"

Er lachte leise
"Du redest nicht gern um den heißen Brei herum, was? Ich wollte dir und deinem Bruder nur mitteilen, dass wir heute Abend wiederkommen. Aber ich weiß noch nicht genau wann, aber kannst du es Jackson sagen?" bat er

"Na klar, wie wars?" Fragte ich, während ich mir einen Löffel voll Kratzeis in den Mund schob

"Erzählen wir euch dann, wir bringen Chinesisch mit, also esst nicht zu viel, ja?"

"Im Klartext also: Pass auf, das dein Bruder sich nicht überfrisst. Kein Ding, kann ich machen" erwiederte ich belustigt.

"Fein. Bis dann, Jenna" sagte er abschließend und legte auf.

Jackson und ich lebten bei unserem Onkel und seiner zweiten Frau.

Unsere Eltern waren ziemlich geschäftsorientiert, und reisen viel, früher auch mit uns. Zum besseren Verständnis, wir waren und sind eine glücklich Familie, nur kamen Jackson und ich irgendwann in ein Alter, in dem wir uns mehr Beständigkeit wünschten.

Etwas was unsere ruhelos veranlagten Eltern uns nicht geben konnten.

Und weil wir es eben Leid waren, immer umzuziehen, zogen wir eben zu John und seiner Frau Emma.

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Hey Leute,

zu aller erst, ich gebe es auf Bücher, Filme oder Musik als echt zu kennzeichnen.
Ich kennzeichne ab jetzt, was es nicht gibt.

Auf Wunsch eines Lesers, derjenige weiß schon, hab ich das Kapitel diesmal länger gemacht.
Ist dir wahrscheinlich nicht lang genug, aber ich geb mein bestes, und ich hab auch erst heute, den Verlauf der Geschichte bestimmt.

Naja, das wars.
Vorerst zumindest.
;) Ihr seid mich noch nicht los

Catching Jenna - Macht der SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt