Ich friemelte (?) ein Blatt aus meinem braunen Haar und warf es auf den Boden. Ich liebte es, im Wald spazieren zu gehen. Die Natur, die Vögel, das Geräusch des Windes, wenn er zwischen den Bäumen hindurch pfeift. Ich liebe es.
Außerdem macht so ein Spaziergang den Kopf frei. Und um meine Gabe optimal einsetzen, und Tante Annabels Abwehr niederzuringen, sollte ich konzentriert sein und einen freien Kopf haben. Ich hatte noch etwa zwei Stunden, um mich zu duschen, Tee zu kochen oder vielleicht Kaffee, und mich mental auf das kommende Gespräch mit Annabel vorzubereiten.
Während ich meinen Tag plante trieb der Wind mir ein Blatt ins Gesicht. Ich bekam es, ungeschickterweise, bei dem reflexartigen Versuch es wegzupusten total in den Mund, spuckte, riss es angewiedert von mir und verschluckte mich an meiner eigenen Spucke. Hatte ich gesagt, das ich die Natur liebe? Das hatte ich wohl etwas voreilig von mir gegeben.
Ich sah mich um, in der Hoffnung, das niemand mich gesehen hätte, konnte aber außer ein paar Vögeln niemanden sehen. Puh. Zum Glück. Zu meinem Unmut, konnte ich aber etwas hören. Ich wünschte es wäre ein Lachen. Natürlich wünschte ich das. Wenn jemand mich auslachte, konnte ich damit umgehen, aber das Knurren hinter mir, lies mir ein ganz flaues Gefühl im Magen aufkommen. Ich hatte ein klitzekleines Bisschen Angst vor Hunden, die meinten hörbar knurren oder gar laut bellen zu müssen. Hunde waren für mich, wie Spinnen für Mädchen oder Delfine für Jackson. Nur das Spinnen winzig klein waren und Delfine nicht an Land kommen konnte. Und weder Spinnen noch Delfine konnten einem mit einem Happen, die halbe Hand zerfleischen. Ich gruselte mich einfach vor Ihnen.
Ich drehte mich langsam um und starrte auf den großen Hund hinter mir. Er war wirklich riesig. Warum kann er keine Katze sein?
Ich besah Ihn mir genauer. Er sah ein bisschen aus, wie ein Schäferhund. Ich blickte schnell weg, als mir einfiel, das man Hunden nicht in die Augen sehen sollte. Der Hund bellte mich an und ich schrie und kniff meine Augen panisch zusammen.
"Arthur! Aus! Komm, beifuß(?)"
Ich öffnete langsam ein Auge, dann das andere, und sah mich, einem Mann, etwa ende fünfzig, gegenüber. Er hielt den Hund, offensichtlich Arthur an seinem Halsband fest und zog Ihn spielerisch an sich.
"Verzeihung, haben Sie sich erschreckt?"
Ich nickte.
"Das tut mir leid, Arthur ist mir weggelaufen, als er ein Eichhörnchen fangen wollte." erklärte der Mann und ich erwiederte, immer noch geschockt
"Er hat mich angeknurrt" gab ich zögerlich von mir. Er lachte nur, und rauschte mit den Worten "Tja, kann passieren. Man sieht sich" ab und lies mich stehen. Was war das? Schickte ich meine unausgesprochene Frage gen(?) Himmel und machte mich langsam auf den Rückweg nach Hause und tauschte so, die eine Katastrophe gegen die nächste.Als ich von der Terasse aus das Wohnzimmer betrat, und meine Jacke auszog hörte ich plötlich Schritte hinter mir. Diesen Schritten folgte ein "Jenna, da bist du ja, wir mussten, bis eben warten." von einer mir nur all zu bekannten Stimme. Verdammte Scheiße dachte ich, und drehte mich mit einem fröhlich klingenden
"Tante Annabel" zu meiner Tante um. Zu meiner Tante, und zu irgendeinem fremden Mann. Er musterte mich lächelnd und ich musterte Ihn meinerseits eher verhalten. Annabel ergriff das Wort
"Wie gesagt, wir mussten bis gerade eben auf dich warten Jenna, obwohl wir einen straffen Zeitplan haben. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?"
Ich sah Ihr irritiert in die Augen und erwiederte
"Ihr seit ja auch viel zu früh hier. Wie hätte ich dass denn bitte wissen können?"
Annabel stockte in Ihrer erwiederung und Ihr begleiter verkniff sich augenscheinlich ein lachen. Ich trat einen Schritt vor, streckte die Hand aus und fragte Ihn "Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?"
Er ergriff meine Hand ohne Umschweife und erwiederte
"Ich bin George, ein Arbeitskollege von Ann. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen, junges Fräulein."
Ann? Seit wann lässt Sie es zu, wenn man Ihr Spitz-
"Bitte nenn mich nicht so. Du weißt genau, wie sehr ich das hasse George." sprach meine Tante, in etwa meine Gedanken aus. George lachte.
"Okay... na dann, wollen wir uns vielleicht setzen?" fragte ich in die Runde und wurde mit einem anerkennenden Lächeln, seitens George belohnt. Offensichtlich, weil Ihn beeindruckte, dass ich wusste, wie ich Annabel eine Zeit lang ruhig stellen würde. Aber es verwirrte mich, das er wusste, was ich wusste, und das er wusste, wie schwer es war, zu wissen, was ich nunmal wusste.
Ich ging kurz in die Küche, um Teewasser aufzusetzen, und musste feststellen, dass einer der beiden das wohl bereits erledigt hatte, deshalb schnappte ich mir einfach ein kleines Tablet, und stellte eine Porzellankanne, drei Teetassen, eine Packung mit Earl Grey, sowie eine Schale mit Zucker und eine kleine Milchkanne, darauf ab, stellte in jede Tasse ein Teesieb und befüllte die Porzellankanne mit heißem Wasser. Das ganze zu transportieren, ja dass war definitiv, das schwierigste an der ganzen Sache. Einmal stolperte ich beinahe über eins von Jacksons T-shirts, aber ich und der Tee, schafften es sicher zu Annabel und diesem George.Ich erhob das Wort "Also Annabel, ich freue mich echt, das du gekommen bist. Und das du Besuch mitgebracht hast. Reizend. Und in wie fern, arbeitet Ihr denn zusammen, wenn ich fragen darf?"
"George und ich arbeiten zurzeit an einem Projekt, im zusammenhang, mit der Kommunikation zwischen Seelenspiegeln zusammen.-"
Aha. Ein Savant also.
"- nun ja, wir haben die Vermutung, dass Seelenspiegel durch gezieltes Training, prinzipiell in der Lage sein müssten, ohne Probleme, auch über riesige Distanzen miteinander zu kommunizieren." beendete George Annabels tristen Monolog und ich nutzte seine Atempause um geschickt das Thema zu wechseln
"Also, Tante Annabel, was hast du gegen deine zukünftige Schwägerin?"Annabel wurde rot vor wut.
"Dieses Mädchen ist ungehobelt und forsch und tolpatschig."Wow. Krasses Gefühl, sie so in Rage geraten zu sehen, ohne daran Schuld zu sein... nun gut, Zeit Sie umzustimmen.
"Annabel. Sei ehrlich. Du magst Sie." meine Stimme wurde sanft und eindringlich zugleich.
- Meine Fähigkeit oder meine besondere Gabe, Sie erlaubt es mir mit hilfe meiner Stimme, oder besser gesagt Stimmlage, meiner Worte oder gegebenenfalls meiner Schreie die Leute zu manipulieren. Ich konnte auch meistens mit ein wenig Konzentration, die Verteidigungen anderer Savants lahmlegen. Natührlich hatte aber auch ich manchmal meine kleinen Aussetzer. Aber im normalfall kam ich klar. Manchmal aber benutzte ich meine Fähigkeit auch unterbewusst. Das hat schon zu der einen, oder anderen eher unangenehmen Situation geführt. Ich kann Leuten damit helfen, aber ich kann Ihnen, wenn ich will, aber auch den totalen Stuß(?) einreden. Meine Stimme ist also ein zweischneidiges Schwert. Zum einen Gabe, zum anderen Waffe. -
"Nun Jenna, ich denke ehrlich gesagt, dass du dich irrst. Ich kann dieses Mädchen nicht ausstehen, und-"
"Nachdem was meine Mom uns so von Ihrer Kindheit erzählt hat, denke ich sogar, Sie erinnert dich an dich selbst. Sie ist dir Sympatisch. Und du warst bist jetzt vermutlich einfach nur ein wenig eifersüchtig, weil du das Gefühl hattest, dass sie euch zwei entfremdet."
Ich sprach weiter"Um genau zu sein, glaube ich, du fühlst dich in Wahrheit schuldig, weil du versuchst ein Keil zwischen die beiden zu treiben."
Ich redete noch eine Weile auf Annabel ein, bis George auf die Uhr schaute und mir erklärte, dass es für sie beiden an der Zeit wäre zu gehen. Als er das sagte, war der Zauber gebrochen.Das war merkwürdig, denn wenn ich meine Gabe einsetzte, konnten sich die Leute nur sehr schwer von mir loseisen oder sich auf etwas anderes als meine Stimme konzentrieren. Eine merkwürdige Eigenschaft, meiner Gabe, die mich am Anfang irritiert hatte. Die meisten Leute bemerkten garnicht, das sie mir wir in Trance zugehört hatten, und hatten anscheinend immer das Gefühl, die Zeit vergessen zu haben, weil ich eine angenehme Gesprächspartnerin sei.
Naja, so hatte ich es mir zumindest von anderen beschreiben lassen.
Ich stand auf und geleitete die beiden zur Tür, wo sie sich Ihre Mäntel überzogen und bat Annabel
"Hey? Wirst du Ihr noch eine Chance gegen? Immerhin ist sie sein Seelenspiegel. Die beiden gehören zusammen. Spring bitte über deinen Schatten, Annabel."Sie hielt im zuknöpfen Ihres Mantels inne und hob den Blick
"Ich werde es versuchen. Aber wenn das Mädchen sich keine Mühe gibt, kann es nichts werden." erwiederte sie ruhig meine Frage und knöpfte weiter Ihren Mantel zu.
Als ich die Tür öffnete und Annabel, gefolgt von George,hinausgehen ließ, hielt er inne und sah mich ein paar Sekunden schweigend an. Dann sagte er
"Pass auf, bei wem du deine Gabe nutzt. Nicht jeder springt so drauf an wie sie." und schloss schnellen Schrittes zu meiner Tante auf, und lies mich etwas aus der Fassung gebracht stehen.------------------------------------------------------
Sorrysorrysorrysorrysorrysorrysorrysorry.
Es tut mir so leid. Ich weiß ich hab gerade erst angekündigt regelmäßig zu updaten und dann dass. Das war blöde, ich weiß, aber an meiner Schule, waren die Lehrer total auf dem 'Hmmm-es-ist-kurz-vor-den-Ferien-jetzt-lasst-uns-jeden-Tag-mit-Arbeiten-und-Tests-zumüllen'-trip. Und immer wenn ich zwischen drin, was schreiben wollte, viel mir nichts ein...
Es tut mir echt total leid.
Aber dafür ist das Kapitel viel länger, als aaaaaalle anderen :) Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Wenn es euch zu schnell geht (mit der Story) sagt mir bitte bescheid. Ich versuch die Geschichte gut hinzubekommen ...
-Perry
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Catching Jenna - Macht der Seelen
FanfictionDas ist meine Ehrerbietung an Joss Stirling, die Autorin, der 'Macht der Seelen'-Reihe. Also 'finding sky', 'saving phoenix' 'calling crystal' und 'misty falls'. Man muss die Bücher nicht gelesen haben. Es ist nur ein Versuch, also zerfleischt mich...